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Flirtverdacht Roman

Flirtverdacht Roman

Titel: Flirtverdacht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Brody
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verflogen, doch meine Nerven waren noch immer zum Zerreißen gespannt.
    Sobald das Flugzeug abgehoben hatte, kehrten meine Gedanken wieder zu Jamie zurück. Nach meinem Telefonat war er mir wie ein verängstigtes Hündchen auf den Fersen gefolgt. »Was ist denn los? Wo willst du hin? Was ist passiert?«
    Doch da mein Gehirn benebelt war, gelang es mir nicht, seine Fragen zu verarbeiten, während ich gleichzeitig überlegte, wie ich heute noch nach Las Vegas kommen konnte.
    Schließlich platzte ihm der Kragen, und er rief: »Bleib jetzt endlich mal stehen und erklär mir, was zum Teufel hier vorgeht!«
    Ich holte tief Luft und drehte mich zu ihm um. »Shawna ist im Gefängnis.«
    Jamie runzelte fragend die Stirn. »Was soll das heißen, im Gefängnis?«
    Ich warf die Hände in die Luft und suchte weiter nach meinem zweiten Schuh. »Im Gefängnis heißt im Gefängnis. Sie wurde wegen Prostitution verhaftet.«
    »Was?!«, stieß Jamie hervor.
    »Nicht wegen richtiger Prostitution. Einer der Typen auf dem Junggesellenabschied hat irgendwie rausgekriegt, wer sie wirklich ist und was sie vorhatte, und hat daraufhin dem Sicherheitsdienst im Club gesagt, sie würde sexuelle Dienste anbieten. Sie ist total verzweifelt, und ich muss sie unbedingt rausholen.«
    Sofort wurde Jamie ebenfalls aktiv, streifte sich wieder das Sakko über und griff nach seinen Schuhen. »Ich komme mit.«
    Doch ich legte ihm eine Hand auf die Brust und schob ihn sanft zurück aufs Bett. »Nein, lass mal. Wirklich lieb von dir, aber das ist ein geschäftliches Problem. Und du weißt doch, dass ich Beruf und Privates immer strikt trenne.«
    Jamie sah mich flehend an. »Du hast also vor, mitten in der Nacht ganz allein nach Las Vegas zu fliegen?«
    Ich bückte mich, entdeckte den anderen Schuh endlich unter dem Bett, fischte ihn hervor und streifte ihn über meinen Fuß. »Entspann dich. Ich war schon oft genug allein in Vegas. Schließlich habe ich dich auf einem Rückflug von dort kennengelernt, schon vergessen?«
    Er ließ die Schultern hängen. »Ja, ich weiß, aber …«
    Ich küsste ihn rasch auf den Scheitel, während ich mir die Tasche über die Schulter schob. »Ich habe jetzt keine Zeit für Diskussionen. Wir sehen uns morgen in L.A. Tut mir echt leid, dass unser Wochenende so abrupt endet. Ich mache es wieder gut, versprochen.«
    Sagte es und verschwand.
    Natürlich hatte ich ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn so allein zurückließ. Aber mir war klar, dass ich keine andere Wahl hatte.
    Der Pilot teilte mir mit, dass die Flugzeit nach Vegas nur zwei Stunden und fünfzehn Minuten betrug, doch ich sah immer wieder auf die Uhr, weil es mir dennoch wie eine Ewigkeit vorkam.
    Nach unserer Landung sprang ich in das erstbeste Taxi und erreichte schließlich um zwei Uhr morgens Ortszeit die Haftanstalt des Clark County in Downtown Las Vegas. Obwohl ich im Flugzeug kein Auge zugetan hatte, war ich immer noch hellwach, total aufgeputscht von der Dosis Adrenalin, die mir Shawnas Anruf vor vier Stunden verpasst hatte. Offenbar war sie stärker gewesen als ein doppelter Espresso. Und hielt doppelt so lange an.
    »Shawna Miller«, stieß ich hervor, als ich dem Wachmann am Empfang gegenüberstand. »Ich möchte eine Kaution für Shawna Miller hinterlegen. Sie wurde vor ein paar Stunden wegen« – ich erschauerte – »Prostitution verhaftet.«
    Der untersetzte Uniformierte im Wachraum sah nur kurz von seinem winzigen Fernsehgerät auf, um mich durch seine verschmierte Hornbrille zu mustern und zu sagen: »Keine Kaution mehr nach Mitternacht.«
    Nackte Panik fuhr mir in die Knochen, während mir die Knie weich wurden, so dass ich mich haltsuchend an der Theke festklammerte. »Nein!«, flehte ich. »Ich muss sie unbedingt heute noch rausholen. Sie können doch bestimmt eine Ausnahme machen!«
    Doch der Typ starrte bloß weiter auf den Fernsehschirm, auf dem, wie ich jetzt feststellte, eine alte Folge Golden Girls lief.
    »Soll das etwa heißen, dass sie über Nacht hierbleiben muss?«, wurde mir mit Schrecken klar.
    Während sein Blick auf den Bildschirm geheftet blieb, deutete er mit einer Hand auf ein blaues Plastikschild auf dem Tresen. Darauf stand in verblassten weißen Buchstaben geschrieben: KEINE KAUTION NACH MITTERNACHT .
    »Das kann doch nicht Ihr Ernst sein! Sie hat nichts verbrochen. Es ist alles nur ein großes Missverständnis.«
    Doch er reagierte nicht. Er warf mir nur einen Blick zu, den ich als »Sparen Sie sich die Mühe«

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