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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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eins, Ken Littrell –, bevor sie dann in einigen Stunden zurück ins Palazzo musste, um sich Testobjekt Nummer zwei, Benjamin Connors, zu widmen.
    Die verschiedensten Worst-Case-Szenarien kamen mir in den Sinn, denn bei so einem Doppeleinsatz konnte alles Mögliche schiefgehen, und ich machte mir Vorwürfe, weil ich mein Telefon im Hotelzimmer gelassen hatte. Nur weil ich einen Abend lang meine Ruhe vor Sophies vorhochzeitlichen Dramen haben wollte, hatte ich alle Menschen, die mich unter Umständen wirklich brauchten, komplett vergessen.
    »… mit den Junggesellen … und plötzlich wurde ich … hat einfach nicht zugehört … mir mein Handy abgenommen … tut mir so leid …« Shawna brabbelte mir weiter zusammenhangsloses Zeug ins Ohr, und ich streckte die Hand aus und schaltete die Lampe am Bett an. Als ob ich bei Licht besser hören könnte!
    »Was ist denn los?«, fragte Jamie, setzte sich auf und hielt sich den Kopf, wahrscheinlich, weil sich bei ihm wegen des Alkohols alles drehte. In meinem Kopf drehte es sich auch, doch ich war so wütend auf mich selbst, dass ich es gar nicht bemerkte.
    Statt einer Antwort schüttelte ich nur den Kopf und hielt das Handy etwas zur Seite. »Weiß nicht. Ich kann sie nicht verstehen. Sie hatte heute Abend zwei Aufträge. Irgendwas muss schiefgegangen sein.«
    »Shawna«, wiederholte ich, diesmal schon etwas weniger ruhig, »hol jetzt erst mal tief Luft.«
    Abrupt hörte sie auf zu sprechen, und ich vernahm das unverkennbare Pfeifen, das ertönt, wenn Luft in den Hörer gepustet wird. Das war wirklich das Erste, das ich richtig verstehen konnte.
    »Gut, und jetzt erklär mir, was los ist.«
    Als sie wieder sprach, zitterte ihre Stimme zwar immer noch, doch ihre Worte waren immerhin deutlich zu verstehen. »Tut mir so leid, dass ich dich stören muss, Ashlyn. Ich wusste einfach nicht, wen ich sonst anrufen sollte.«
    Trotz der warmen, tropischen Meerbrise, die durch das geöffnete Fenster in unsere Suite wehte, wurde mir bei der Panik in ihrer Stimme eiskalt.
    »Kein Problem«, erklärte ich, starr vor Schreck. »Was ist denn passiert?«
    Ich schwöre, während ich zuhörte, was sie mir erzählte, konnte ich spüren, wie leise Tränen auf den Hörer tropften. Shawnas sonst so süße, unbeschwerte Stimme klang verzagt und verängstigt wie die eines kleinen Kindes. Obwohl mir fast das Herz in die Hose rutschte, zwang ich mich, ruhig und gefasst zu bleiben. Unnötige Aufregung meinerseits würde bei ihr nur weitere Hysterie auslösen.
    Geduldig hörte ich zu, wie sie die Ereignisse des Abends zwischen unterdrückten Schluchzern berichtete. Und dann, bevor ich richtig verdaut hatte, was sie mir erzählte, war ich schon auf den Beinen und suchte das Zimmer nach meinen Schuhen und dem Kapuzensweatshirt ab, das ich am Vorabend im Flugzeug getragen hatte. Ich schnappte mir meine Handtasche und begann, wahllos irgendwelche Sachen hineinzustopfen, ohne auf Jamies fragende Blicke zu achten.
    In diesem Augenblick hatte ich nur ein Ziel: Ich musste so schnell wie möglich raus aus diesem Hotelzimmer.
    »Keine Sorge«, tröstete ich Shawna, bevor ich auflegte, »ich bin schon unterwegs.«

11
11.59 nach Vegas
    Direktflüge von Cabo San Lucas nach Las Vegas gab es nicht, und der letzte Flug, der mich auch nur annähernd in die richtige Richtung gebracht hätte, lag schon Stunden zurück. Doch aus dem Taxi auf dem Weg zum Flughafen rief ich Hadley an, und ihr gelang es, einen Charterjet zu organisieren, der mich in knapp drei Stunden ans Ziel bringen würde. Also ließ ich 10 694 Dollar für den einfachen Flug von meiner geschäftlichen American-Express-Karte abbuchen und wies den Taxifahrer an, das Terminal für Privatflüge anzusteuern.
    Ich trug ein verwaschenes gelbes Kapuzensweatshirt von Gap über meinem schwarz-weiß-gestreiften M-Missoni-Minikleid, dazu rote Jimmy-Choo-Sandalen. Nicht gerade das Outfit, das ich normalerweise für meinen ersten Flug in einem Privatjet ausgewählt hätte. Doch über Äußerlichkeiten würde ich mir jetzt wirklich nicht den Kopf zerbrechen.
    Das Taxi ließ mich direkt auf der Rollbahn aussteigen. Dort begrüßte mich ein junger Hispano mit einem Klemmbrett in der Hand, überprüfte meine Identität und hieß mich an Bord des wunderschönen Learjets, der neben uns im Leerlauf lief, willkommen.
    Ich stieg in das Flugzeug, ließ mich in einem weichen Ledersessel nieder und schloss mit zitternden Fingern den Sicherheitsgurt. Mein Weinrausch war bereits

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