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Flitterwochen

Flitterwochen

Titel: Flitterwochen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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ich komme gleich mit und gucke mir deine Zeichnungen an«, erbot sich Cynthia unaufgefordert. »Ich würde gern sehen, was du aus dieser herrlichen Szenerie gemacht hast.«
    In dem Bewußtsein, daß sich sein Genius nur darauf konzentriert hatte, was er aus Kitty machen konnte, antwortete Lawrence verzweifelt, er fürchte, der Weg sei viel zu schlecht für sie, aber er wäre heute abend zu Hause, und wenn sie dann wirklich in ihrem Wagen schliefe — obwohl er das für äußerst unbequem halte —, könnten sie dann über seine Zeichnungen sprechen.
    Später mußten Lee und Sally insgeheim einsehen, daß Cynthia sich nichts vergab. Sie nahm Lawrence’ Entschuldigung gnädig an und bat Lee, in Ruru wegen einer Unterkunft anrufen z u dürfen. Nachdem sie es bei mehreren Motels ohne Erfolg versucht hatte, wollte sie ihre ziemlich zaghaften Bemühungen aufgeben, als Andrew, der gerade rechtzeitig hereinkam, um verzweifelt Cynthias Bericht über die Absagen anzuhören, mit hilfloser Miene sagte, daß das Privathotel vielleicht noch eine Möglichkeit finden würde, wenn Professor Meredith anriefe.
    Cynthia bat liebenswürdig, es wäre reizend, wenn der Professor sich für ein armes heimatloses Mädchen verwenden würde, und Meredith meinte unsicher: »Natürlich, wenn Sie es wünschen, aber es wurde mir seinerzeit mit Bestimmtheit gesagt, daß alles belegt sei.«
    Als er jedoch den flehenden Blick seines Gastgebers sah, rief er zögernd den Inhaber an.
    Die Antwort war negativ. »Eine Freundin von Ihnen, nicht wahr, Herr Professor?«
    Der Professor unterdrückte ein leichtes Erschauern, als er die bezaubernde Erscheinung neben sich betrachtete. Er murmelte etwas Undeutliches, und die Stimme am anderen Ende fuhr so lautstark fort, daß sie im ganzen Zimmer zu hören war. »Entschuldigen Sie, aber wir können es nicht machen. Tut uns wirklich sehr leid. Wir hätten Ihrer...«
    Aus Angst, daß als nächstes das unmögliche Wort »Freundin« aus der Muschel käme, unterbrach der Professor schnell. »Sie haben wirklich überhaupt nichts frei? Ich habe es mir schon gedacht, meine einzige Hoffnung war eine kurzfristige Absage. Vielen Dank, entschuldigen Sie, daß ich Sie gestört habe.«
    Langsam hängte er auf, sah das belustigte Blitzen in Miss Connors Augen und überlegte, wie leicht man doch am Telephon mißverstanden wurde.
    Cynthia dankte ihm, zuckte die Achseln und schickte sich in das Unvermeidliche. »Tja, Gott sei Dank, daß ich den Schlafsack habe. Es macht dir doch nichts aus, Lee? Nur für ein oder zwei Nächte.«
    Auf diesen Augenblick hatte Lee gewartet. »Natürlich nicht. Selbstverständlich mußt du hierbleiben, und bist du sicher, daß dein Wagen bequem genug ist? So ein herrliches Auto. Aber Cynthia, ich habe mir überlegt, ob du uns nicht aushelfen könntest. Siehst du, wir veranstalten am Silvesterabend so eine Aufführung in Ruru«, und sie erklärte, welche Hemmungen sie beim Theaterspielen habe und wie sie sich fürchte, Phöbes Rolle zu übernehmen.
    Zu ihrer Freude war Cynthia sofort einverstanden. »Meine Liebe, aber selbstverständlich. Das ist das wenigste, was ich tun kann, wenn du schon so ein Engel bist und mich aufnimmst. Gib mir nur das Buch mit dem Text. Das ist doch ganz einfach, falls sich ein Kostüm für mich findet.«
    Lee versicherte ihr, daß ein wirklich passendes Gewand für die Schäferin vorhanden sei und nur länger gemacht zu werden brauche.
    »Mrs. Harvey hat es aufgetrieben. Ich weiß auch nicht, wie sie es macht, aber anscheinend ruft sie ihre Freunde an und sagt: >Meine Liebe, Sie erinnern sich doch an diesen Maskenball, den Sie als Schäferin mitmachten<, oder >Was ist denn mit dem bezaubernden Wams und den Kniehosen geschehen, in denen Ihr Mann so hinreißend aussah?< Und schon kommen die Kostüme mit der nächsten Post an. O Cynthia, mir ist ein Stein vom Herzen. Ich habe jetzt schon angefangen, Lampenfieber zu bekommen«, und Lee fühlte sich ihrem Gast, der sich selbst eingeladen hatte, herzlich verbunden.
    Als sie einen Augenblick mit Andrew allein war, machte es ihr im übrigen Spaß, ihm zuzumurmeln: »Schließlich hast du sie ja eingeladen. Natürlich zuviel Sekt.«
    Lawrence nutzte offensichtlich die letzten Stunden seiner Freiheit so gut er konnte, denn um sechs Uhr war noch immer nichts von ihm zu sehen. Da Sally und Cynthia damit beschäftigt schienen, die Szene aus Wie es Euch gefällt durchzugehen, fühlte Lee sich verpflichtet, zum Zelt hinüberzugehen und es

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