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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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Lasters, mit dem Rücken zu den Fahrern. Ellie sah, wie die beiden Männer miteinander tuschelten, als der Laster losfuhr.
    Die Fahrt dauerte keine zwanzig Minuten, aber wegen des Mangels an frischer Luft und Licht fühlte sich Ellie zittrig und klebrig, als der Laster anhielt. Die Wachen öffneten dieTüren und befahlen ihnen brüllend, auszusteigen und in den Speisesaal zu gehen. Ellie blinzelte gegen das Sonnenlicht und versuchte sich zu orientieren.
    »Wir sind im Lager für das Feno-Personal«, flüsterte Bing ihr zu, der sich an ihrer Seite hielt. Auch hier waren die Wachen bewaffnet und standen aufgereiht entlang des Korridors, über den die Gruppe auf den Speisesaal zusteuerte.
    »Woher weißt du das?« Gab es irgendetwas, über das Bing nicht Bescheid wusste?
    Er zeigte auf das Schild über dem Eingang zum Speisesaal. Feno Personalkantine.
    »Oh.«
    »Halte deine Augen offen, Ellie«, flüsterte er ihr zu, während ein Wachmann sie zu einer Reihe von Tischen dirigierte, die sich durch den gesamten Raum erstreckte. »Aber halte deinen Mund. Sag ihnen nichts, was sie nicht wissen müssen.«
    »Ich weiß nicht, Bing. Wenn sie mich beim Lügen erwischen …«
    »Der Nächste bitte!« Eine kleine, dicke Frau mit einem Klemmbrett in der Hand rief den Neuankömmlingen zu. »Bitte treten Sie gesittet vor den nächsten freien Vernehmungsprotokollanten und machen Sie Ihre Aussage. Meine Damen und Herren, Ihnen wird nichts vorgeworfen.«
    So, wie sie ihre Ansage herunterleierte, hatte sie das heute schon mehrmals getan, dachte Ellie.
    »Das ist keine Festnahme. Wir versuchen, so viele Informationen wie möglich zusammenzutragen. Bitte beantworten Sie alle Fragen wahrheitsgemäß und deutlich, sodass wir Sie so schnell wie möglich in ihre Wohnquartiere zurückbringen können. Der Nächste bitte! Bitte treten Sie gesittet vor…«
    Ellie und Bing gingen gemeinsam zu der Protokollantinvier Schalter entfernt, aber sie erklärte ihnen, dass jede Person einzeln vernommen wurde. Ellie setzte sich, und Bing rückte zu dem nächsten freien Protokollanten vor. Er schaute zu Ellie herüber und nickte ihr ermutigend zu.
    Das Verhör dauerte keine zehn Minuten. Name, ein Scan der Ausweismarke und all die Fragen, die Bing vorhergesagt hatte. Wider besseres Wissen entschied sich Ellie, über ihren Aufenthaltsort während der Explosion zu lügen. Bing hatte vermutlich recht; das hier war nur eine Show, die Feno abzog, um trotz ihrer Panik den Eindruck zu erwecken, als würden sie handeln. Trotzdem zögerte Ellie für einen Moment, als die Frau sie fragte, wo sie zur Zeit der Explosion gewesen war. Wenn sie in Betracht zog, dass Cooper tot war, und er zwischen ihr und dem Ausgang gestanden hatte, dann konnte sie schlecht sagen, dass sie an ihrem Schreibtisch gewesen war. Stattdessen antwortete sie, dass sie gerade auf dem Weg war, Akten zu ihrer Chefin ins vordere Büro zu bringen.
    »Wie sind Sie aus dem Gebäude herausgekommen?«
    Ellie war eine erfahrene Lügnerin und wusste, dass sie es simpel und einfach halten musste. »Ich erinnere mich nicht. Die Wucht der Explosion hat mich getroffen und das Nächste, woran ich mich erinnern kann, ist, dass ich die Treppen heruntergefallen bin. Dann war ich auf der Straße. Um mich herum hörte ich nichts als Schreie.«
    Die Protokollantin nickte und machte sich Notizen auf ihrem Schreibbrett. Sie schaute Ellie an, griff dann unter ihren Tisch und holte ein Papiertaschentuch hervor.
    »Sie bluten im Gesicht.«
    »Wirklich?« Sie wischte sich mit dem Tuch über das Gesicht. Das Blut musste von ihrem Arm stammen. Die Protokollantin unterschrieb die Aussage, riss das Blatt Papier von ihrem Klemmbrett und legte es in eine Ablagebox, die hinter ihrstand. Sie griff nach einem Stempel, drückte ihn auf das Stempelkissen und bat um Ellies rechte Hand.
    »Gehen Sie zu den Türen am hinteren Ende des Gebäudes zu Ihrer Linken. Zeigen Sie dem Wachmann den Stempel, und er wird Ihnen Anweisungen geben, wie Sie zu ihrem Wohnquartier zurückkommen.«
    »Das ist alles? Mehr brauchen Sie nicht?«
    Die Protokollantin entließ sie mit einem Nicken und seufzte, als sie die lange Reihe der Wartenden sah, die bis vor die Tür reichte. Ellie stand auf und bemühte sich, nicht allzu erleichtert auszusehen. Ihre Beine zitterten beim Gehen, und sie zwang sich dazu, sich nicht nach Bing umzuschauen.
    Als sie an der Hintertür ankam, kontrollierte ein Wachmann den Stempel auf ihrer Hand und bedeutete ihr, zu einer

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