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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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das Leben erinnert wird, das sie vorher führte. Und du weißt, daß sie eine ziemliche Schwäche für Tiere hat.«
    »Ich weiß — davon kenne ich zwei. Das ist das einzige, was ich gegen sie habe.«
    »Aber wie ist es überhaupt möglich, daß der Hund so verlassen im Busch lag?«
    »Ich vermute, daß er mit ein paar Wildschweinjägern und ihren Leuten hinauskam — sie haben manchmal die komischsten Bastarde, und es macht ihnen nichts aus, wenn sie verloren gehen. Tja, es bleibt uns nichts anderes übrig, als dem armen kleinen Ding ein Heim zu geben — zumindest vorläufig...«
    Lee wurde klar, daß diese ziemlich unheilvollen Worte bedeuteten »solange deine Tante hier ist«. Aber sie lächelte nur und sagte sanft: »Liebling, ich weiß, daß uns dieser kleine Hund Glück bringen wird. In Tante Hesters Horoskop stand heute morgen: >Heute ist Ihr Glückstag. Sie werden etwas sehr Wertvolles finden<.«
    Andrew schluckte merklich und dachte daran, was er der Frau in dem flammenden Kleid, die ihnen das verdammte Buch geschenkt hatte, gern antun würde.
    Später erinnerte sich Lee erst wieder an das aufregende Treffen in Ruru. »Du wirst nie erraten, wen ich ausgerechnet in Ruru getroffen habe«, begann sie und merkte, wie Andrew das Schlimmste befürchtend den Atem anhielt.
    »Ist ja schon gut, Liebling, er wird nicht hier wohnen — nur hier Mittag essen. Der gute alte Professor Meredith. Er ist Geologe und so gutmütig. Alle verehren ihn. Er hat in dem Hotel zu Mittag gegessen — habe ich dir erzählt, daß Grant mich dorthin eingeladen hat?«
    »Allerdings — und du hast mir ganz genau berichtet, was du gegessen hast; wie du es fertiggebracht hast, das alles in dich hineinzustopfen, ist mir allerdings ein Rätsel.«
    »Sei nicht neidisch. Ich wollte, du wärst dabeigewesen — es war ein himmlisches Essen. Also, Grant war einer seiner Studenten, und er erzählte ihm von dem Gestein hier, deshalb kommt er, um es sich anzusehen. Ist das nicht fürchterlich aufregend, es könnte sich ja auf der Farm wirklich etwas finden — Öl oder Uranium oder sowas Ähnliches — und er wird für uns danach suchen.«
    Andrew lächelte über diesen Optimismus und fühlte sich erleichtert, daß wenigstens der Professor nicht die Absicht hatte, bei ihnen Aufenthalt zu nehmen. Er versicherte lebhaft, daß er sich natürlich immer freue, ihre Freunde von der Universität kennenzulernen, vor allem, wenn sie wie Grant seien, und ob der Professor auch zu denen gehöre, die sie auf ihrer Hochzeit eingeladen habe?
    »Natürlich nicht. Er war nicht da, und außerdem hätte ich es nie gewagt. Er ist eine Respektsperson und sehr würdevoll, außerdem habe ich keine Vorlesung bei ihm gehört.« In diesem Augenblick kam ihre Tante herein und wurde über den erwarteten Besucher unterrichtet. »Du wirst ihn gerne mögen, Tante Hester. Er ist ganz genau dein Typ.«
    »Das halte ich für äußerst unwahrscheinlich, aber ich bin natürlich trotzdem hocherfreut, deinen berühmten Freund kennenzulernen. Dein lieber Großvater interessierte sich sehr für Geologie, und ein Professor aus Oxford hat einige Zeit mit uns im Orient verbracht. Das erinnert mich übrigens gerade daran, daß ich nach einem Namen für den kleinen Hund gesucht habe; wenn du damit einverstanden bist, werde ich ihn Parsival nennen.«
    Lee seufzte: »Parsival — aber warum, Tante Hester?«
    »Ein sehr unglücklicher junger Mann dieses Namens wurde einmal zu uns geschickt. Er war sehr klein und heiratete eine sehr herrische Frau. Natürlich hatte er einen Stammbaum — er besaß sogar einen Titel —, aber die Ähnlichkeit ist unverkennbar.«
    Als sie allein waren, meinte Andrew mürrisch: »Glaub nur nicht, ich sei ein ungastlicher Mensch, aber unser Haushalt scheint etwas aus den Fugen zu geraten. Zwei Dauergäste, abgesehen von Tante Hester — die ich natürlich sehr gerne hier habe —, und jetzt noch eine Promenadenmischung und einen Professor.«
    Lee brach in ein unbarmherziges Gelächter aus. »Du armer Mann, wie schwer du es hast, und dann bringst du den kleinen gelben Hund auch noch mit dem Professor zusammen. Zwei unterschiedlichere Wesen kann man sich kaum vorstellen — obwohl Parsival einfach ein Schatz ist und ganz glücklich in einer Schachtel in Tante Hesters Zimmer schläft. Und der Professor kommt ja nur zum Mittagessen — nicht zum Wohnen.«
    »Vielleicht«, sagte Andrew. »Unter diesen Umständen würden es nur ein paar Stunden sein, aber ich glaube noch

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