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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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nur für mich allein singen.«
    Sie sah ihn an, und obwohl er eiskalt wirkte, hatte sie den Eindruck, dass es ihm ernst war. Sie hätte wissen müssen, dass aus dem zu früh geborenen Kind von einst nicht von ungefähr ein starker und geschickter Mann geworden war. »Natürlich«, sagte sie, obwohl in seiner Bitte eine unerträgliche Intimität mitschwang.
    Nun sang einer der Ritter mit einer sehr schönen Bassstimme, und sie lauschten aufmerksam.
    Ein Hornstoß der Wache unterbrach plötzlich den Vortrag. FitzRoger warf einen Blick zu Renald, der sofort den Saal verließ, und der Sänger setzte sein Lied auf ein Zeichen hin fort.
    Renald kam zurück und murmelte FitzRoger etwas ins Ohr, der sich nun an den König wandte: »Sire, es ist der Graf von Lancaster. Ist es in Eurem Sinne, ihn einzulassen?«
    »Der faule Liebende?«, meinte der König mit einem hämischen Grinsen. »Aber natürlich!«
    Die Anordnung wurde weitergegeben, doch Imogen spürte bei den Männern eine ihr unbekannte Spannung aufkommen. Es war nicht Furcht, sondern eine Art Bereitschaft, wie sie Männer vor der Schlacht an den Tag legten. Weshalb? Dies würde zweifelsohne nicht angenehm werden, denn Lancaster war sicher nicht glücklich über ihre Heirat, aber was geschehen war, war geschehen.
    Nur dass es eben noch gar nicht geschehen war, dachte sie dann erschreckt.
    Sie spielte mit einem Stück Obst auf ihrem Teller, während sich der König und FitzRoger leise über ihren Kopf hinweg über Lancaster unterhielten. Dabei erfuhr sie, dass Henry den Grafen nicht einfach ignorieren konnte und dass dieser möglicherweise sogar Henrys Feinde unterstützen würde, wenn er sich verletzt fühlte. Es war bekannt, dass er sich schon einmal mit Belleme getroffen hatte.
    Jetzt wurde Imogen klar, dass Henrys Misstrauen gegenüber Lancaster hinter der königlichen Entscheidung und der Eile gestanden hatte, sie mit FitzRoger zu verheiraten.
    Vielleicht hatte man dem Grafen mitgeteilt, sie habe sich einverstanden erklärt, FitzRoger zu heiraten, und er war trotzdem gekommen. Und sie hatten gewusst, dass er kommen würde.
    Wie um ihre Mutmaßungen zu bestätigen, sagte der König jetzt: »Gut, dass schon alles geklärt ist. Was ist mit dem Bettlaken passiert? Vielleicht müssen wir es ihm zeigen.«
    Imogen erstarrte, doch sie hielt den Blick gesenkt und hoffte, dass ihre Furcht nicht entdeckt würde.
    »Es war kein Fleck darauf«, antwortete FitzRoger gelassen.
    »Was?«
    Jetzt blickte Imogen auf – voller Angst, auf irgendeine Weise beschämt zu werden.
    »Das wirft keinen Schatten auf Lady Imogens Ehre«, erklärte FitzRoger. »Es ist nur eine Frage der Stellung und der Achtsamkeit.«
    Der König lief rot an. »Guter Gott, Ty, das war wirklich dumm. In der Hochzeitsnacht treibt man schließlich nicht irgendwelche Spielchen!«
    Verloren blickte Imogen zwischen den beiden Männern ins Leere. Von welchen Spielchen sprachen sie?
    FitzRogers Finger spielten herausfordernd mit seinem Tischmesser. »Glaubst du, Lancaster stellt die Tugend meiner Lady infrage? Das soll er nur versuchen!«
    »Hör auf mit deinen Drohgebärden«, sagte der König kurz angebunden, denn in diesem Augenblick betrat der Graf von Lancaster den Saal. »Ich kann mir keinen Streit zwischen euch beiden leisten.«
    Lancaster war ein hochgewachsener, fleischiger Mann, der normalerweise nur feine Kleidung trug und sehr auf seine Erscheinung achtete. Heute aber schien er abgezehrt und schmutzig. Offenbar hatte er ausnahmsweise einmal große Eile gehabt.
    Er überflog die Szenerie mit einem Blick und verbeugte sich dann. »Sire! Ich habe mich sehr beeilt, Lady Imogen, meiner Verlobten, beizustehen.«
    FitzRoger erhob sich und arrangierte für den Grafen einen Sitzplatz an der Seite des Königs. »Ich fürchte, Ihr irrt Euch, Mylord«, erklärte er höflich. »Die Lady ist meine frisch angetraute Gemahlin.«
    Lancaster erstarrte. »Aber …«
    »Wir haben gestern geheiratet.«
    Der Graf blickte schockiert zu Imogen. »Lady Imogen«, fragte er mit dem Versuch eines Lächelns, »wie ist das möglich, da Ihr doch mir versprochen seid?«
    Imogen schluckte. »Es war nichts festgesetzt, Mylord.«
    »Aber die Wünsche Eures Vaters waren eindeutig, und diese sollten einer pflichtgetreuen Tochter heilig sein.«
    Imogen fühlte sich äußerst unwohl, doch sie behauptete sich. »Es war nichts festgesetzt, Mylord«, wiederholte sie.
    »Nun kommt schon, Lancaster«, warf der König mit gespielter Fröhlichkeit

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