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Flora Segundas magische Missgeschicke

Flora Segundas magische Missgeschicke

Titel: Flora Segundas magische Missgeschicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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die Quetzal in Stücke rissen und sein Herz aus der Brust zerrten.«
    »Ich fürchte, dass Udo und du Zeugen eines kleinen Taschenspielertricks wurdet, der vortäuschen sollte, dass Boy Hansgen seine gerechte Strafe bekommen hat. Ihr habt die Dinge ungemein kompliziert und ich muss zugeben, dass ich anfangs über eure Einmischung höchst verärgert war. Aber Boy überzeugte mich davon, dass Udo und du keinen Schaden angerichtet habt; im Gegenteil – ihr habt Tapferkeit und Wagemut bewiesen, Eigenschaften, die heutzutage selten geworden sind.«

    »Aber ich begreife gar nichts mehr. Warum wollten Sie uns glauben machen, dass Boy Hansgen tot sei?«
    »Nicht euch, meine Liebe, aber andere, die ebenfalls zusahen und an seinem Schicksal interessiert waren. «
    »Sie meinen Mama?«, fragte ich, immer noch völlig durcheinander.
    »Die Generalin, die Brummer – und vielleicht noch andere. Es tut mir leid, Flora, aber ich darf nicht deutlicher werden. Du verstehst sicher, dass dies ein großes Geheimnis ist, nicht wahr? Du musst schwören, niemandem davon zu erzählen. Wenn herauskommen würde, dass er noch am Leben ist, wäre er in größter Gefahr. Und nicht nur er; auch unsere Pläne könnten dadurch zunichtegemacht werden. Wirst du schwören?«
    »Ich schwöre«, sagte ich und dachte bei mir: Nun, ich werde es niemandem erzählen, außer Udo. Und dann dachte ich noch: Ich kapiere immer noch nicht alles, aber es ist gut zu wissen, dass Boy Hansgen doch nicht bei lebendigem Leib zerrissen wurde.
    Lord Axacaya stand auf und schnippte mit den Fingern. Ein Sonnenfleck verwandelte sich in einen Diener mit einem traurigen Kamelkopf und traurigen Kamelaugen. Er sprach: »Euer Gnaden?«
    »Sitri, Madama Fyrdraaca verlässt uns jetzt. Sie ist in Eile. Bitte sorge dafür, dass die geschlossene Kutsche vorfährt. Ihr ist an Schnelligkeit und Diskretion gelegen.«
    Das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass Lord Axacaya meine Hand küsste und mich Sitri praktisch wie ein Kaninchen vor sich hertrieb,
durch den Innenhof, der jetzt sonnendurchflutet war, und in eine Kutsche hinein. Ich hatte es überstanden, mehr noch – ich hatte es erfolgreich überstanden.
    Während der Heimfahrt brodelte mein Gehirn wie ein Teekessel um die Mittagszeit in der Wüste von Arivaipa: Lord Axacaya – Mama – der Feind meines Feindes ist mein Freund – ein lebendiger Boy Hansgen – die Quetzal – Poppys tote Generalin –
    Poppy.
    Obwohl sich all diese Gedanken in meinem Kopf überschlugen, war es stets Poppy, der wieder an die Oberfläche trieb. Poppy, wie ich ihn heute kannte, und Poppy, wie ich ihn in Bilskinir gesehen hatte. Ein verrückter, schielender alter Mann, gebeugt und zitternd. Ein junger Mann mit strahlenden Augen und leuchtend roten Haaren, hochgewachsen und aufrecht. Poppy mit zitternden Händen und tief in den Höhlen liegenden Augen. Poppy, der bei der Erinnerung daran, wie er den Heuschober niedergebrannt hatte, lachte. Ein kreischender Poppy, der sich mit den Nägeln das Gesicht zerkratzte. Poppy, der vor mir kniete und versuchte mich zu trösten. Der Poppy von heute. Der Poppy von damals.
    Poppy und Butcher Brakespeare, seine tote Generalin. Hatte er sie geliebt? Er war ihr Adjutant gewesen und gemeinsam mit ihr von den Huitzil gefangen genommen worden. Er war mit ihr im Gefängnis gewesen. Aber das hatte nichts damit zu tun, ob er sie geliebt hatte oder nicht. Was war mit Mama? Hatte er sie jemals geliebt?
    Als ich durch den Lieferanteneingang in Crackpot
einfuhr, wartete Flynn schon auf mich. Er kläffte, sprang vor Aufregung in die Höhe und versuchte sofort, an meinen bauschigen Röcken hochzuklettern. Ich schob ihn weg und küsste seine Schnauze, glücklich, dass ich wieder so viel Substanz besaß, um mich von meinem Lieblingshund anspringen zu lassen. Die Pfotenabdrücke auf meinem Kleid waren mir völlig egal.
    Die Ställe waren leer, was bedeutete, dass ich – zu meiner unendlichen Erleichterung – vor meiner Mutter nach Hause gekommen war. Bonzo wieherte leise und schlug mit dem Huf gegen die Stalltür. Sie wollte Karotten und Hafer haben. Ich fütterte sie und Maus und sorgte für frisches Wasser. Niemals hatten mich diese Aufgaben mit einer solchen Zufriedenheit erfüllt, und niemals wieder würde ich mich beklagen, wenn ich den Stall ausmisten musste.
    Leise ging ich durch die Waschküche und fand Udo in der Küche am Tisch sitzend, wo er eine Pastete aß. Auf der einen Seite neben seinem Teller lag

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