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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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wurden. Bing war größer als die Wachen und hatte keine Mühe, mit ihnen Schritt zu halten, aber Ellie wurde erneut halb getragen und halb geschleift, bis sie zu einer Reihe unbeschrifteter Türen gelangten. Der Wachmann, der Bing festhielt, schloss eine der Türen auf und schubste sie beide brutal in den Raum. Ellie stolperte und wäre gefallen, wenn sie nicht von Bing aufgehalten worden wäre, der gegen ein paar leere Stockbetten aus Metall geprallt war. Hinter ihnen schlug die Tür zu.
    »Bist du okay?«, fragten beide gleichzeitig.
    »Mir geht es gut.« Ellie sprach lauter. »Du blutest.« Blut lief aus einer Wunde an seinen Augenbrauen, die er sich zugezogen hatte, als er gegen die Stockbetten geknallt war. »Tut es weh?«
    »Ja, es tut weh.« Er blinzelte, um das Blut aus seinen Augen zu bekommen, denn seine Hände waren noch immer festgebunden und nutzlos. »Was zum Teufel geht hier vor sich?«
    »Das ist eine exzellente Frage, mein Herr.«
    Mr Carpenter stand lässig in der nun wieder geöffneten Tür, ein bewaffneter Wachmann an seiner Seite.
    »Stühle hereinbringen.« Der Wachmann trat ab und kam mit zwei Klappstühlen aus Metall zurück. Er stellte sie vor die Wand wie Pulte in einem Klassenzimmer. Ellie bezweifelte, dass diese Unterrichtsstunde ihnen gefallen würde. Brutal bugsierte man sie und Bing auf die Stühle, und Mr Carpenter lehnte sich gegen die Wand vor ihnen. Er nickte dem Wachmann zu, der den Raum wortlos verließ.
    »Sie können uns nicht hier festhalten.« Bings Stimme zitterte, Ellie konnte nicht heraushören, ob vor lauter Wut oder vor lauter Furcht, aber sie zollte ihm Respekt für seinen Nachdruck, auch wenn dies nicht der richtige Zeitpunkt dafür war. »Wer sind Sie?«
    »Frag doch sie.« Mr Carpenter lächelte sein charmantes Lächeln.
    »Das ist der gefürchtete Mr Carpenter, der meinen Schreibtisch so fürsorglich umarrangiert hat, als er nach meinen Twinkies gesucht hat.« Ellie hatte geglaubt, dass der Mann Furcht einflößend war, wenn er von seinen Schlägertypen umgeben war. Es überraschte sie unangenehm, dass er ohne Begleitung noch viel Furcht einflößender wirkte.
    »Ach, Ellie.« Carpenter schüttelte seinen Kopf. »Immer für einen Witz zu haben. Das mag ich an dir.«
    »Fick dich.«
    »Hm, ich glaube, das wird nicht gehen, denn«, und er beugte sich so nah zu ihr, dass sie seinen Zimtkaugummiatem riechen konnte, »denn jetzt werde ich dich ficken. Und glaube mir, wenn ich damit fertig bin, wirst du wissen, dass du gefickt wurdest.« Ellie glaubte ihm aufs Wort, aber sie musste es sich ja nicht gleich anmerken lassen.
    »Oh. Mir wird schon ganz kribbelig.«
    Er lachte wieder und lehnte sich gegen die Wand. Bing wand sich in seinen Fesseln.
    »Ist das der Hurensohn, der deinen Schreibtisch auseinandergenommen hat? Der dir vorgeworfen hat, Akten zu stehlen? Hey, du Arschloch, schon mal etwas von einem Durchsuchungsbefehl gehört?« Bing lehnte sich nach vorne und spuckte. »Wie sieht es mit Beweisen aus? Den Rechten eines Verdächtigen? Du hast überhaupt kein Recht …«
    Carpenters Rückhand schleuderte Bing von seinem Stuhl und Ellie sah, wie Blut auf den Linoleumboden spritzte. Bing spuckte aus und versuchte, wieder auf die Füße zu kommen, aber Carpenter packte ihn unter dem Arm und schmiss ihn wieder auf seinen Sitz. Er beugte sich nah zu Bing und stach mit seinem Zeigefinger in Richtung seines Gesichts.
    »Du sagst nichts. Hörst du mich? Wenn du klug bist, dann hältst du jetzt deine große Klappe. Auch wenn ich dich nicht für besonders klug halte. Nicht, wenn du dich mit jemandem wie Eleanor Cauley abgibst.«
    Er wandte sich wieder Ellie zu.
    »Es sei denn, er steckt mit dir unter einer Decke. Ist das so? Gehört er zu dir?«
    Bing spuckte Blut auf den Boden. »Oh ja, ihr habt uns erwischt. Der gefürchtete Twinkie-Schmugglerring.«
    Carpenter seufzte tadelnd und blickte auf Ellie. »Du hast ihm nichts gesagt, stimmt’s?« Er lächelte Bing an. »Es sieht ganz danach aus, als habe deine kleine Spielkameradin geheime Feno-Akten geklaut.«
    »Quatsch.« Blut tropfte von Bings Lippe. »Ihr Schlägertypen legt euch das nur zurecht, wie es euch gerade passt. Ich kenne Ellie seit vier Jahren, und sie kümmert sich einen Scheißdreck um eure kleinen Geheimnisse.«
    »Tatsächlich?« Carpenter zog ein kleines digitales Aufnahmegerät hervor und drückte auf einen Knopf. Ellies Kinnladefiel nach unten, als sie ihre eigene Stimme hörte, die Rachel von dem Diebstahl

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