Flirt mit der Unsterblichkeit
jemals diese verdammten Jonas Brothers persönlich treffen sollte, dann können die was erleben«, sagte der dritte Mann. Er schien noch aggressiver zu sein als die anderen, das Gesicht starr und angespannt, die Augen klein und dunkel. »Meine Kleine quatscht von nichts anderem.«
»Ich weiß, was Sie meinen«, sagte Eve zuckersüß und Claire zuckte erneut zusammen. »Seit New Kids on the Block lohnt es sich nicht mehr, überhaupt noch was zu hören, habe ich recht?«
»Was?« Er musterte sie mit seinen toten dunklen Augen.
»Wow, Sie sind auch kein Fan von New Kids on the Block. Ich bin schockiert. Okay, Marilyn Manson wohl eher nicht, dann vielleicht... Jessica Simpson? Oder...« Eves Stimme verlor sich, weil sich Michaels Hand um ihren Arm geschlossen hatte. Sie blickte ihn an und er schüttelte den Kopf. »Gut. Ich halt jetzt mal die Klappe. Sorry.«
»Was wollt ihr?«, fragte Michael die Männer.
»Deine kleine freakige Vampirfreundin muss lernen, ihre Klappe zu halten.«
»Was heißt denn hier klein?«, fragte Eve.
Shane seufzte. »Versagt auf ganzer Linie, Eve. Halt die Klappe.«
Sie sah ihn finster an, machte aber eine Handbewegung, als würde sie ihre Lippen mit einem Schlüssel verschließen, und lehnte sich zurück.
Michael hatte Blickkontakt zu dem dritten Mann, dem wütenden, aufgenommen und sie versuchten, sich gegenseitig niederzustarren. Das ging eine Weile so, dann sagte Michael: »Warum lasst ihr meine Freunde und mich nicht einfach unser Eis essen und dann steigen wir wieder ins Auto und fahren weiter? Wir wollen keine Probleme.«
»Oh, etwa nicht, du weinerliche kleine Schlampe?«, sagte der wütende Mann zu Eve. Er schlug mit der Hand auf den Tisch und beugte sich drohend über sie. »Warum seid ihr dann hier reingekommen?«
Kleinlaut sagte Eve: »Wegen Eis?«
»Ich hab dir doch gesagt, du sollst deine verdammte Klappe halten.« Dann versuchte er, ihr mit dem Handrücken ins Gesicht zu schlagen.
Versuchte , denn Michael beugte sich blitzschnell vor und packte den Mann am Handgelenk, so schnell, dass Claire es gar nicht gesehen hatte. Der wütende Mann auch nicht. Er war jetzt einfach nur verwirrt, weil er seine Hand nicht mehr bewegen konnte. Dann riss er sich zusammen und starrte Michael an.
»Nicht«, sagte Michael leise. »Wenn du noch einmal versuchst, ihr wehzutun, dann reiße ich dir den Arm ab.«
Das meinte er ernst. Das Problem war jedoch, dass alle der Anwesenden es ernst meinten. Während Michael den Wütenden festhielt, griff also der Mann mit der orangefarbenen Mütze in die Tasche, ließ ein großes, glänzendes Messer aufschnappen und packte Eve an den Haaren. Sie quietschte, hob das Kinn und versuchte, nach ihm zu treten. Geschickt wich er ihr aus. Es wirkte, als hätte er darin schon Übung. »Lass Berle los«, sagte Baseballmütze. »Oder ich werde ihr weit mehr wehtun. Bei so was kann ich richtig kreativ werden.«
Shane fluchte leise vor sich hin und Claire wusste, warum: Er saß in der Ecke fest und hatte aus diesem Winkel keine Möglichkeit, Michael zu helfen. Er konnte nur dasitzen - und darin war er nicht sonderlich gut. Claire verhielt sich dagegen mit voller Absicht sehr ruhig. Sie sah Baseballmütze an. »Sir?« Sie sagte es so respektvoll, wie ihre Mom ihr das beigebracht hatte. »Sir, bitte tun Sie meiner Freundin nicht weh. Sie hat es nicht böse gemeint.«
»Wir mögen hier in der Gegend keine vorlauten Freaks«, sagte er. »Wir haben da unsere eigene Art.«
»Ja, Sir. Das verstehen wir. Wir wollten nur ein wenig Spaß haben. Wir machen keinen Ärger, das verspreche ich Ihnen. Bitte, lassen Sie meine Freundin los.« Ihr Tonfall war ruhig, freundlich, vernünftig - lauter Dinge, die sie in jenen Momenten gelernt hatte, wenn Myrnin aus der Spur geraten war.
Baseballmütze blinzelte und sie hatte das Gefühl, dass er sie zum ersten Mal richtig ansah. »Such dir bessere Freunde, Kleine«, sagte er. »Nicht solche Freaks. Wenn du meine Tochter wärst...« Aber sein Tonfall hatte an Schärfe verloren, er ließ Eves Haar los und wischte die Hand an seiner Jeans ab, während er sein Messer zusammenklappte. »Macht jetzt, dass ihr hier rauskommt. Sofort. Du lässt Berle los und wir lassen es gut sein. Niemandem passiert was.«
»Wir gehen«, sagte Claire sofort und griff nach Shanes Hand.
Michael ließ den wütenden Berle los, der seinen Arm zurückzog und sein Handgelenk rieb, als würde es wehtun. Das tat es wahrscheinlich auch. Claire konnte dort, wo
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