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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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Flipchart. Nachdenklich kaute sie auf ihrer Unterlippe. »Wir suchen also jemanden, der sowohl deine verflossenen Liebschaften«, die Bezeichnung ließ Dominic innerlich zusammenzucken, »als auch deine Verbindung zu Vionello kennt. Wie viele Leute kommen dafür infrage?«
    »Wenn es jemand ist, der Dominic hasst, dann könnte er das mit Vionello herausgefunden haben. Er könnte dich außerdem in den letzten Jahren beobachtet haben, weshalb er von den Frauen weiß.«
    »Jemand beobachtet mich über so viele Jahre, nur um es mir ausgerechnet jetzt heimzuzahlen?«
    »Immerhin ist die erste Tat genau am dreißigsten Jahrestag von Vionellos erstem Mord geschehen. Möglicherweise hat er auf ein Jubiläum gewartet. Beim Zwanzigjährigen warst du vielleicht noch zu jung. Es hätte noch nicht so viel Spaß gemacht, dein Leben zu zerstören. Damals hattest du noch nicht so viel zu verlieren wie jetzt.«
    »Eine Möglichkeit«, murmelte Elena. »Was ist damals nach Vionellos Verhaftung passiert? Weißt du das noch?«
    »Ja, sicher. Meine Mutter hat sich scheiden lassen und wieder ihren Mädchennamen angenommen. Etwa ein Jahr später hat sie Ed kennengelernt, ihn geheiratet und wir sind zu ihm gezogen.«
    »Hatten deine Mutter und Vionello keine Verwandten in den USA?«
    »Doch. Die meisten leben noch genau in dem Viertel, in dem ich geboren wurde.«
    »Sie haben euch nicht unterstützt nach Vionellos Festnahme?« Joshs Worte waren eher eine Aussage als eine Frage.
    Dominic lachte bitter. »Kein bisschen. Vionellos Verwandtschaft wollte keine Frau mit drei Kindern durchfüttern müssen. Die Eltern meiner Mutter haben sie verstoßen, weil sie die Scheidung eingereicht hat. Sehr katholisch.«
    »Aber nicht besonders christlich«, stellte Elena fest. »Ihr habt also nach der Festnahme noch etwa ein Jahr in dem Viertel gewohnt. Man kannte euch und eure Geschichte.«
    »Natürlich. So etwas bleibt niemandem verborgen.«
    »Wie war es nach eurem Umzug zu Ed?«
    »Hmm.« Dominic zuckte die Achseln. »Wir haben es nicht an die große Glocke gehängt. Da meine Mutter wieder ihren Mädchennamen angenommen hatte und Ed uns adoptierte, gab es keine Verbindung mehr zu Vionello. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass jemand aus meiner Familie es irgendjemand anderem erzählt hat, damals. Wir wollten die Vergangenheit einfach nur hinter uns lassen und ein neues Leben beginnen.«
    »Also suchen wir nach jemandem, der in eurem Viertel wohnte, als Vionello die Raubüberfälle beging.«
    »Ja, aber verdammt, ich war damals vier Jahre alt. Wer hat so einen Hass auf einen Vierjährigen, der ihn dreißig Jahre später diese Morde begehen lässt?« Entnervt fuhr sich Dominic durch die Haare. »Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Doch«, widersprach Josh. »Wenn diese Person verfolgt haben sollte, wie sich dein Leben – und das deiner Familie – zum Guten wendete, während sie selbst immer noch in diesem Getto festsaß. Wenn du denjenigen in den vergangenen Jahren in den Knast gebracht hast oder wenn unser Täter einer solchen Person nahesteht.«
    »Und das bedeutet?«
    »Dass wir alle deine Fälle vor allem daraufhin untersuchen müssen, ob die Personen aus deinem Viertel stammen oder zumindest zu Vionellos Zeiten dort gelebt haben. Und wir müssen alle deine Verwandten überprüfen lassen. Jeden Einzelnen.«
    Dominic seufzte. Seine Mutter würde begeistert sein. Sie hatte ihrer Familie den Verrat auch nach dreißig Jahren noch nicht verziehen, das hatte die italienische Ader in ihr zu verhindern gewusst. Aber es war der einzig mögliche Weg, diesen Fall zu lösen. »Also gut. Hast du dein Täterprofil fertig?«
    »Natürlich. Können wir das hier irgendwo aufhängen?« Josh riss das Blatt vom Flipchart und wartete, bis Elena Pinnnadeln geholt und das Papier am Bücherregal befestigt hatte. Dann begann er wieder zu schreiben. »Der Täter ist zwischen fünfundzwanzig und fünfzig Jahre alt. Angenommen, er hat selbst von Vionello erfahren, dann ist er wahrscheinlich nicht jünger als fünfunddreißig oder sechsunddreißig. Alle relevanten Personen, die jünger sind, würde ich zunächst zurückstellen. Wir können sie immer noch ins Raster nehmen, wenn wir beim Rest nichts finden.
    Er ist intelligent und gut organisiert. Die Frauen und die Ablageörtlichkeiten sucht er sich sehr gezielt aus.
    Er hat ein starkes Bedürfnis, Macht auszuüben. Er will die Frauen beherrschen. Deshalb die Vergewaltigung. Sie müssen ihm völlig ausgeliefert sein. Er

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