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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Gesicht mit den Händen bedecken, die Brechstange drückte gegen ihre Stirn. Ihre Ohren sausten vor Entsetzen, und sie war davon überzeugt, dass ihr lauter Herzschlag sie verraten würde. Das Brecheisen in ihren Händen wurde glitschig, und um ein Haar hätte sie es fallen gelassen, als die Tür zu dem Gebäude plötzlich aufgerissen wurde und das Licht fast bis zu ihrer Ecke drang. Ihr Atem ging hastig, und es fiel ihr schwer, ihn zu beruhigen, als die beiden Wachen nur knapp zwei Meter entfernt an ihr vorbeischritten. Sie öffneten die Ladeklappe eines schwarzen Feno-Lasters und zogen zwei gefesselte Gestalten hervor.
    Das Funkgerät knisterte wieder. »Team Schwarz, Konvoi im Anmarsch. Voraussichtliche Ankunftszeit drei Minuten. Tor sichern. Waffen bereit. Eskortfahrzeug in Position auf mein Zeichen.«
    Einer der Wachleute zückte sein Funkgerät. »Team Schwarz nähert sich Position.« Er steckte das Funkgerät sowie seine Waffe zurück an seinen Gürtel und nickte den beiden Gestalten zu, die zu den Füßen seines Partners knieten.
    »Hast du das mitbekommen? Ich fahre hinten im Eskortfahrzeug mit.«
    »Ja klar, geh schon.« Der andere Wachmann nickte. »Ichbefestige die Sprengladungen an diesen beiden hier und komme dann mit dem Laster nach. Vergewissere dich, dass das Tor frei ist und uns niemand aufhalten wird. Ich habe Byrd vorhin über Funk gehört. Er hat irgendeine Art von Ausraster. Das hier muss reibungslos über die Bühne gehen.« Sein Partner marschierte in Richtung des Tores. Als er zur Seite trat, fiel das Licht auf die beiden Gestalten auf dem Boden. Ellie kniff die Augen zusammen, um sie erkennen zu können. Als sie sah, um wen es sich handelte, biss sie sich auf die Lippe. Guy und Porter. Der Wachmann überprüfte seinen Gewehrlauf.
    Ihre Hände schwitzten immer stärker, als sie sah, wie der Feno-Scherge seine Waffe auf Guys Hinterkopf richtete. Ohne weiter zu überlegen, brach sie aus ihrem Versteck hervor. Sie hielt das Brecheisen hoch über ihrem Kopf und schmiss sich auf den Mann in der schwarzen Uniform. Er war gut dreißig Zentimeter größer als sie und schwankte mehr, als dass er hinfiel, aber seine Kugel landete neben Guy im Staub und Dreck. Guy und Porter sprangen auf die Füße, ihre Hände waren gefesselt. Ellie donnerte das Brecheisen mit einem heftigen Schlag auf den Kopf des Wachmanns und brachte ihn für immer zum Schweigen. Der Mann zuckte, sein Mund bewegte sich noch einmal kurz, aber dann gab er keinen Ton mehr von sich.
    Ellie hob das Brecheisen noch einmal hoch. Sie war bereit, ihn zu zerschmettern, aber Guy rannte zu ihr. Beinahe hätte sie ihn getroffen und erst im letzten Moment begriff sie, was vor sich ging. Sie riss das Klebeband von Guys Mund.
    »Er hat ein Messer an seinem Gürtel«, flüsterte Guy und nickte in Richtung des Toten. »Zerschneide unsere Fesseln.«
    Ellie rollte den Wachmann auf die andere Seite und ignorierte die Sauerei aus Blut und Knochen auf seinem Kopf. An seinem Gürtel fand sie ein Universalmesser. Ihre Hände zitterten,als sie das harte Plastik durchschnitt, das Guys und Porters Hände zusammenhielt.
    »Es ist Bing«, sagten sie und Guy gleichzeitig.
    »Ich weiß.« Auch das kam gleichzeitig. Guy umarmte sie innig.
    Ellie löste sich von ihm und blickte durch die dunklen Schatten zur Hauptstraße. »Der Konvoi ist unterwegs. Bing wird das Lager verlassen und Anweisungen geben, die restlichen Gebäude zu sprengen. Habt ihr alle Bomben gefunden?«
    »Unmöglich zu sagen. Wir haben einen Kontaktmann draußen an der Grenze. Wir haben versucht, mit ihm in Verbindung zu treten.« Er kniete nieder und durchsuchte die Taschen des Wachmanns, bis er einen Schlüsselbund gefunden hatte.
    »Wir nehmen diesen Laster und fahren mit ihm durch das Tor und über die Grenze, bevor der Konvoi Byrd nach draußen schafft und er den Plan aktivieren kann.«
    »Und wie wollen wir das anstellen?«
    Guy legte seine Hände auf ihre Schultern. »Du kannst nicht mitkommen.«
    Er brachte ihre Proteste zum Schweigen, indem er ihr in die Schulter kniff. »Hör mir zu, Ellie. Es wird Waffen und Soldaten geben, sie werden auf uns schießen und wir werden zurückschießen. Es ist zu gefährlich. Du musst hierbleiben. Du musst einen sicheren Ort finden, an dem du dich verstecken kannst, weit genug entfernt von den Gebäuden.«
    »Guy, ich kann nicht einfach hierbleiben.«
    Er umfasste vorsichtig ihre Wangen und achtete darauf, ihr nicht wehzutun. »Es sind schon genug Leute

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