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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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nicht daran.«
    Später erklärte Lee, Andrew und Jean Macgregor sollten sich zusammentun: »>Macgregor und Marsden, Wahrsager und Kleine Propheten<. Damit würdet ihr viel Geld verdienen, viel mehr als mit der Landwirtschaft.«
     

7
     
    Als Professor Meredith zwei Tage später die Straße hinauffuhr, um seine Verabredung zum Mittagessen einzuhalten, war er überrascht, eine ältere Dame mit einem ungewöhnlich kleinen Hund auf dem Arm und in Begleitung mehrerer laut blökender Lämmchen zu treffen. Ihr würdiger Gang war etwas behindert durch die Lämmchen, die ihr ständig zwischen die Füße gerieten; gleichzeitig machte das Hündchen immer wieder den Versuch, freizukommen und sich in das Getümmel zu stürzen.
    Der Professor betrachtete diese widerspruchsvolle Erscheinung, die ungeeigneterweise in helles, aber offensichtlich von einem Schneider gefertigtes, grobes Wollzeug gekleidet war und einen steifen Filzhut trug, und dann hielt er, um sie mitzunehmen.
    »Danke, nein. Wir sind eine ziemlich gemischte Gesellschaft. Ich kann diese Lämmchen einfach nicht davon abhalten, mich auf meinem Morgenspaziergang zu begleiten, und Parsival, mein kleiner Hund, ist schrecklich eifersüchtig. Ich kann mich nicht von ihnen trennen, und Ihr Wagen wird uns kaum alle aufnehmen können. Sie sind natürlich Professor Meredith, und ich bin Mrs. Marsdens Tante, Hester Connor. Warten Sie nicht auf mich. Sie werden schon erwartet«, und mit einer majestätischen Handbewegung bedeutete sie ihm weiterzufahren. Parsival nutzte ihren gelockerten Griff aus und stürzte sich unter die Lämmer. In dem Chaos, das folgte, tat der Besucher, wie ihm geraten worden, und setzte seinen Weg fort.
    Grants Gestein fand bei Meredith Zustimmung. Es sei sehr interessant, und er hätte es sehr bedauert, wenn er es nicht zu sehen bekommen hätte. Während des Mittagessens erwies sich der Professor als bescheidener und unterhaltsamer Gast, und nachher ging er mit Grant noch einmal weg, um sich an dessen Fund zu ergötzen. Zur Teezeit machten sich Hester und Lee nach den beiden auf die Suche und entdeckten sie, wie sie gerade aus dem großen Zelt krochen, in dem Lawrence und Grant schliefen. Beide Männer trugen eine Sammlung kleiner Steine bei sich, und Meredith war in das Gespräch mit seinem früheren Studenten so vertieft, daß er ein teilweise vom hohen Gras verdecktes Zeltseil nicht bemerkte. Er verfing sich mit dem Fuß, stolperte, versuchte noch, sich zu fangen, fiel jedoch statt dessen schwer hin.
    Dann hörten sie einen unterdrückten Aufschrei, und Grant laut und aufgeregt sprechen: »Lieber Himmel, Professor, Sie haben sich geschnitten. Es ist Ihr Arm. Eine dieser verdammten Flaschen, die Lawrence immer wieder hinauswirft. Sehen Sie nur, das Blut.«
    Die beiden Frauen eilten herbei und fanden den Professor, der sich aufgesetzt hatte und seinen Arm hielt, aus dem das Blut spritzte. Grant betrachtete das Geschehen starr vor Entsetzen, und das Opfer war schon etwas blaß.
    »Sehr unvorsichtig von mir. Nur ein Schnitt, aber an einer unglücklichen Stelle. Dieser ganze unnütze Blutverlust.«
    Hester machte nicht viel Worte, sondern sagte energisch zu ihrer Begleiterin: »Lee, mach’ die Stelle frei. Schnell. Ja, das habe ich mir gedacht. Eine Schlagader. Laß mich mal ran«, und mit fester ruhiger Hand packte sie die Schulter, drückte sie stark zusammen, offensichtlich nahe am Schlüsselbein, und dämmte so den Blutstrom sofort ein.
    Meredith sagte: »Das ist sehr anstrengend für Sie. Was halten Sie von einer Aderpresse?«
    »Unmöglich. Der Schnitt ist zu nahe an der Schulter. Eine ungeschickte Stelle. Aderpressen können jedenfalls gefährlich werden. Lee, gibt es einen Arzt in Ruru?«
    »Ja. Dr. West. Ich laufe zum Telefon und rufe ihn an.«
    »Tu das, und erkläre ihm, daß es eine Schlagader ist. Die unter dem Schlüsselbein liegende Schlagader. Mr. Lawton, haben Sie etwas Weinbrand da?«
    Grant war ziemlich hilflos im Hintergrund geblieben. Er sagte: »Tut mir sehr leid, nein. Nur Bier.«
    »Dann holen Sie schnell meine Flasche aus meinem Zimmer. Aber schnell. Bringen Sie auch ein Glas mit. Sie finden die Flasche in der zweiten Schublade unter einem Stapel Unterwäsche. Unsinn, junger Mann. Sie brauchen Lee nicht zu bemühen. Sie ist mit dem Telefon beschäftigt, das ist nicht der Augenblick für falsche Zurückhaltung. Bringen Sie den Brandy so schnell wie möglich hierher.«
    Lee kam zurückgerannt, um zu melden, daß sie Glück gehabt

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