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Flora Segundas magische Missgeschicke

Flora Segundas magische Missgeschicke

Titel: Flora Segundas magische Missgeschicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Random House
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vor einem Gleichgesinnten genannt wurde
und bei dem man sich so tief verbeugen muss, dass die Nasenspitze beinahe den Boden berührt. Udo legt – wie sein Vorbild, der Schöne Jack – großen Wert auf Etikette.
    »Danke, Meister Faktotum.«
    »Ich liebe diese Vogelschwingen – sie haben etwas Grausames an sich – und deinen Kilt. Was für ein herrliches Grün! Ich vergöttere Grün, die Farbe von Jade und Jaguarblut.« Und zu mir gewandt: »Von ihm könntest du einiges in Sachen Mode lernen, Flora Segunda. Er hat Stil und Klasse.«
    Jetzt grinste Udo und ich hörte förmlich, wie ihm das Lob ein Vakuum im Kopf verursachte. »Du erweist mir eine große Ehre, Meister.«
    »Deine Manieren sind auch manierlich«, antwortete Valefor. »Jedenfalls viel besser als Floras hier, die es versäumt hat, uns einander vorzustellen.«
    »Du liebe Güte, du hast mir ja keine Möglichkeit dazu gegeben, Val. Udo Moxley Landađon ov Sorrel. Valefor, Faktotum …«
    »Valefor Fyrdraaca ov Fyrdraaca«, unterbrach mich Valefor und beantwortete Udos Knicks mit dem der Ehrerbietung vor einem Gleichgesinnten , der eine noch tiefere Verbeugung beinhaltet. »Ich habe genauso viel Anrecht auf den Namen wie du, Flora Segunda, vielleicht sogar mehr. Ich bin hocherfreut, jemanden mit einem so exquisiten Geschmack kennenzulernen, Meister Landađon, und ich bin froh, dass Flora wenigstens einen Freund mit Sinn für Stil hat. Überrascht, aber froh. Sage mir, Meister Landađon, wie hoch trägt man heutzutage den Saum? Am Knöchel oder am Knie? Ich bin überhaupt nicht mehr
informiert, und Flora ist in dieser Beziehung völlig nutzlos.«
    »Knielang am Tag und wadenlang am Abend«, erwiderte Udo, »es sei denn, es handelt sich um eine hochformelle Angelegenheit, dann …«
    Ich unterbrach. »Willst du dich über Mode unterhalten, Valefor, oder über deine Wiederherstellung? Entscheide dich, denn für beides haben wir keine Zeit. Udo muss auf seine Geschwister aufpassen und Mama kommt heute Abend nach Hause.«
    »Erst die Wiederherstellung, dann die Mode«, verkündete Valefor. »Ich werde mir eine brandneue Garderobe anschaffen, aus schimmerndem Samt! Wie herrlich wird es sein, aus diesen Lumpen herauszukommen. «
    Wir setzten uns vor den Kamin, um die Sache durchzusprechen. Valefor entzündete ein wärmendes Kaltfeuer und bot uns einen köstlichen Imbiss aus winzigen Sandwichhäppchen, doppeltem Bergamottetee und Limetteneis an.
    »Also, laut Eschatonomikon muss man, wenn man einen dienstbaren Geist erschaffen will …«, begann ich. Ich hatte das Kapitel über Hausgeister drei Mal gelesen, aber manchmal ist es hilfreich, laut zu denken.
    »Ich bin ein Faktotum!«, protestierte Val.
    »Ein Faktotum ist eine Art dienstbarer Geist, Valefor. Das weißt du genau. Ein dienstbarer Geist ist ein magisches Wesen, das für einen bestimmten Zweck erschaffen wird. Ein Faktotum ist ein dienstbarer Geist, der an einen bestimmten Ort gebunden ist. Ein Domizilfaktotum ist mit einem Haus verbunden. «

    Val schnaubte hochnäsig. »Trotzdem ist ein Faktotum etwas Besseres als ein gewöhnlicher alter Hausgeist …«
    »Das stimmt. Ein Faktotum kann völlig unabhängig handeln, solange seine Taten innerhalb der Parameter liegen, die sein Schöpfermagier für ihn festgelegt hat, was in Vals Fall bedeutet …«
    »Und wer war das?«
    Ich ließ mich nur ungern unterbrechen. »Wer war was?«, fragte ich gereizt.
    »Wer hat dich erschaffen, Valefor? War es Buck?«
    Mit überheblichem Ton antwortete Valefor: »Natürlich war es nicht Buck. Sie ist erst zweiundfünfzig Jahre alt. Ich bin um vieles älter. Ich wurde erschaffen von Azucar Fyrdraaca, der …«
    »Was in Vals Fall bedeutet«, sagte ich laut, um sie wieder zum Thema zurückzubringen, »dass ihn die Parameter des Schöpfermagiers dazu anhalten, für das Haus der Fyrdraacas zu sorgen. Und diese Parameter wurden in einen Fetisch eingebunden, der gleichzeitig Valefors Zentrum beschreibt. Der Fetisch ist die Quelle von Valefors Macht, und jetzt ist er von ihm getrennt, was der Grund für seine Schwäche und Hinfälligkeit ist.«
    »Was ist ein Fetisch?«, wollte Udo wissen. »Und übrigens, willst du das Limetteneis ganz allein aufessen, Flora?«
    Ich reichte ihm den Teller. »Jeder dienstbare Geist hat ein reales Objekt, das ihn bindet und ihn mit der stofflichen Welt verknüpft …«
    »Also eine Art physische Darstellung von Val?«, unterbrach mich Udo.

    »Ayah.«
    »Sollte dann Valefors Fetisch nicht Crackpot

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