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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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brauchten einen kurzen Moment, um das Gesicht als das Ellies zu identifizieren. Die Aufnahme war körnig und verwackelt, und der Ton war verzerrt, weshalb der Fernsehsender Untertitel mitlaufen ließ. Ellie brauchte sie nicht zu lesen. Sie erinnerte sich an jedes einzelne Wort. Ihre Kinnlade klappte herunter, als sie sich so sah, wie der Rest des Landes sie nun auch gerade sah: verrückt und gefährlich. Die Wörter füllten den unteren Bildrand.
    »F*k dich. F*k Feno. F*k Flowertown. Ich werde hier rauskommen. Verlass dich darauf. Ich werde hier rauskommen. und wenn ich dafür jede einzelne Person in diesem Lager umbringen muss.«
Ihre Tirade wurde geschnitten, und das Bild sprang.
»Es ist mir egal, welche Konsequenzen das hat oder was danach passiert, aber ich werde hier rauskommen.«
    Am Ende flimmerte wieder Elektrostatik, und die Regie schnitt zurück auf den Sprecher.
    »Schalte es aus.«
    Matt blickte zu seiner Großmutter. Annabeth nickte. Ellie taumelte rückwärts, bis sie sich mit ausgestreckten Beinen auf den Boden setzte. Bing blieb mit offenem Mund vor dem Fernseher stehen, seine Arme baumelten sinnlos an seinen Seiten. Alle anderen im Zimmer warteten darauf, dass jemand etwas sagen würde.
    Nur mit Mühe konnte Ellie ihren Mund bewegen. »Der Anstecker. Erinnerst du dich an den Anstecker, den Carpenter mir gezeigt hat? Der mit dem Feno-Logo? Da muss eine Kamera drin gewesen sein. Und das Aufnahmegerät.« Sie legte sich auf den Rücken und konnte den kalten, harten Boden an ihrer Haut spüren. Sie dachte an ihre Eltern und Schwestern, ihre Nichten und Neffen und ihre Freunde, die alle das Video gesehen hatten, in dem sie so wütend und gefährlich aussah und solche grauenhaften, schrecklichen Dinge sagte. »Kein Wunder, dass Carpenter so gelacht hat. Er sagte, er selbst hätte es nicht besser formulieren können.«
    Sie war ein H sechs. Eine Reihe dummer Buchstaben und Ziffern am Ende einer medizinischen Kennnummer, von der sie noch nie etwas gehört hatte. Medikamente, die sie ohne weitere Fragen einfach schluckte. Und jetzt war sie eine Waffe.
    Sie schloss ihre Augen. Sie konnte sich nicht rühren.
    »Nun, Bing, glaubst du immer noch, dass ich paranoid bin?«

Sie ließen Ellie auf dem Boden liegen. Sie konnte hören, dass Bing ihnen etwas zuflüsterte, wahrscheinlich riet er ihnen, sie jetzt nicht weiter zu behelligen. Sie war nun eine ›von denen‹ geworden, jemand, den man speziell behandeln musste. Aber das stimmte so ja nicht, oder? Sie war nun wieder eine von jenen Personen geworden, die in engen Räumen mit riesigen Pillendosen eingesperrt wurden. Wie Bing ihr so hilfreich vor Augen geführt hatte, hatte sie schon zu dieser Gruppe von Personen gehört, lange bevor Feno überhaupt mit der Horizont-Therapie begonnen hatte. Man hatte ihr das Horizont nicht gegeben, um sie verrückt zu machen, sondern weil sie verrückt war. Sie war verrückt und gefährlich, und sie hatten vor, das für ihren Plan zu nutzen, welcher Plan auch immer das sein mochte. Ellie atmete einmal tief durch und spürte, wie sich der Kolben der Pistole in ihre Haut bohrte. Scheiß drauf.
    Sie setzte sich aufrecht hin und wiederholte den Gedanken noch einmal laut.
    »Scheiß drauf.« Alle Anwesenden wandten sich um und sahen ihr zu, wie sie aufstand und sich den Staub von der Kleidung klopfte. »Feno glaubt, dass ich so gemeingefährlich bin, dass sie mich als Waffe benutzen können? Scheiß drauf. Wir müssen einen Plan schmieden.«
    Bing grinste. »So kenne ich meine Ellie. Ich wusste, du würdest das nicht auf dir sitzen lassen.«
    »Ich bin froh, dass du an Bord bist.« Annabeth nickte ihr zu. »In einer Stunde hat Olivia Dienstschluss im Gesundheitszentrum. Es sieht so aus, als hätten wir eine lange Nacht vor uns, um ein paar Details auszuarbeiten. Wer will Chili?« Rachel lachte, und Annabeth kniff ihr in den Arm.
    »Lache, so viel du willst, Fräulein. Eine Armee funktioniert nur mit vollem Magen. Niemand kann gleichzeitig hungrig und mutig sein. Bing, hast du jemals mein Chili probiert?«
    »Sehr wohl, Gnädigste.« Bing legte seinen Arm um Ellie. »Es ist Ellies Lieblingsgericht.«
    »Oh ja, das weiß ich. Sie kauft es kistenweise, aber du kommst nie bei mir im Laden vorbei.« Annabeth zeigte mit dem Finger auf ihn. »Versuche erst gar nicht, es abzustreiten. Ich weiß, dass du bei Walmart einkaufst, obwohl sie es nicht führen.«
    »Ich bekomme meine Ration von Ellie.«
    »Ja, er klaut es von mir.« Ellie stieß

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