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Flirt mit dem Tod

Flirt mit dem Tod

Titel: Flirt mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Luc
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ausgeschlossen, auch nur an Schlaf zu denken. Das wusste er genau, schließlich hatte er in den vergangenen Monaten mehr Nächte ohne als mit Schlaf zugebracht. Seit Jacks Tod hatte er sein Leben nicht mehr im Griff und nun schien es ihm vollständig zu entgleiten. Wartete der Mörder darauf? Auf einen Moment, in dem er sowieso schon dabei war, den Verstand zu verlieren?
    Dominic seufzte und fuhr sich über das Gesicht. Seine unrasierten Wangen kratzten unter den Handflächen.
    Ein paar Türen weiter lag Elena. Seine Partnerin. Momentan seine engste Vertraute. Er erinnerte sich daran, wie gut sie am Morgen gerochen hatte, wie sie sich angefühlt hatte, nackt in seinen Armen.
    Sein Hals war plötzlich so trocken, als hätte er zwei Tage in der Sahara zugebracht. Er stand auf, um sich ein Glas Wasser zu holen. Im Flur wurden seine Schritte immer langsamer, bis er vor Elenas Zimmer zum Stehen kam. Ihre Tür stand einen Spalt weit offen. Das war sicher nicht ihre Absicht gewesen. Dennoch, die angelehnte Tür lag vor ihm wie eine Einladung. Das Herz hämmerte wie verrückt in seiner Brust. Vorsichtig schob er sie weiter auf und riskierte einen Blick in ihr Schlafzimmer.
    Sie lag zusammengerollt in der Mitte des Bettes, den Rücken hatte sie ihm zugewandt. Die blonde Lockenmähne lag, wie in der Nacht zuvor, über das Kissen verteilt.
    Dominic machte einen Schritt ins Zimmer, noch einen. Sein Herz schlug immer wilder. Und dann stand er vor ihrem Bett, hob die Decke an und schlüpfte hinter sie. Vorsichtig legte er ihr einen Arm um die Taille, schmiegte seinen Kopf an ihren Nacken und atmete tief ein. Ihr Duft hatte etwas wunderbar Beruhigendes. Einen Moment lang glaubte er, sie würde aufwachen, denn dann würde sie ihm auf jeden Fall eine Szene machen und ihn rausschmeißen, aus ihrem Bett ebenso wie aus ihrem Haus. Aber sie seufzte nur leise und schmiegte ihren Rücken an seine Brust. Er kam sich vor wie ein verdammter Perverser, aber sein Herzschlag wurde in ihrer Gegenwart ganz ruhig. Seine Lider wurden schwer.

12.
     
     
     
    I sabelle Vermont betrachtete sich im Spiegel der Damentoilette. Sie wandte den Kopf von links nach rechts und warf sich einen kritischen Blick zu. Sie sah perfekt aus, stellte sie zufrieden fest, keinen Tag älter als achtundzwanzig – aber mit der Erfahrung und der Professionalität der siebenunddreißig Jahre, die sie tatsächlich alt war.
    Zwei finanziell günstige Scheidungen und ein bisschen informatives Bettgeflüster hatten sie zu einer sehr erfolgreichen Immobilienmaklerin gemacht. Wenn sie ihre Kontoauszüge betrachtete, fühlte sie sich auch verdammt erfolgreich. Sie war gut, das wusste sie. Der Kontakt zu ihren Kunden hatte nur einen Nachteil. Einladungen wie die heute Abend konnte sie nicht ausschlagen. Wenn man Luxuswohnungen verkaufen wollte, mussten die Reichen und Mächtigen einen eben kennen.
    Das war der einzige Grund, aus dem sie hier war. Die Bässe der Musik vibrierten unter ihren Stilettos, als sie sich sorgsam die Lippen vor dem Spiegel nachzog. Sie hasste es, in solchen Clubs zu verkehren. Früher hatte sie es geliebt, hatte, vom Alkohol vernebelt, die Nächte durchgetanzt, und wenn ihr eine Nase Kokain angeboten wurde, hatte sie nie Nein gesagt. Das Leben war schließlich zu kurz um Trübsal zu blasen.
    Nachdem sie begriffen hatte, dass sie nur eine einzige Chance bekommen würde, mit ihrer Firma erfolgreich zu sein, beschloss sie, es nicht zu vermasseln. Sie beendete die wilden Nächte, schwor dem Alkohol und den Drogen ab. Jetzt ging sie nur noch aus, wenn sie von Kunden dazu eingeladen wurde. An den Drinks, die ihr spendiert wurden, nippte sie höchstens, ansonsten hielt sie sich an Mineralwasser. Auch mit den Männern, die sich um sie scharten, ging sie mittlerweile vorsichtiger um. Sie befand sich auf der Suche nach Ehemann Nummer drei und der sollte ihrem Status entsprechen. Also erlaubte sie sich keine Fehltritte mehr und wartete geduldig auf ihre Chance.
    Sie kämmte die Locken durch, die ihr locker auf die Schulter fielen, schloss ihre Handtasche und verließ den Waschraum. Im VIP-Bereich fand sie ihren Kunden, umgeben von drei hübschen, jungen Mädchen und ein paar leeren Flaschen Champagner.
    Sie beugte sich über ihn. »Charly, ich habe den Kampf gegen die jungen Damen leider verloren«, sagte sie mit einem koketten Augenaufschlag und gewährte ihm einen Blick in ihr Dekolleté. »Ich werde das Feld räumen und mich morgen mit dem Vertrag in Ihrem Büro

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