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Flora Segundas magische Missgeschicke

Flora Segundas magische Missgeschicke

Titel: Flora Segundas magische Missgeschicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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Verbrecher.«
    »Wie auch immer, Valefor, wir sitzen jedenfalls im selben Boot«, sagte ich und zog mir die Decke bis zum Kinn hoch. »Es gibt nichts, was wir dagegen tun könnten.«
    »Wirklich nicht?«, fragte Val. Er hatte sich auf die Armlehne des Sofas gesetzt und beugte sich jetzt mit glänzenden Augen über mich.
    »Was meinst du?«
    Er grinste mich hoffnungsfroh an. »Ich könnte zurückgeholt werden.«

Kapitel 8
Diskussion. Das Eschatonomikon.
    P lötzlich flackerte inmitten meiner düsteren Laune ein Flämmchen der Erregung auf. Konnte man Valefor wirklich zurückholen? Was wäre, wenn jeder Tag so sein könnte wie dieser, mit einer Heizung, die funktionierte, und sauberen Laken? Mit köstlichen Waffeln und Socken ohne Löcher? Der Fahrstuhl würde wieder ganz nach Wunsch funktionieren und nirgends würde auch nur ein einziges Hundehaar liegen. Würde Valefor mit Poppy fertigwerden? Ich könnte in der Sanctuary School übernachten und dort friedlich durchschlafen, ohne von Getöse und Geschrei geweckt zu werden. Wir könnten unser Haus zurückbekommen, in all seiner Pracht, und wieder eine normale Familie sein wie alle anderen.
    Dann fiel es mir wieder ein. »Mama würde es niemals erlauben.«
    »Warum muss Mama davon erfahren? Ich würde sehr leise sein. Es wäre ein Geheimnis zwischen dir und mir. Ich würde dir helfen und Buck würde denken, wie geschickt du doch bist, und niemand außer
uns beiden würde davon wissen.« Val beugte sich näher zu mir und wieder sah ich die Sterne in seinen Augen. »Denk mal nach. Warme Bettwäsche, frische Waffeln, niemals mehr den Stall ausmisten, saubere Handtücher. Du musst nie mehr das Badezimmer putzen – ich weiß, wie sehr du das hasst. Nie mehr schmutziges Geschirr oder uralte Essensreste. Wäre das nicht himmlisch?« Die silbernen Fäden in Valefors dunklen, welligen Haaren schimmerten verführerisch. Lockend winkte er mit seinem langen Zeigefinger. »Und ich kann mich auch um den guten Heißsporn kümmern. Ich weiß, wo er sich verkriecht. Das wäre für mich gar kein Problem.«
    Ich schloss die Augen und ließ mir Vals verlockendes Angebot durch den Kopf gehen – und es war tatsächlich eine große Verlockung! Saubere Zimmer und nie mehr Hausarbeit. Weiche Handtücher und leckeres Essen. Und kein tobender Poppy mehr.
    Wie ein Kätzchen schnurrte mir Val ins Ohr: »Es würde mich nur einen Wimpernschlag kosten und all die Tamales wären gebacken und dein Kleid genäht. Deine Einladungen wären abgeschickt und deine Rede fertig geschrieben. Alles wäre bereit und du hättest damit keine Arbeit. Alles in bester Ordnung.«
    Es war eine herrliche Vorstellung, und je mehr ich über sie nachdachte, desto herrlicher wurde sie. Oh, wie wunderbar wäre es, wenn das Haus in Ordnung wäre und alles so funktionieren würde, wie es sollte. Valefor würde die Arbeit machen und ich bekäme das Lob. Mama würde nie etwas davon erfahren. Vielleicht war Valefor tatsächlich die Macht unserer Familie. Immerhin – hatte nicht mit seiner Verbannung
auch der Verfall unseres Hauses seinen Anfang genommen?
    »Aber könntest du tatsächlich zurückgeholt werden, Valefor?«
    »Natürlich. Ich bin ja schließlich hier, wenn auch geschwächt. Aber ich könnte wieder erstarken.«
    »Was wäre dazu nötig?«
    »Ach, das wäre ganz leicht, Flora, wirklich!«, sagte Valefor eilfertig. »Ich meine, du willst doch eine Waldläuferin sein, stimmt’s? Ich kann es in deiner Anima schmecken. Es ist dein Herzenswunsch, dein wahrer Wille, was für eine Ausgangsbasis! Selbst Nini Mo wäre so schnell kein solches Wagnis eingegangen, aber ich weiß, dass du es schaffen kannst.«
    »Ich bin aber keine Zauberin. Das muss man doch sein, oder?«
    »Nun, Buck ist ebenfalls keine und sie war in der Lage, mich zu verbannen«, sagte Valefor. »Ayah, es ist eine gewisse Fähigkeit vonnöten, aber auch die richtige Anleitung«
    »Ich kenne kein Rezept, das so mächtig wäre.«
    »Noch nicht, Flora. Aber du weißt ja, wie freundlich und großzügig ich bin. Ich habe ein Geschenk für dich und noch dazu eins, das dir ganz bestimmt gefallen wird. Schau her …«
    Er griff nach oben und holte etwas aus dem Nichts, und dieses Etwas reichte er mir. Es war ein rotes Buch, so klein wie ein Kartenspiel, mit einem glitzernden, weichen Einband, mit goldener Prägung und mit kleinen Perlen besetzt. Eine goldene Schnalle verschloss das Buch, aber als ich leicht daran zog, öffnete sie sich. Ich schlug die Titelseite

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