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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Nuñez. »Machen wir uns auf den Weg.«
    Die Piloten runzelten die Stirn und wandten sich wieder ihren Pulten zu.
    »Tja, Scheiße«, sagte Nate.
    »Was?«
    »Nichts, nur mal wieder eine Theorie im Arsch.«
    »Ja, diese Operation hat’s in sich, oder?«
    Nate spürte etwas an seiner hinteren Hosentasche, fuhr herum und sah einen dünnen, dreißig Zentimeter langen, rosafarbenen Penis, der aus Bernards Genitalschlitz ragte. Das Ding winkte ihm zu.
    »Heilige Scheiße!«
    »Bernard!«, fuhr Nuñez ihn an. »Steck ihn weg. Das tut man nicht.«
    Bernards Gerät ließ merklich den Kopf hängen, als er getadelt wurde. Er sah es an und zirpte zerknirscht.
    »Aus!«, bellte Nuñez.
    Bernards Bester zuckte in seinen Genitalschlitz zurück. »Tut mir Leid«, sagte Nuñez zu Nate. »Daran werde ich mich nie gewöhnen. Es ist wirklich beunruhigend, wenn man mit einem von ihnen arbeitet und ihn bittet, mal eben den Schraubenzieher rüberzureichen, und er hat schon alle Hände voll zu tun. Kaffee?«
    Sie führte ihn an einen kleinen, weißen Tisch, um den herum vier Knochenstühle aus dem Boden ragten – ohne Rückenlehnen, aber mit organischen Rundungen und dem feuchten Glanz lebender Knochen – eher Antonio Gaudí als Fred Feuerstein. Quinn setzte sich, während Nuñez einen Knoten an der Wand berührte, der sich zu einer meterbreiten Nische öffnete, mit einer Spüle, mehreren Kanistern und etwas, das wie eine Kaffeemaschine aussah. Nate wunderte sich, woher wohl der elektrische Strom kommen mochte, zwang sich aber zu warten, bevor er fragte.
    Während Nuñez den Kaffee zubereitete, sah sich Quinn um. Die Brücke war ohne weiteres viermal so groß wie der gesamte Innenraum des Buckelwals. Statt im Minivan zu reisen, war es, als säße man in einem geräumigen Wohnmobil – ein eher rundliches, schlecht beleuchtetes Wohnmobil, aber ungefähr dieselbe Größe. Blaues Licht drang durch die Augen herein, schien in die Gesichter der Piloten, die schimmerten wie Lackleder. Langsam wurde Nate bewusst, dass zwar alles organisch – lebendig – sein mochte, auf dem Walschiff aber die gleiche Effizienz herrschte wie auf allen Schiffen: Jeder Raum wurde genutzt, alles war gut verstaut, alles funktional.
    »Wenn Sie zum Abtritt müssen, gehen Sie den Korridor wieder zurück, vierte Luke auf der rechten Seite.«
    Emily 7 klickte und quiekte, und Nuñez lachte. Sie hatte ein warmes, ungezwungenes Lachen. Es kam einfach aus ihr heraus, sanft und leicht. »Emily sagt, eigentlich wäre es logischer, wenn der Abtritt hinten beim Austritt wäre, aber … na, ja, so viel zur Logik.«
    »Das mit der Logik habe ich schon vor ein paar Tagen aufgegeben.«
    »Sie müssen nichts aufgeben, nur neu anpassen. Der Abtritt ist wie alles andere auf dem Schiff lebendig, aber ich denke, Sie werden schnell merken, wie es geht. Es ist erheblich unkomplizierter als eine Flugzeugtoilette.«
    Scooter zwitscherte, und das große Schiff setzte sich in Bewegung, mit einem heftigen Wogen, das bald zu einem sanften Rollen wurde. Es war wie auf einem großen Segelschiff bei mittelschwerer See.
    »Hey, wenn du vielleicht kurz vorher was sagen könntest, Scooter, hm?«, tadelte Nuñez. »Fast hätte ich Nathans Kaffee verschüttet. Ist es okay, wenn ich Sie Nathan nenne?«
    »Lieber Nate.«
    Nuñez passte sich dem Rollen des Schiffes an, bahnte sich einen Weg zum Tisch und stellte zwei dampfende Kaffeebecher ab. Dann ging sie Zuckerschale, Löffel und eine Dose Kondensmilch holen. Nate nahm die Dose und betrachtete sie.
    »Das ist hier drinnen das Erste, was ich auch von draußen kenne.«
    »Tja, ein Sonderwunsch. Walmilch will man nicht im Kaffee haben. Ist wie Sprühkäse mit Krillgeschmack.«
    »Urks.«
    »Meine Rede.«
    »Cielle, ich hoffe, es macht Ihnen nichts, wenn ich sage, dass Sie mir nicht sehr militärisch vorkommen.«
    »Ich? Nein, war ich auch nie. Mein Mann und ich hatten ein großes, schönes Segelboot. Wir sind vor Costa Rica in einen Hurrikan geraten und gesunken. Da haben sie mich geholt. Mein Mann hat nicht überlebt.«
    »Das tut mir Leid.«
    »Ist okay. Es liegt schon lange zurück. Aber, nein, ich war nie beim Militär.«
    »Aber so, wie Sie hier Kommandos geben –«
    »Zuallererst müssen wir ein Missverständnis aufklären, dem Sie offensichtlich unterliegen, Nate. Ich … wir, die Menschen auf diesen Schiffen, haben keineswegs das Kommando. Wir sind nur … ich weiß nicht, wie Botschafter oder so was. Wir klingen wie Befehlshaber, weil diese

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