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Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Fluch der Engel: Roman (German Edition)

Titel: Fluch der Engel: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Itterheim , Jessica Itterheim
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Offiziell ist er mit Juliane zusammen, aber in Wirklichkeit hat er es auf Lynn abgesehen.«
    Raffaels Rückenmuskulatur verhärtete sich. Welche der beiden Behauptungen ihn ärgerte, konnte ich nur raten. Wenigstens blieb Christopher gelassen.
    »Aber dass sie gleich die erstbeste Gelegenheit nutzt, um sich ihm an den Hals zu werfen, hat mich schon ein wenig überrascht – wobei ich ja eigentlich nicht sagen kann, ob sie nicht schon davor …« Hannah legte eine theatralische Pause ein, um ihren bewusst unvollendeten Satz wirken zu lassen.
    »Komm zur Sache, wenn du etwas zu sagen hast. Ich habe weder die Zeit noch die Lust dazu, mir deine Geschichten anzuhören.«
    »Du glaubst mir wohl nicht?! Dann lass dir doch von einem anderenerzählen, wie dilettantisch sich deine kleine Freundin im Netz festgeklammert hat, um sich von Raffael retten zu lassen. Ein wenig mehr schauspielerisches Talent hätte ich ihr schon zugetraut. Bloß weil sie ein Stück abgerutscht ist, hilfloses Häschen zu spielen, kam nicht besonders glaubwürdig rüber. Andererseits?« Eine weitere Kunstpause. »Solange sie damit Erfolg hat …«
    Hannah rekelte sich ein Stück näher an Christopher heran. Zum Glück konnte ich nicht sehen, ob sie nur vor ihm stand oder ihn dabei berührte – sonst hätte mich sicher nichts mehr halten können.
    »Auch ich bin verletzlich – obwohl ich das nur wenigen zeige«, säuselte Hannah mit ihrer besten Verführerstimme.
    »Ein Tritt in den Magen kann dir sicher dabei helfen«, grummelte ich und schob mich an Raffael vorbei. Er drängte mich erneut zurück.
    »Warum willst du dich einmischen? Wenn er dich liebt, wird er nichts auf Hannahs Geschwätz geben.«
    Mein Blick fiel auf Christopher. Er liebte mich – was das betraf, war ich starrköpfig. Doch dass ihn Hannahs Erzählung kaltließ, daran zweifelte ich. Die steile Falte auf seiner Stirn verriet mir das. Aber wenn ich mich jetzt einmischte, hätte das Gerücht, ich würde mich heimlich mit Raffael unter der Treppe verabreden, schneller die Runde gemacht, als ich Hannah in den Marmorkamin schubsen konnte. Also blieb ich in meinem Versteck und beobachtete, wie sich um Hannah und Christopher die Eingangshalle leerte.
    »Hast du vor, mit Juliane in Kontakt zu bleiben?«, fragte ich, um mich abzulenken und herauszufinden, was Raffael plante. Er durchschaute mich.
    »Warum? Hast du Angst, ich könnte sie nach Venedig einladen?«
    »Allerdings! Und ich bin mir sicher, dass das nicht nur Juliane gefallen würde«, spielte ich auf Sanctifer an.
    »Du hast wirklich eine schlechte Meinung von mir. Ein Wunder, dass du mich bei deiner Prüfung nicht einfach zurückgelassen hast.«
    »Nur, weil ich sonst durchgefallen wäre«, behauptete ich. »Aber du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    Raffael drehte sich zu mir um und schaute mich mit seinen schwarzen Augen ungläubig an. »Auch wenn du es dir nur schwer vorstellen kannst: Ich mag Juliane. Ich würde niemals zulassen, dass sie als Druckmittel benutzt wird – falls es das ist, was du denkst.«
    Ich schwieg. Genau das hatte ich angenommen. Erstaunlicherweise glaubte ich Raffael, dass er Juliane nicht opfern würde, falls Sanctifer etwas brauchte, um mich zu motivieren . In seinen Augen lag dieselbe Sorge wie im Klettergarten, als er mich gerettet hatte.
    Der Lärm im Foyer ebbte ab. Schweigend stand Christopher mit verschränkten Armen vor dem Kamin und wartete, bis ich aus meinem Versteck gekrochen kam. Sein grimmiger Blick vertiefte sich, als Raffael hinter mir auftauchte. Anstatt mich in die Arme zu nehmen und mir zu versichern, dass Hannah eine dumme, intrigante Kuh sei und er froh war, dass Aron mich nach meinem Kletterunfall nicht zur Strafe im Verlies schmachten ließ, schenkte er mir nur ein kurzes Lächeln. Seine ganze Aufmerksamkeit galt Raffael.
    »Es wird Zeit, dass du von hier verschwindest, Flüsterer .«
    »Sagt wer?«, fragte Raffael mutig. Der Erlaubnisschein, uns überwachen zu dürfen, ließ ihn seine Angst vor Christopher vergessen. Bevor er zu weit ging, mischte ich mich ein.
    »Der Rat. Er hat ihm den Auftrag erteilt, mich beim Wechseln ins Schloss zu überwachen.«
    Der wahre Grund blieb Christopher natürlich nicht verborgen. Der Befehl sollte ihn überführen, falls er mich begleitete. Wut zeichnete sich in seinen Augen ab. Raffael trat den Rückzug an. Offenbar wusste er, was es bedeutete, wenn sich Christophers Iris von Smaragd zu Jadegrün verfärbte. Er verabschiedete sich mit dem

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