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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Kippen direkt hintereinander. Eine davon traf den alten Mann auf der Wange. Er sah verärgert aus und entfernte sich von dem Laternenpfahl. Ohne ihre Deckung aufzugeben, winkte Ellie ihm zu, und seine Augen weiteten sich vor Überraschung. Sie legte einen Finger auf ihre Lippen, und er begriff. Er gab sich ganz gelassen und schlenderte über den Gehweg auf sie zu.
    Er lehnte sich gegen das Haus und drehte ihr den Rücken zu. Dann fragte er leise: »Will ich wirklich wissen, warum du blutbeschmiert in einer finsteren Gasse kauerst?«
    »Für Erklärungen bleibt keine Zeit. Sie müssen von diesem Gebäude weg.«
    »Das ist komisch. Als die Soldaten mich aus meinem Apartment holten, haben sie genau das Gleiche gesagt. Hast du bessere Erklärungen parat als sie?«
    »Ich glaube, dass in dem Gebäude eine Bombe ist.«
    »Hmm, genau das sagten sie auch über mein Wohnhaus.« Er blies eine Wolke Rauch aus. »Allerdings neige ich eher dazu, dir zu glauben. Ein blutiges Gesicht wirkt sehr überzeugend.«
    »Mr MacDonald, bitte hören Sie mir zu. Wir haben nicht viel Zeit. Sie dürfen nicht in der Nähe dieses Gebäudes oder auf der morgigen Pressekonferenz sein. Feno hat einen Plan, der ….« Sie zögerte, ihm Einzelheiten zu offenbaren. Sie fragte sich sogar, ob sie sagen sollte, dass er nicht mehr infiziert war. Wenn Bings Plan aufging, wenn dieses Gebäude hier in dieLuft flog und die Menschen dort drinnen getötet wurden, war es dann Güte oder Grausamkeit, ihnen mitzuteilen dass sie als Geheilte starben?
    »Uns wird immer klarer, was Feno vorhat.« Er zog seinen Flachmann hervor und reichte ihn ihr ins Dunkle. »Du wirst einen Schluck brauchen, wenn ich dir erzähle, was Olivia erfahren hat. Es sieht so aus, als seien wir alle geheilt.«
    »Sie wissen es also schon.« Sie nahm einen Schluck Bourbon. Er brannte angenehm auf ihren Lippen.
    »Ja. Einige Leute glauben, es sei ein gutes Zeichen, dass sie uns an mehreren Orten versammeln. Ich gehöre nicht zu diesen Leuten.«
    »Und Sie haben recht. Hören Sie mir zu. Sie müssen so viele Leute wie möglich aus diesem Gebäude herausbekommen. Tun Sie, was auch immer in Ihrer Macht steht. Feno hat nicht vor, auch nur einen Einzigen von uns herauszulassen.« MacDonald kicherte. »Das sind genau die Worte, mit denen sie dich beschreiben, junges Fräulein.«
    »Ich muss zum Gesundheitszentrum Nord. Dort sind ein paar Soldaten, die …«
    »Spar dir die Mühe. Es wurde evakuiert. Sie haben ein gutes Dutzend Leute hier abgeliefert und bringen den Rest zum Kontrollpunkt am Osttor.« Er griff nach dem Flachmann und nahm einen weiteren Schluck. »Es kann kein Zufall sein, dass sie uns alle ordentlich aufgereiht zusammentreiben, schön sichtbar für die Augen der Weltpresse auf der anderen Seite der Grenze.«
    Ellie blickte nach Osten, als sähe sie dort schon jetzt, was in ein paar Stunden passieren würde. »Scheiße.«
    »Scheiße ist genau das richtige Wort, Ellie. Höre mir gut zu.«
    Er wandte sich ihr zu. Gegen das Licht der Straßenlaterne zeichnete sich sein Profil ab. Seine Augen schimmerten glasig, und Ellie fragte sich, ob er nicht ein wenig betrunken war. Sie konnte es ihm nicht verdenken.
    »Höchstwahrscheinlich kommen weder ich noch die meisten von uns lebendig aus dieser Hölle heraus.«
    »Nein, es muss doch einen Weg geben …«
    Mit einer Handbewegung brachte er sie zum Schweigen. »Das ist nicht der Moment für falschen Optimismus. Wir werden hier im Evakuierungslager festgehalten. Du nicht. Vielleicht kannst du tatsächlich etwas tun. Du musst. Wie lautet dein vollständiger Name, mein Kind?«
    »Eleanor Marie Cauley.« Auf einmal kam sie sich vor wie in der der vierten Klasse.
    »Eleanor Marie Cauley, seit beinahe sieben Jahren hält uns das Böse in seinen Klauen.« Er lallte, aber sie lauschte ihm gebannt.
    »Wir sind in der Unterzahl, und wir haben weniger Waffen als sie. Wir haben allen Grund zu verzweifeln. Aber genau deshalb lächelt Fortuna uns zu, uns, die wir dumm genug sind, verteidigen zu wollen, was gut und richtig ist. Wir dürfen nicht zulassen, dass sie die Aufschreie all jener ersticken, deren Leben sie schon genommen haben. Du weißt, was du tun musst.«
    Ellie unterdrückte ein Schluchzen. »Nein, ich weiß es nicht.«
    »Oh doch. Du musst aus dieser Zone herauskommen, koste es, was es wolle. Du musst der Welt berichten, was hier passiert ist.«
    »Es gibt eine Gruppe Soldaten, die versuchen, dass die Information nach draußen …«
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