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Flossen weg

Flossen weg

Titel: Flossen weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Moore
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Typen den ganzen Tag nur rumhängen würden, aber wir besitzen keine echte Autorität. Der Colonel gibt die Befehle, und die Walbengel schmeißen den Laden.«
    Scooter und Skippy kicherten wie ihre Pendants im Buckelwal, und Bernard und Emily 7 stimmten mit ein, wobei Bernard seinen Greifpimmel ausfuhr wie eine Papiertröte auf dem Kindergeburtstag.
    »Und die Walmädchen?« Nate nickte zu Emily 7 hinüber, die grinste – es war ein sehr breites, äußerst zahnreiches Lächeln, ein wenig kokett, wie man es – sagen wir – von einem naiven Püppchen erwarten würde, dessen Biss einem aber den Arm abtrennen konnte.
    »Einfach nur Walbengel. Es ist wie mit dem Begriff ›Mannschaft‹. Der weibliche Teil wird fallen gelassen. Hier ist es genau das Gleiche. Alte Männer haben ihnen diesen Namen gegeben.«
    »Wer ist der Colonel?«
    »Er hat das Sagen. Wir kriegen ihn nie zu sehen.«
    »Aber menschlich?«
    »Soweit ich weiß.«
    »Sie sagen, Sie sind schon lange hier. Wie lange?«
    »Lassen Sie mich Ihnen noch einen Kaffee holen, und dann erzähle ich Ihnen, was ich weiß.« Sie drehte sich um. »Bernard, würdest du dieses Ding bitte aus der Kaffeekanne nehmen?«

23 Clair rührt einen Neuronensturm
     
    Bei aller Bewunderung für die Biologen, mit denen er über die Jahre zusammengearbeitet hatte, bewahrte sich Clay doch ein leises Gefühl der Überlegenheit: Wenn alles getan war, hatten sie nur die Oberfläche dessen, was sie erreichen wollten, angekratzt, aber wenn Clay seine Bilder im Kasten hatte, ging er damit zufrieden nach Hause. Selbst Nathan Quinn gegenüber hatte er sich eine gewisse, schändliche Selbstherrlichkeit zugelegt und den Freund mit dessen anhaltender Frustration aufgezogen. Für Clay hieß es: Besorg die Bilder und dann: Was gibt’s zum Abendessen? Bis jetzt. Nun musste er sich einigen Mysterien stellen, und unwillkürlich dachte er, dass die Macht der Ironie ihre Muskeln spielen ließ, um ihm heimzuzahlen, dass er so lange sorglos gelebt hatte.
    Kona dagegen zollte seiner Furcht vor der Ironie des Schicksals schon lange Tribut, indem er – wie viele Surfer – kein Haifleisch aß. »Ich esse sie nicht, sie fressen mich nicht. So läuft das.« Doch nun spürte auch er den scharfen Sägezahn im Biss der Ironie. Nachdem er seit dem dreizehnten Lebensjahr seiner geistigen Klarheit durch den Gebrauch der monumentalsten Rauchwaren, die Jah ihm bieten konnte (Dank sei IHM ), die Schärfe genommen hatte, blieb ihm nun nichts anderes übrig, als mit schmerzhafter Unerbittlichkeit nachzudenken.
    »Denk nach!«, sagte Clair und klopfte dem Surfer mit einem Löffel an die Stirn, mit dem sie Sekunden zuvor Honig in einen Becher Kräutertee gerührt hatte.
    »Autsch«, sagte Kona.
    »Hey, das ist nicht nett«, sagte Clay und kam Kona zu Hilfe. Loyalität bedeutete ihm was.
    »Halt den Mund. Gleich kommst du dran.«
    »Okay.«
    Sie hatten sich um Clays großen Monitor versammelt. Das Spektrogramm eines Walgesangs von Quinns Computer breitete sich auf dem Bildschirm aus, und nach den Informationen, die sie ihm entnahmen, hätte es sich auch um die Auswirkungen eines Gotcha-Krieges handeln können, denn danach sah es aus.
    »Was haben die beiden gemacht, Kona?«, fragte Clair und hielt dabei den Löffel schlagbereit – dampfend vor kräuternder Gelassenheit. Als Lehrerin von Viertklässlern einer öffentlichen Grundschule, in der körperliche Züchtigung verboten war, hatte sie ihre Wut jahrelang aufgestaut und genoss es in gewisser Weise, diese nun an Kona auszulassen, in dem sie ein Paradebeispiel für das Versagen der Öffentlichen Erziehung sah. »Nate und Amy sind das alles hier mit dir durchgegangen. Jetzt erinner dich daran, was sie gesagt haben!«
    »Es sind nicht diese Dinger, es ist das Oszilloskop«, sagte Kona. »Nate hat nur dieses Unterwasser-Zeug genommen und eine Skala angelegt.«
    »Es ist alles Unterwasser«, sagte Clay. »Du meinst Unterschall.«
    »Ja, genau. Er hat gesagt, da ist was. Ich hab gesagt, so was wie Computersprache. Einsen und Nullen.«
    »Das hilft uns nicht weiter.«
    »Er hat sie per Hand markiert«, erklärte Kona. »Indem er die grüne Linie eingefroren und dann die Ausschläge gemessen hat.
    Er hat gesagt, so könnte das Signal erheblich mehr Informationen transportieren, aber die Wale bräuchten dafür Oszilloskope und Computer.«
    Staunend sahen Clay und Clair den Surfer an.
    »Aber die haben sie nicht«, sagte Kona. »Tja.«
    Es war, als sei eine Woge der Erkenntnis

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