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Fluch der Leidenschaft

Fluch der Leidenschaft

Titel: Fluch der Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Beverley
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Augenblick aktionsbereit, führte Imogen die Männer weiter. Sie wusste nicht, ob dieser Zustand nützlich war oder nicht; ihr Herz raste, und sie hatte irgendwie das Gefühl, dass ihre Gliedmaßen schwach seien, aber gleichzeitig spürte sie auch, dass ihr Körper zu allem fähig wäre. Sie wünschte, diese Langsamkeit würde sich wieder einstellen; doch das war leider nicht der Fall.
    Sie befanden sich noch immer im Bereich des Felsens, aber schon bald würden sie ins Innere der Burg gelangen, wo die Wände gemauert waren. Darauf wollte sie die Männer jedoch nicht hinweisen. Bald würden sie den ersten abzweigenden, engen Gang passieren, der dazu gedacht war, Eindringlinge aus dem Hinterhalt zu überfallen.
    Er war auf der Zeichnung eingetragen, die sie so widerwillig für FitzRoger angefertigt hatte, doch sie hatte ihn seinerzeit nicht ausdrücklich erwähnt. Damals war die Chance, dass er benutzt würde, äußerst gering gewesen.
    Wenn Renald die Karte gefunden hatte, würde er den Sinn dieses Gangs erkennen und ihn entsprechend nutzen?
    Sie zog das Messerchen aus ihrem Strumpfband hervor und betete, dass ihr Tun im Dunkel nicht zu sehen wäre. Dann begann sie, das Seil an ihrer Hüfte zu durchtrennen, vorsichtig, sodass Lig es hoffentlich nicht bemerkte.
    Sie hatte es erst zur Hälfte durchschnitten, als sie den Gang erreichten.
    Er war leer.
    Imogen schluckte. Eine Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung kam in ihr auf. Sie war noch nicht wirklich bereit zu handeln, aber sie machte sich Sorgen ob der verrinnenden Zeit und aller möglichen eventuell drohenden Katastrophen. Wie viel Zeit war bereits verstrichen? Wie lange war es noch bis zum Tagesanbruch?
    Sie zwang sich, ihre Lage realistisch zu betrachten. Bald würde sich der Gang teilen. Der eine Arm führte zur Schatzkammer und zu irgendwelchen entlegenen Gängen. Der andere führte nach oben, näher an den Saal, wo Renald womöglich Wachen postiert hatte.
    Aber wenn sie nach oben ging, würde es viel länger dauern, die Kammer zu erreichen und den Schatz herauszubringen. Um FitzRoger zu retten, würde sie Warbrick ihren gesamten Reichtum geben, bis zur letzten Münze.
    Sie hielt einen Augenblick lang inne und entschied sich dann doch für den nach oben führenden Weg. FitzRoger wollte, dass sie Hilfe holte, also würde sie es zumindest versuchen. Ein weiterer Vorteil war, dass die höher gelegenen Gänge mehr Abzweigungen hatten. Sie ging an zwei weiteren vorbei, in denen keine Unterstützung auf sie wartete, und nun wusste sie endgültig, dass sie ganz auf sich gestellt war.
    »Wie weit ist es noch?«, flüsterte Lig. Sie hörte die Furcht in seiner Stimme. Seltsam, sie war mit den Gedanken so sehr in ihre Pläne vertieft, dass sie keinerlei Angst vor den dunklen Gängen hatte.
    »Nicht mehr weit«, antwortete sie und arbeitete wieder ein wenig an dem Seil.
    »Was machst du?«
    »Das Seil tut mir weh«, jammerte sie.
    »Gleich wird es dir noch mehr wehtun. Vorwärts!«
    »Ich brauche den Schlüssel«, sagte sie und glaubte schon, der Mann müsse ihr Herz hören, so laut, wie es pochte. »Er ist hier irgendwo. Bringt das Licht her.«
    Bestimmt hatten ihr lautes Atmen und ihre zittrige Stimme sie schon verraten. Doch dann begriff sie, dass er nichts anderes von ihr erwartete, als dass sie verängstigt wäre, und alles dementsprechend auffassen würde.
    Die Laterne wurde nach vorn gereicht. Imogen nutzte das dabei entstehende Gedränge, um die letzten Fasern des Seils zu durchtrennen, hielt es aber fest, damit die Spannung nicht nachließ.
    Plötzlich bemerkte sie voller Freude, dass die langsame Wahrnehmung wieder da war. Die Männer bewegten sich wie in Wasser, als müssten sie gegen einen Widerstand ankämpfen. Imogens Auffassungsgabe hingegen war klar und schnell, ihr Verstand vermochte aus vielen Optionen zu wählen. Als Lig die Laterne nach vorn brachte, hatte sie alle Zeit der Welt, sie an die Wand zu schlagen und im Schutz der Dunkelheit aufzuspringen und loszurennen.
    Doch ihr Bewacher erwischte blindlings, zufällig, einen ihrer Zöpfe und zog sie zu sich. Wieder hatte sie jedoch Zeit zu überlegen.
    Sie packte den Zopf nahe am Kopf und schnitt ihn ab.
    Dann hastete sie los, eine Hand streifte als Führung leicht die Wand entlang, und hinter sich hörte sie aufgeregten Lärm und Panik.
    Die Freude über diesen ersten Erfolg ließ sie sogar kurz auflachen. Aber das war noch nicht der ganze Sieg.
    Die Karte vor ihrem geistigen Auge, wandte sie

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