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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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blickte er ihr direkt ins Gesicht. »Darauf kannst du dich nicht verlassen. Du musst es selber tun.«
    »Wie denn?« Tränen rannten ihr durch das Blut auf den Wangen. »Ich kann ja nicht einfach hier ausbrechen.«
    Er legte ihr seine Hand auf die Schulter. »Ein viel klügerer Mann als ich hat einmal gesagt, ›Wenn nicht du, wer dann? Wenn nicht jetzt, wann dann?‹« Er zog sie an sich und küsstesie auf die Stirn. »Ich glaube aus tiefstem Herzen an dich, Eleanor Marie Cauley. Danke, dass du einem alten Professor die Gelegenheit zu einem letzten Vortrag gegeben hast. Und jetzt gehe los. Ich werde sehen, was ich hier tun kann.«
    Ellie blickte ihm nach, wie er in das Gebäude zurückging. Sie spürte die kleine Festplatte in ihrer Hosentasche. Sie musste zu Guy. Mr MacDonald mochte aus tiefstem Herzen an sie glauben, aber Ellie wusste, dass sie keine Heldin war. Wieder huschte sie durch den Schatten, wieder duckte sie sich hinter geparkten Lastern, damit die Patrouillen sie nicht entdeckten. Sie ging weiter nach Osten. Wenn Guy am Gesundheitszentrum Nord gewesen war, dann wusste er, dass Feno nach Osten zog.
    Dieser äußerste Rand von Flowertown war ihr unbekannt. In den sieben Jahren, die sie hier verbracht hatte, hatte es nie einen Grund für sie gegeben, um zum Kontrollpunkt zu gehen, wo die Lieferungen, die herein-und hinausgingen, freigegeben wurden. Es war ein großes, beigefarbenes Gebäude aus Metall mit zwei riesigen Rolltoren. Im Umkreis reihten sich mehrere kleine, zweistöckige Gebäude entlang enger Fahrwege, die von der Hauptstraße abzweigten. Ellie versteckte sich hinter einem Lieferwagen und spähte die Straße zum Kontrollpunkt hinunter. Im Schein der Halogenlampen wirkte der Asphalt schwarz. Die Straße war gut in Schuss. Sie war dreimal so breit wie die Straßen im Zentrum der Zone und bis hin zu dem Tor aus Maschendraht hell beleuchtet. Ellie starrte auf das Tor und auf die Wachen, die zu beiden Seiten postiert standen. Das Osttor. Der Weg aus Flowertown heraus führte durch dieses Tor.
    Rechts von ihr, irgendwo in der Dunkelheit, hörte sie ein Rascheln und danach das Geräusch von Waffen, die durchgeladen wurden. Sie duckte sich, so tief sie konnte und linste hinterdem Laster hervor, um zu sehen, wer dort war. Aber was auch immer dort vor sich ging, es passierte hinter dem Betongebäude an der Ecke. Mit dem vielen Licht und den vielen Wachen überall durfte sie es unter keinen Umständen riskieren, auf die Hauptstraße zu gehen. Sie musste im Schutz der Schatten hinter das Gebäude gelangen. Sie umklammerte das Brecheisen wie eine Keule, rannte gebückt durch den Lichtschein und presste sich gegen die Mauer des Gebäudes. Funkgeräte knisterten.
    »Torgebäude vier sauber, Sir.«
    Eine elektrostatische Stimme antwortete. »Wie viele?«
    »Sieben, Sir. Vom Zentrum Nord. Und zwei Mal Armee.«
    »Ort keimfrei machen. Kein, ich wiederhole, kein Sicherheitsdienst.«
    »Verstanden, Sir.«
    Dann folgte wieder elektrostatisches Rauschen. »Der Konvoi ist unterwegs.«
    Der Konvoi. Ellie atmete geräuschlos aus. Bing war auf dem Weg nach draußen. Sollte er die Zone vor Guys Team verlassen, dann würde er die Gebäude sprengen. Selbst wenn nicht alle getötet würden – Ellie wusste, dass die daraus resultierende Abriegelung hermetisch sein würde. Sie umklammerte das Brecheisen fester und riskierte einen Blick um die Ecke des Gebäudes. Zwei Wachen in schwarzer Uniform präparierten ihre Waffen. Nachdem sie sich vergewissert hatten, dass sie nicht beobachtet wurden, gingen sie durch die Tür. Von drinnen hörte Ellie einen dumpfen Schlag. Ein zweiter folgte unmittelbar im Anschluss.
    Sie kauerte unter dem Fenster und überlegte hin und her, ob sie einen Blick wagen sollte. Sie musste Guy finden. Und sie musste hier weg, aber sie konnte nicht anders, als sich aufzurichten und über den Fenstersims in den hellen Raum zu spähen. Zuerst begriff sie nicht, was sie dort sah. Es sah so aus,als inspizierten die Wachen mehrere Haufen dreckiger Wäsche. Dann sah sie das Mündungsfeuer eines Gewehrs, und einer der Haufen fiel in sich zusammen. Es waren Leute in Krankenhauskitteln. Sie knieten mit dem Gesicht zur Wand, und ihre Köpfe steckten in Kissenbezügen. Die Wachen traten von hinten an sie heran und feuerten mit ihren schallgedämpften Waffen in die Gehirne ihrer Gefangenen. Einer nach dem anderen kippte vornüber.
    Ellie unterdrückte einen Schrei und ließ sich auf den Boden sinken. Sie musste ihr

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