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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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diese Typen, die die Razzien durchführen, alle umbringen wollen? Selbst die Leute, die freigelassen werden sollen? Ist das ihr Plan?«
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich kenne diese Typen. Ich kenne ihre Anweisungen. Sie glauben, dass sie das Richtige tun.«
    »Du wirst mir nachsehen, dass ich dein Vertrauen in die Feno-Schlägerbande nicht teile.« Sie suchte nach dem Brecheisen, um die Hintertür aufzustemmen.
    Guy legte seine Hand auf ihre Schulter und ließ sich von ihr durch das dunkle Treppenhaus nach oben lotsen. »Das sind normale Jungs, keine miesen Söldner. Sie sehen keinen Grund, das anzuzweifeln, was man ihnen sagt.«
    »Aber du zweifelst?«
    »Ja, verflucht noch mal. Aber ich verfüge auch über andere Informationskanäle als sie.« Er kniff ihr in die Pobacke, als sie den Korridor auf dem dritten Stock betraten. »Meine verrückte, zugedröhnte Freundin zum Beispiel.«
    »Ich bin nicht gerade CNN, nicht wahr?«
    Er zog sie eng an sich. »Du bist völlig ausreichend.« Er küsste ihren Hals und flüsterte in ihr Ohr. »Und jetzt sage mir verdammt noch mal, was wir hier tun.«
    Ellie löste sich von ihm, hielt ihn aber weiterhin mit der rechten Hand fest, während sie mit ihrer linken den dunklen Korridor entlangtastete. »Ich benötige Beweise für Fenos Taten. Bing und Rachel sind gerade im Pflegezentrum und versuchen, Daten zu entwenden. Sie wollen das Beweismaterial mit Bing hinausschmuggeln, wenn er freikommt.«
    »Bing? Du vertraust diesem Idioten deine Beweise an?«
    Er folgte ihr in das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    »Was habt ihr zwei nur?« Ellie wühlte blind in dem Stapel dreckiger Kleidung.
    »Zuerst einmal hat er mir ein Holzbrett ins Gesicht geschmettert.«
    Ellie seufzte. »Ja, das stimmt. Aber ich habe dich getreten, und du magst mich noch immer. Außerdem wollte er uns beim Abhauen helfen. Er hatte Angst.«
    »Ich traue ihm nicht.«
    »Das Gefühl beruht auf Gegenseitigkeit. Hast du überhaupt jemals mit ihm gesprochen?«
    »Ich kann Leute mit Geheimnissen nicht ausstehen. Er wurschtelt sich überall durch, und das mag ich nicht. Ich traue ihm nicht über den Weg.«
    Während sie ihre Klamotten weiter durchsuchte, sah Guy aus dem Fenster. »Da draußen stehen Lastwagen.«
    »Was genau meinst du?« Ellie spürte einen harten Gegenstand in einer ihrer Jeans. »Wie genau wurschtelt sich Bing denn durch?«
    »Er bleibt nicht nur unter dem Radar, er wird gar nicht erst erfasst. Er wurde nicht als Person von besonderem Interesses gekennzeichnet, obwohl er mit Marihuana dealt, in einer Sicherheitszone arbeitet und jeder weiß, dass er ein Bote für ›So viel du willst‹ ist.«
    »Nein, ist er nicht. Sie kennen ihn gar nicht. Er kannte noch nicht einmal ihren Code.«
    »Welchen Code?«
    Ellie stieß einen Seufzer aus, als sie sah, was in ihrer Jeanstasche steckte – Rachels Zahn. Sie konnte ihn nicht einfach zurücklassen und steckte ihn in ihre Tasche. Sie suchte weiter. »Ich sage dir, Bing wusste überhaupt nichts von den Plänen der Einheimischen.«
    »Und ich sage dir, dass wir seine E-Mails und sein Computernetzwerk überwacht haben, und wir haben verschlüsselte Botschaften gefunden. Das, was wir entschlüsseln konnten, war ziemlich interessant.«
    »Ach, diese Flugzettel bekomme ich auch. Ich habe ihm einen davon geschickt, letzte Woche erst. Und überhaupt, wer zum Teufel bekommt hier E-Mails?«
    »Bing. Und zwar ziemlich viele. Und alle sind verschlüsselt.«
    Bevor er noch mehr sagen konnte, flutete grelles Licht durch den Türspalt und eine Stimme brüllte durch ein Megafon. »Hier ist die Feno-Sicherheit. Diese Gebäude wird zum Schutz der Bewohner evakuiert.«
    Sowohl auf dem Korridor als auch über ihren Köpfen konnten sie schwere Schritte hören.
    Fluchend wühlte Ellie weiter durch die Klamotten. Endlich ertastete sie ein paar Pillen in der Hosentasche einer anderen Jeans.
    »Wir müssen hier weg, Ellie.«
    »Das Fenster.« Sie stopfte die Handvoll Pillen in die Tasche, in der sich schon Rachels Zahn befand, und kletterte über ihr Bett. Sie schwang ein Bein aus dem Fenster und lugte hinunter auf das teergedeckte Dach der Eisenwarenhandlung knapp zwei Meter unter ihnen. »Wir können den Sprung wagen.«
    »Wir haben keine andere Wahl. Spring.«
    Ellie glitt von der Fensterbank und ging in die Knie, als sie auf dem Dach der Eisenwarenhandlung aufprallte. Nur wenigeSekunden später landete Guy neben ihr, und die beiden legten sich flach auf den Boden und

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