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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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meinem Zimmer? Du hattest es in der Hand – ›Aufspaltung des Rudels‹. Ich habe es geschrieben. Es ist mein verdammtes Meisterwerk. Deswegen hat man mich von der Uni in Stanford geschmissen, wegen ethischen Vergehens. Aber glaube nicht, dass mich das jetzt einen feuchten Kehricht kümmert.« Ellies Körper zog sich zusammen, als er sie schüttelte. »Es wurde trotzdem veröffentlicht, und so kam Feno auf mich zu und lud mich ein, ihr kleines Problem zu lösen. Und du hattest das Buch in der Hand und hast immer noch nichts kapiert.«
    Er schubste sie weg und sie taumelte rückwärts, noch immer ganz in sich selbst versunken.
    Er drehte sich um und begann, mit seinen Fingern auf die Tastatur einzuhämmern. »Um Gottes willen, wie lange dauert es, einen Virus zu starten?« Nach ein paar weiteren Anschlägen trommelte er mit seinen Fingern auf der Schreibtischoberfläche. »Du kannst diese Waffe herunternehmen, Ellie. Du wirst nicht abdrücken. Zumindest nicht auf mich. Spar dir deine Kräfte. Du hast eine lange Nacht vor dir.«
    Ellie hob die Handrücken vor ihr Gesicht, sodass die Waffe zur Decke zeigte. Sie verstand nicht, warum sie noch immer auf ihren Füßen stand oder warum die Decke nicht eingestürzt war oder warum die Wände nicht weggebrochen waren. Sie konnte nur ein verschwommenes Brausen hören. Ihr Mund schmeckte nach Kupfer. Sie hörte, dass Bing näher kam, und sie leistete keinen Widerstand, als er ihre Hände nach unten drückte. Sie konnte sich selbst schluchzen hören, als Bing mit seinem Daumen behutsam Tränen von ihren Wangen tupfte. Sie selbst fühlte die Tränen nicht.
    »Ach, Ellie.« Seine Stimme und seine Augen waren sanft. »Du bist eine solche Mitläuferhure.«
    Ihre Kehle zerriss, als sie durch ihre Tränen hindurch flüsterte. »Bitte, tu das nicht.«
    »Nein? Wie wäre es damit?« Er schlug ihr brutal mit dem Handrücken ins Gesicht, sodass sie gegen den Aktenschrank knallte. Sie schrie auf, als sie gegen das Metall prallte und Bing stieß einen Seufzer aus. »Oh Gott, du hast keine Ahnung, wie lange ich das schon machen wollte.«
    Ellies Magen krampfte sich zusammen, und sie krümmte sich schnaufend nach vorne. Bing beugte sich über sie und blickte ihr direkt ins Gesicht.
    »Was sagst du? Bitte? Bitte was? Bitte erschieße mich? Bitte kümmere dich um jedes verfickte kleine Detail, damit ich herumsitzen und mich zukiffen kann? Willst du das? Sprich schon!«
    »Wir waren Freunde!« Die Wörter sprühten aus ihrem Mund. Bing fasste sie brutal an den Haaren und zog sie nach oben.
    »Willst du wissen, warum wir Freunde waren? Ja, willst du das wissen?« Er zerrte an ihren Haaren, sodass sie nicht anders konnte, als zu nicken. »Weil es nur eine Person auf diesem ganzen Planeten gibt, die dich mehr verachtet als ich. Und weißt du auch, wer das ist? Häh?« Er zog sie durch das Büro und schubste sie gegen eine Wand. Ellie schrie und versuchte, sich zu befreien, aber er drehte ihr den Arm auf den Rücken und zwang sie, ihren Kopf zu heben.
    »Hier ist sie.«
    Im Spiegel sah sie sich selbst. Aus ihrer Nase tropfte Blut, und ihre Lippe war durch Bings Schläge aufgesprungen und angeschwollen. Er hielt sie von hinten umklammert und zog wieder an ihren Haaren. Dann fauchte er in ihr Ohr.
    »Es ist unmöglich, dass irgendjemand dich mehr hassen könnte als du dich selbst, Ellie. Du hast das zugelassen. Du hast es mir einfach gemacht, weil du so verdammt jämmerlich bist.«
    Sie versuchte, ihren Kopf von dem Anblick ihres verschwitzten Gesichts und ihrer panischen Augen wegzudrehen, aber Bing hielt sie fest. »Wäre es so furchtbar gewesen, wenn du dich einmal für etwas interessiert hättest? Oder für irgendjemanden? Verflucht, warum konntest du nicht wenigstens ab und zu unter die Scheißdusche gehen? Sieh dich an. Sieh, was du aus dir gemacht hast.«
    »Nein.« Sie sah Blut und Spucke auf dem Spiegel und wünschte, sie würde erblinden. »Du hast es gemacht. Mit deinen Drogen.«
    »Nein, Ellie, du hast es gemacht. Die Drogen haben die Sache nur vereinfacht.« Sein Griff war so schmerzhaft, dass erihren Verstand dazu brachte, sich zu konzentrieren. Ellie rang um Kontrolle. Sie biss ihre Zähne zusammen und starrte auf Bings Spiegelbild.
    »Fick dich.«
    Bings Augen weiteten sich überrascht. »Ich soll mich ficken? Fick du dich doch.« Er schmetterte ihre Stirn gegen den Spiegel. Ellie keuchte und fluchte, und wiederum haute er ihre Stirn gegen den Spiegel. Ellie sah ihr zerrissenes

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