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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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taten.
    »Nate hat nichts getan«, fuhr sie fort. »Das Ganze war die Idee des Colonels, und keiner von uns wusste was davon. Er hat Nate hergeholt, damit er ihm hilft, unsere Stadt zu zerstören, aber Nate hat abgelehnt. Mehr müsst ihr nicht wissen. Ihr kennt mich alle. Hier ist meine Heimat. Ihr kennt mich. Ich würde euch nie belügen.«
    In diesem Moment kam das erste große Weibchen wieder zu sich, und Amy stellte sich schützend vor Nate. »Wenn du aufstehst, Schlampe, setz ich dich gleich wieder auf den Arsch. Du hast die Wahl.« Das Weibchen erstarrte. »Ach, scheiß drauf«, sagte Amy und hielt dem großen Weibchen beide Elektroschocker gleichzeitig an die Nase, dann fuhr sie zu der anderen herum, die eben aufstehen wollte, sich aber schnell wieder hinlegte und unter Amys Blick tot stellte. »Gut«, sagte Amy.
    »Also, alles klar?«, rief Amy in die Menge.
    Allgemeines Gemurmel in Walsprache wallte auf, und Amy schrie: »Scheiße! Ich habe gesagt: Alles klar, Leute?«
    »Ja, klar«, wurde von einem guten Dutzend hoher Stimmen laut.
    »Logo, logo, logo, weißt du doch«, rief eine piepsige Stimme.
    »Klar wie Kloßbrühe«, sagte eine andere.
    »Kleiner Scherz«, sagte eine Stimme wie ein Elf auf Helium.
    »Gut«, sagte Amy. »Gehen wir, Nate.«
    Nate versuchte immer noch, aufrecht zu stehen. Seine Knie waren ziemlich gummiweich geworden, als er gedacht hatte, man würde ihm den Kopf abbeißen. Emily 7 nahm seinen Arm und stützte ihn. Amy wollte ihn schon aus dem Amphitheater führen, blieb dann aber stehen. »Sekunde mal.«
    Sie ging dorthin zurück, wo die große Killerwalkuh gerade wieder auf die Beine kam und knallte ihr den Elektroschocker an die Brust, was sie glatt wieder auf den Rücken warf.
    Als Amy an Nate und Emily 7 vorbeistolzierte, sagte sie: »Okay, jetzt können wir gehen.«
    »Wohin gehen wir?«, fragte Nate.
    »Em sagt, du hast mit ihr geschlafen.«
    Nate sah Emily 7 an, die breit und zahnreich grinste.
    »Ja geschlafen. Nur geschlafen. Mehr nicht. Sag es ihr, Emily.«
    Emily pfiff vor sich hin, diesmal sogar eine Melodie, und rollte mit den Augen.
    »Ehrlich«, sagte Nate.
    »Ich weiß«, sagte Amy.
    »Oh.« Nate hörte ein Quietschen hinter ihnen im Korridor.
    »War das nicht etwas riskant, es mit zwei Elektroschockern in der Hand mit tausend Walbengeln aufzunehmen?«
    »Ich liebe diese Dinger«, sagte Amy und klickte damit herum, was winzige blaue Blitze zwischen den Kontakten zucken ließ.
    »Nein, ich habe es nicht mit tausend Walbengeln aufgenommen, nur mit einem – einem Alpha-Weibchen. Weißt du, wozu mich das macht?« Sie lächelte ihn an, und dann – ohne auch nur stehen zu bleiben – warf sie ihm die Arme um den Hals und küsste ihn. »Und vergiss das nie.«
    »Tu ich nicht.« Dann brach die Angst der letzten Woche über ihn herein, die Angst, dass er sie womöglich verloren hatte.
    »Hey, wo bist du gewesen? Ich dachte, der Colonel hätte dich entführt.«
    »Ich bin mit dem Schiff meiner Mutter rausgefahren und habe eine Nachricht geschickt.«
    »Was für eine Nachricht?«
    »Ich hab uns eine Mitfahrgelegenheit besorgt. Die Walbengel hatten Order, dass dich niemand an Bord seines Schiffes nehmen durfte. Aber ich konnte raus, also bin ich mit meiner Mutter gefahren, um Proviant zu holen. Und ich habe uns eine Mitfahrgelegenheit besorgt.«
    »Wie? Emily 7 kann kein Schiff steuern?«
    »Mh-mh«, quiekte Emily 7.
    »Nur Piloten können so ein Schiff fahren. Jedenfalls«, Amy sah auf ihre Uhr, »müssten sie bald im Hafen sein. Ich muss noch bei mir zu Hause vorbei und holen, was ich mitnehmen will.«
    Eine Stunde später standen sie am Hafen, und Amy sah auf ihre Uhr. »Ich bin echt stinksauer«, sagte sie und tippte mit dem Fuß auf den Boden. Es schien, als wären sie alle dreißig Sekunden von irgendeinem menschlichen Bewohner Goovilles aufgehalten worden, und Amy musste immer wieder ihre Geschichte erzählen. Emily 7 war der einzige Walbengel in der Grotte, abgesehen von der Mannschaft auf dem Schiff von Amys Mutter.
    »Glaubst du, sie werden revoltieren und den Menschen was antun?«, fragte Nate.
    »Nein, das glaube ich nicht. Es war das erste Mal. Schließlich findet man nicht jeden Tag heraus, dass der Messias einen umbringen will. Lass ihnen ein, zwei Tage Zeit, ihre Verlegenheit zu überwinden – dann ist alles wieder normal.«
    »Ich schätze, es ist wohl wirklich das Beste, wenn wir hier verschwinden. Du möchtest doch bestimmt nicht den beiden Weibchen begegnen,

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