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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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heruntergeladen?«
    Sie riskierte einen Blick zurück und sah, wie er die Festplatte ausstöpselte und sie in seine Tasche steckte.
    »Ja, wir haben alle Beweise um sicherzugehen, dass Feno nicht zu kurz kommt.«
    »Wie meinst du das?« Ellie blickte ihn an, wirbelte aber wieder herum, als Carpenter seine Hände herunternahm. »Bleiben Sie, wo Sie sind.«
    »Nein.« Carpenter lehnte sich lässig an den Türrahmen und grinste Bing an. »Der Konvoi ist abfahrbereit. Wir warten nur noch auf Sie, Dr. Byrd.«

Ellie wusste, dass sie ihn falsch verstanden hatte. Obwohl sie Angst davor hatte, abzudrücken, hielt sie die Waffe weiterhin auf Carpenter gerichtet. Wie immer blickte sie zu Bing, um sich davon zu vergewissern, dass all das wirklich passierte. Er lächelte sie an. Dann wandte er sich Carpenter zu und deutete mit dem Kopf in ihre Richtung.
    »Sehen Sie diesen Ausdruck, Carpenter? Wir nennen das ›Fraktur der Wirklichkeit.‹«
    »Wirklich sehr interessant, Doktor.«
    »Es wird nie langweilig, egal, wie oft ich das zu sehen bekomme.«
    »Bing?« Die Stimme blieb ihr im Hals stecken.
    »Ja?« Wieder lächelte er sie an, ruhig und geduldig, dann wandte er sich wieder Carpenter zu. »Bleibt es dabei, wir verlassen Flowertown durch das Osttor?«
    »Ja, Sir. Wissen Sie, man hat den Datendownload bemerkt. Man wird Sie nicht einfach so mit einer Festplatte hier herauslassen.«
    »Ach, nein?« Bing zog seine Augenbrauen zusammen. »Warum sage ich nicht einfach, dass Sie die Daten heruntergeladen haben? Letzten Endes schulden Sie mir noch etwas für mein verbeultes Gesicht. Sie haben Ihre Rolle etwas zu genau genommen.«
    Carpenter öffnete überrascht seinen Mund. Bing blickte wieder zu Ellie.
    »Ich finde, das ist mehr als gerecht, findest du nicht?«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, griff er nach der Waffe in ihrer Hand. Sie zog die Hand schnell weg, aber er hatte seine Finger schon um die Waffe gelegt. Er versuchte gar nicht, sie ihr abzunehmen, sondern legte seine Hände auf ihre und zwang sie zur Seite. Ehe sie sich versah, hatte er dreimal abgedrückt, und Carpenter lag tot auf dem Boden. Bing ließ ihre Hände frei, und vor lauter Zittern wäre Ellie die Waffe beinahe aus der Hand gefallen. Sie hörte ein Geräusch, das sie an ein hechelndes Tier denken ließ. Aber sie wusste, dass es aus ihrer Kehle kam.
    Ihr Arm zitterte wie wild, und ihre Schultern schmerzten, aber sie richtete die Waffe auf Bing. Sie wollte ihn anschreien, nach Antworten verlangen, aber ihre Kehle versagte ihr den Dienst, und sie konnte nur nach Luft japsen, Luft, die nicht in ihre Lunge gelangen würde. Bing blickte wieder zum Computer und dann zu ihr. Er sah die Waffe und ihren verzweifelten Versuch, Wörter zu bilden. Er lachte.
    »Du brauchst dich gar nicht erst anzustrengen, Ellie. Du wirst niemals auf mich schießen.« Er zog einen Stuhl hervor und hielt mitten in der Bewegung inne. »Glaube mir. Ich habe vier Jahre lang daran gearbeitet, dass du mir kein Haar krümmen kannst. Du glaubst mir nicht? Mach schon. Drück schon ab.«
    Er kam näher und feixte sie an. »Mach schon. Töte mich.«
    Ellie blinzelte mehrmals. Sie blickte in das Gesicht ihres besten Freundes, aber alles war verzerrt. Ihr Finger lag am Abzug, und ihre Muskeln zitterten vor Anstrengung, doch ihr Körper hörte nicht auf die Befehle, die ihr Gehirn brüllte. Bing.Bing. Bing. Nur dieses eine Wort rauschte durch ihr Gehirn und vernebelte jede Logik, jeden Gedanken. Sie biss die Zähne zusammen und hörte ihren pfeifenden Atem.
    »Siehst du? Ich habe dich vier Jahre lang den richtigen Medikamentenmix rauchen lassen, und du bist ein zahmes Kuscheltier. Wenn du weiter so nach Luft japst, wirst du bald hyperventilieren. Aber das ist auch egal.«
    Sie presste ein Wort hervor. »Warum?«
    Bing lachte wieder. »Warum? Könntest du dich etwas genauer ausdrücken? Meinst du, warum ich Feno meine Dienste angeboten habe? Das ist einfach zu beantworten. Eine Menge Kohle. Und der Beweis, dass meine Theorien über psychologische Manipulationen stimmen.« In gespielter Verzweiflung schlug er sich gegen die Stirn. »Oh Mann. Ich dachte, du hättest mich ertappt. Ich hatte ganz sicher nicht damit gerechnet, dass du so dermaßen bescheuert bist, dass dir sogar das entgehen würde.« Ellie konnte nur blinzeln. Sie hatte Mühe, den Sinn seiner Worte zu begreifen.
    Er packte sie an den Schultern. Die Waffenmündung bohrte sich in seine Brust, aber das spielte keine Rolle. »Das Buch? In

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