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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Was ist der Nutzen davon?«
    »Sie haben einen Impfstoff.«
    Ruckartig drehte Annabeth ihren Kopf zur Seite. »Selbstverständlich haben sie einen Impfstoff. Was, glaubst du, haben wir all die Jahre lang eingenommen?«
    »Nein, nicht für uns. Wir bekommen Therapiemedikamente. Barlay vermarktet einen Impfstoff für den Rest des Landes. Sie benutzen die Angst vor einer Ansteckung, um den Impfstoff zu vermarkten. Und ich würde wetten, es handelt sich hier nicht um Peanuts. Sie wollen einen Vertrag mit der Regierung. Einen großen. Landesweit. Vielleicht sogar weltweit. Wie sonst könnten sie sich von den finanziellen Verlusten erholen?«
    Bing nickte mehrmals hintereinander. »Das klingt logisch.«
    Rachel kaute auf ihrer Lippe. Ellie wusste, dass das bedeutete, dass sie sich nicht sicher war. Matt seufzte laut.
    »Ach du Scheiße.«
    Annabeth ging mit strammen Schritten zu ihm hinüber. »Was habe ich dir zum Thema Schimpfwörter gesagt?« Sie hielt ihren Atem an. »Ach du Scheiße.«
    »Was ist los?« Rachel eilte zum Rest der Gruppe und blickte auf Matts Computer. Als sie sich wieder zu Bing und Ellie umdrehte,waren ihre Augen voller Tränen. »Man hat die Frau in Virginia identifiziert. Ach, Ellie, es tut mir so leid.«
    »Was? Wer ist es?« Sie trat näher, um über Matts Schulter zu blicken. Er rollte mit dem Stuhl zur Seite, damit sie besser sehen konnte. Auf dem Bildschirm flimmerte ein vergrößertes Passfoto. Es zeigte Big Martha.
    Bing trat an sie heran, aber Ellie schubste ihn weg und rannte zur anderen Seite des Zimmers. Erst, als sie ihre Stirn gegen die große Pinnwand lehnte, konnte sie wieder atmen, und als das Schluchzen schließlich unkontrolliert aus ihr herausbrach, flatterten die Notizzettel kurz nach oben. Ellie drückte die Fäuste auf ihren Bauch, um das Jaulen, das in ihr hochstieg, zurückzuhalten. Sie wollte sich nicht umdrehen und in die mitleidigen Gesichter der anderen blicken. Sie wollte nicht das harte, dicke Gesicht ihrer Chefin sehen, wie es landesweit als das einer einheimischen Terroristin verbreitet wurde. Doch dann hob sie doch ihren Kopf. Sie wollte es sehen.
    »Zeig das Foto noch einmal.«
    »Ellie, tu dir das nicht an.«
    Sie schob Bing zur Seite und schlug mit der Hand auf Matts Schreibtisch. »Kannst du es noch einmal aufrufen? Als Vollbild?«
    Matt nickte, vergewisserte sich aber erst bei seiner Großmutter, bevor er zu dem Foto scrollte und es anklickte. Big Marthas Gesicht füllte wieder den Bildschirm. Als Ellie die Kennziffer unter dem Foto sah, deutete sie aufgeregt mit dem Zeigefinger auf den unteren Rand. »Schaut euch das an. Seht, was da steht.«
    Rachel beugte sich nach vorne, um zu lesen. »Es ist ihre medizinische Kennungsmarke.«
    »Ja, sieh auf das Ende. Big Martha war ein H, so wie ich. Nur war sie ein H sieben.«
    »Big Martha?« Bing blickte auf den Schirm. »Wow, darauf wäre ich nicht gekommen. Hätte ich das gewusst, hätte ich die stinkende Suppe nicht so ohne Weiteres nach oben gebracht.«
    Er sah zu Ellie hinüber und sie mussten beide lachen, obwohl sie Tränen in den Augen hatten. »Es tut mir wirklich sehr leid. Ich weiß, dass du sie sehr gern gehabt hast. Und sie mochte dich auch.«
    Diesmal ließ sie sich von ihm umarmen. Sie spürte, wie sein T-Shirt von den Tränen an ihrer Wange feucht wurde und atmete den Geruch frisch gewaschener Wäsche ein. Er sagte nichts, als sie seine geprellten Rippen umfasste, aber Ellie wusste, dass es ihm große Schmerzen bereiten musste.
    »Wie groß sind die Chancen, dass zwei gefährliche Psychopathen wie Martha und ich in demselben Büro arbeiten?«
    Bing lachte und rubbelte ihr den Rücken »Vielleicht dachten sie, dass du vor lauter Langeweile gefügig werden würdest.«
    Ellie zog ihren Kopf zurück. »Nein, im Ernst: Wie groß sind die Chancen wirklich? Ist das nicht merkwürdig? Das Archivbüro war angeblich ein Sicherheitsbereich, und sie lassen zwei Leute, die allem Anschein nach bedrohlich sind, in demselben Raum arbeiten?«
    »Fang nicht damit an, Ellie. Die Situation ist schon merkwürdig genug. Du brauchst nicht noch paranoid zu werden.«
    Bing trat zurück. »Dir wurde der Job zugeteilt, nachdem die BTM-Skala angewandt wurde. Aber Martha war wahrscheinlich von Anfang an dort. Es ist bloß Zufall.«
    Ellie nickte, aber sie war nicht überzeugt. »Es fällt allerdings schwer, nicht paranoid zu werden. Wenn Feno ein Team aus Psychiatern herbeikarrt, damit sie uns klassifizieren, dann müssen sie ja

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