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Flowertown - Die Sperrzone

Flowertown - Die Sperrzone

Titel: Flowertown - Die Sperrzone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S.G. Redling
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die Munition, die sie in Dingles Supermarkt gesehen hatte. »Oh Gott, es kommt mir vor, als hätten wir seit Wochen nicht miteinander gesprochen. Es gibt so viele Sachen, die ich dir sagen muss.«
    Mit seiner freien Hand schlug sich Bing aufs Knie. Mit der anderen reichte er ihr den Joint. »Nun, es gibt keinen Grund, warum du es mir in diesem Drecksloch sagen sollst, wenn das Drecksloch unten auf der Straße Pfannkuchen anbietet. Lass uns zu Crispins gehen. Wieso willst du nicht rauchen?«
    »Ich weiß nicht.« Ellie lachte und zog ihre Turnschuhe an. »Ich fühle mich einfach so entspannt und ausgeruht. Das kommt wohl vom Schlafen.« Bing streckte seine Hand aus, um Ellie beim Aufstehen zu helfen. Als sie die Wärme in seinen Augen bemerkte, verfinsterte sich ihr Gesicht. »Glotz mich nicht so schmalzig an.«
    »Kann ich dir eine Grußkarte schicken, auf der kleine Welpen und Rosen abgebildet sind? Oder dich in meine Gebete mit aufnehmen?« Ellie lachte und schob ihn zur Seite. Bing sprach weiter. »Ich könnte dir einen Schal stricken. Oder Pantoffeln.«
    »Halt den Mund!« Sie zog ihn wieder an sich, und er legte seinen Arm um ihre Schultern. »Spare dir deine Floskeln für Rachel. Vielleicht wird sie eines Tages auf diesen Quatsch hereinfallen.«
    »Habe ich erwähnt, dass ich sie gestern nackt gesehen habe? Und dass ich sie angefasst habe?«
    »Ja, ich glaube, du hast es erwähnt. Spinner.«
    In dem kleinen Lokal wählte Bing einen Tisch in Fensternähe, setzte sich dann aber mit dem Rücken nach draußen, wie es seiner Gewohnheit entsprach. Ellie nahm schräg neben ihm Platz, damit ihr die Sonne nicht direkt ins Gesicht scheinen würde. Fensterplätze hatten in Flowertown ihren Charme ohnehin größtenteils verloren. Sie war erleichtert, dass sie den Lastern nicht dabei zusehen musste, wie sie weiterhin die Reste der Archivverwaltung abtransportierten.
    Peg, die einzige Kellnerin im Crispins, kam mit der Kaffeekanne und schenkte ihnen ein.
    »Gott sei Dank bist du hier, Peg«, sagte Bing. »Wir verhungern und wollen alles, was auf der Speisekarte steht.«
    Peg seufzte. »Nun, freut euch nicht auf Eier. Oder Würstchen. Oder Vollkorntoast. Und die einzigen Zerealien, die ich anbieten kann, sind Frosties.«
    »Du hast auch keine Lieferung bekommen?«, fragte Ellie. »Wie riesig war denn dieser Laster, der umgekippt ist? Verdammt noch mal, können die keinen neuen Laster schicken?«
    »Oh, das haben sie getan«, informierte sie Peg. »Soweit ich verstanden habe, wurde der Laster an der Grenze zurückgeschickt,nachdem diese Explosionen losgingen. Es hieß, es handele sich um ein Sicherheitsrisiko. Als ob Verhungern keines wäre.«
    Sie stellte die heiße Kanne auf den Tisch und zückte ihren Notizblock. »Die gute Nachricht ist, dass es sehr viele Pfannkuchen gibt. Nur so lange der Vorrat reicht, versteht sich.«
    Bing trommelte mit seinem Finger gegen die Kaffeetasse. »Wie viele können wir bekommen?«
    Peg blickte aus dem Fenster und dann zurück in die Küche. »So viel ihr wollt.«
    »Klingt gut«, antwortete Bing. »Wir bezahlen in Naturalien.«
    Peg nickte und ging in die Küche. Ellie wartete ab, bis sie sich außer Hörweite befand, und griff dann nach Bings Arm.
    »Was bedeutet das? Warum hat sie das gesagt?«
    Bing atmete nervös aus. »Ich bin mir nicht ganz sicher. Aber es bedeutet irgendetwas.«
    »Scheiße, Mann, tu nicht so blöd. Warum hast du gesagt, dass wir in Naturalien bezahlen?«
    »Das hat Torrez auch gesagt, weißt du noch?« Bing senkte seine Stimme. »Es ist ein Signalwort. Glaube ich.«
    Ellie lehnte sich zurück und schüttelte den Kopf. »Du willst mir sagen, dass du mich die ganze Zeit mit diesen Verschwörungstheorien und Untergrundbewegungen vollgeheult hast und gar nicht wusstest, ob sie wirklich stattfinden?«
    »Ich weiß ziemlich viel. Glaube mir. Das hier ist einfach etwas anderes. Und sprich nicht so laut.«
    Bing blickte sich in dem leeren Lokal um. »Wir wissen nicht, wem wir trauen können.«
    »Trauen? Wofür?« Ellie lachte. »Pfannkuchen? Gras? Ich weiß, wem ich in beiden Fällen trauen kann. Mist, das kommt davon, wenn ich ständig bekifft bin. Gestern war ich fest davon überzeugt, dass die ganze Welt gegen mich sei. Und jetzt findeich heraus, dass es sich nur um ein paar Nachwuchs-Superhelden handelt, die sich mit ihrem Spielzeug-Decoder geheime Botschaften zuschicken. Gott, ich bin so bescheuert.«
    Bing beugte sich weit über den Tisch. »Glaubst du, dass dein

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