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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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Schatz?«
    Aber was sollte ich schon sagen? Ich konnte mich ja nicht einmal entscheiden, ob ich einen Schmetterlingsgarten oder ein Winter-Wunderland wollte. Ich war ein hoffnungsloser Fall. »Äh, klar!«, bemühte ich mich um Begeisterung. »Sommer wäre toll.«
    Willa kritzelte etwas in ein lavendelfarbenes Notizbuch, und ich fragte mich allen Ernstes, ob sie zu jedem pastellfarbenen Kostüm ein passendes Buch besaß oder ob wir nur das große Glück hatten, heute einen besonders aufeinander abgestimmten Tag zu erwischen. »Ich liebe Sommerhochzeiten«, verkündete sie. »Und wo soll der große Tag stattfinden?«
    Jamie sah wieder mich an, und ich zuckte nur mit den Schultern. »Ich fürchte, wir haben uns noch gar nicht abgesprochen«, räumte er ein, und ich war erleichtert, dass ich unser Gespräch über den Ort der Hochzeit offenbar nicht ebenfalls verschlafen hatte.
    »Oh, das macht doch gar nichts! « Willa dehnte das Wörtchen gar so sehr, als hätte es drei lange Silben statt der kümmerlichen einen. »Wir werden schon den absolut perfekten Ort für Sie beide finden. Haben Sie denn schon die Fragebögen ausgefüllt?«
    Jamie holte seinen hervor und reichte ihn Willa mit strahlendem Lächeln, während ich das Klemmbrett weiter vor meine Brust gedrückt hielt. »Ääh, ich bin leider nicht ganz fertig geworden. Ich habe so viele Ideen, dass ich sie leider nicht alle auf diesem kleinen Fragebogen unterbringen konnte.« Kaum waren die Worte über meine Lippen, wusste ich, dass ich geliefert war. Ich hatte keine Ahnung, wo ich diese Worte überhaupt hergenommen hatte. Irgendwie waren sie meinem Schwachsinns-Radar entgangen und ins Zimmer entschlüpft, wo sie nun herumrasten wie überdrehte Kinder, die zu viel Zucker bekommen haben. Und jetzt waren sie nicht mehr zu bändigen.
    »Super!«, rief Willa aus. »Je mehr Ideen, desto besser. Lassen Sie sich ruhig Zeit und faxen Sie mir den Fragenbogen, wenn Sie fertig sind.«
    Dreißig Minuten später, nachdem uns die Dame im Lavendelkostüm ihr »stressfreies all-inclusive Hochzeitspaket Extravaganza« mit all seinen Vorzügen angepriesen hatte, verließen Jamie und ich das Büro von Willa Cruz mit einem Stapel Broschüren, einer Mappe voller Muster-Hochzeitseinladungen, die garantiert »beneidenswert« waren, und einem zweiten Termin, der in zwei Wochen stattfinden sollte.
    »Gestern habe ich übrigens mit meinem Makler gesprochen«, sagte Jamie im Auto, als er gerade den Sicherheitsgurt anlegte.
    »Warum?«, fragte ich und sah an meinem iPhone weiter die neuen E-Mails durch, die in der letzten Stunde eingegangen waren. Hadley hatte allein für diese Woche drei weitere Kundengespräche vereinbart. Lag es an mir, oder wurden Treuetests immer beliebter?
    »Weil ich mein Loft verkaufen will.«
    Auf einen Schlag verlor ich sämtliches Interesse an meinen neuen Mails. »Wieso das denn?«
    »Na ja«, sagte Jamie und legte mir zärtlich die Hand aufs Knie. »Schließlich sind wir jetzt verlobt, und ich wohne sowieso schon fast bei dir, also …«
    »Du willst bei mir einziehen?«, dämmerte es mir plötzlich.
    »Willst du das etwa nicht?«, fragte Jamie. Aber irgendwie klang das nicht wie eine Frage, sondern eher wie ein Vorwurf.
    »Äh«, stammelte ich. »Ja, doch, klar.« Obwohl ich noch gar nicht richtig darüber nachgedacht hatte. Aber jetzt, wo er es sagte, klang es plausibel. Schließlich waren wir wirklich verlobt. Und Verlobte leben normalerweise unter einem Dach, oder etwa nicht? Andererseits kannte ich außer Sophie nur Verlobte, die nicht mehr lange verlobt blieben, nachdem ich sie kennengelernt hatte.
    »Wir könnten natürlich auch deine Wohnung verkaufen, aber weil meine viel kleiner ist, wäre es sicher einfacher …«
    »Nein, nein«, unterbrach ich ihn rasch. »Du hast Recht. Es ist besser, wenn wir in meiner Wohnung wohnen.«
    »Und außerdem habe ich mir überlegt«, fuhr er mit einem plötzlichen Anfall von Begeisterung fort, »dass wir uns in ein oder zwei Jahren vielleicht ein Haus leisten könnten.«
    Plötzlich fing sich in meinem Kopf alles an zu drehen. Wie waren wir in weniger als fünf Minuten von der Hochzeitsplanung zum Hauskauf gekommen? Als Nächstes würde er mir noch eröffnen, dass ich schwanger war.
    Weil ich auf die Bemerkung über das Haus nichts erwiderte, fuhr Jamie fort. »Darum habe ich meinem Makler gesagt, dass interessierte Käufer gerne einen Blick in die Wohnung werfen können, wenn wir am Wochenende in Cabo sind.«
    Ich

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