Fluch der Leidenschaft
»Nein! Ich will nicht! Ich kann nicht!«
Er ließ sie so abrupt los, dass ihre eigene Kraft sie fast aus dem Bett katapultiert hätte. »Wovor hast du Angst?«, fragte er stirnrunzelnd. »Oder weshalb hast du solche Angst? Alle tun das, und die meisten finden sogar mehr oder weniger Spaß daran.«
Spaß!
»Nein, ich will nicht«, wiederholte sie und rutschte bis an den Rand des Betts.
Er seufzte. »Kannst du mir nur ein klein wenig vertrauen, Imogen?«
»Nein«, erklärte sie schroff.
Seine Lippen wurden dünn. »Wenn du eine Blume bist, Imogen von Carrisford, dann bestenfalls eine Distel. Kann ich wenigstens von dir erwarten, dass du tust, was man dir sagt?«
»Oh, du hast mich schon jetzt aufs Beste in Angst und Schrecken versetzt«, meinte sie übellaunig. »Ich würde es nicht wagen, mich dem Herrn zu widersetzen.«
»Gut«, sagte er, zog sie in die Mitte des Betts und legte sich halb auf sie. Als sie sich gegen ihn stemmte, befahl er: »Hör auf.«
Sie gehorchte.
»Gut so. Und jetzt bleib still liegen.«
Sein Blick ließ sie erzittern, doch sie fügte sich und öffnete die Schenkel. »Schließ die Beine«, sagte er ruhig. »Ich will nicht, dass du daliegst wie ein Opfertier. Versuch, dich zu entspannen.«
»Entspannen!«, wiederholte sie ungläubig, doch er reagierte nicht darauf.
Seine schwielige Hand glitt über ihre Hüfte und begann zu wandern, strich zärtlich über ihren Körper, packte dann und wann beherzt zu, bewegte sich sanft über ihren Bauch und hinauf bis an ihre Schulter. Sie konnte sich nicht vorstellen, was der Zweck dieser Übung war, musste jedoch einräumen, dass es nicht unangenehm war. Sogar das leichte Reiben seiner rauen Hand auf ihrer zarten Haut gefiel ihr.
»Du bist doch keine Distel«, sagte er leise. »Deine Haut ist zart wie Rosenblätter …«
Er rückte ein wenig von ihr ab, damit er Stellen streicheln konnte, die er bisher noch nicht berührt hatte, Teile ihres Körpers, die noch nie ein Mann berührt hatte. Seine Hand glitt über ihre Schenkel, der Daumen strich durch ihr Schamhaar und umkreiste dann ihren Bauch.
Sie wand sich. »Was tust du denn?«
»Dich besänftigen.« Die Sonne war fast untergegangen, doch es war noch hell genug, dass sie seine feinen, klaren Gesichtszüge sehen konnte. Er wirkte nicht lüstern, sondern so, als würde er sich auf etwas anderes als auf körperliche Dinge konzentrieren. So etwas hatte sie überhaupt nicht erwartet.
»Mich besänftigen?«
Er betrachtete sie mit einem Anflug von Humor. »Wie man es bei einem nervösen Fohlen tut.«
»Ich bin doch kein Pferd!«, murrte sie, spürte jedoch, wie sie unter seiner Hand weich und warm wurde.
»So ist es gut.« Seine Hand strich sanft über ihre rechte Brust, dann die linke. »Father Wulfgan würde das absolut nicht gutheißen.«
Sie stoppte seine Hand. »Hör auf! Er sagte, es sei eine der schwersten Sünden, mich dort von einem Mann berühren zu lassen!«
FitzRoger befreite sich geschickt aus ihrem Griff und hielt im Gegenzug ihre beiden Hände über ihrem Kopf fest. »Hat er dich auch davor gewarnt?« Er senkte langsam den Kopf und umschloss mit den Lippen eine Brustwarze.
Imogen schrie heftig auf. Er ließ von ihrer Brust ab und legte rasch eine Hand auf ihren Mund. »Um Himmels willen!«
Sie blickte ihn über seine Hand hinweg an und sah in seinen Zügen gleichzeitig Erheiterung und Wut. Als der Druck der Hand nachließ, biss sie hinein.
Er sprang aus dem Bett. »Ich fasse es nicht!«, murmelte er, die schmerzende Hand schüttelnd. »Allmählich glaube ich, wir müssen es wirklich so machen, wie du es willst.«
Imogen fixierte ihn, sie konnte den Blick nicht von seinem von ihm abstehenden Phallus abwenden. Genau wie Warbrick. »Nein«, sagte sie und rutschte bis an die andere Seite des Betts. »Ich will ins Kloster eintreten.«
Er warf ihr einen kalten Blick zu. »Sei nicht so feige.«
»Die Ehe ist nicht vollzogen«, widersetzte sie sich verzweifelt. »Sie kann für ungültig erklärt werden. Ihr habt kein Recht, mich davon abzuhalten, eine Braut Christi zu werden. Father Wulfgan sagt …«
Er richtete den Zeigefinger auf sie. »Noch ein Wort über diesen Priester, und er stirbt.«
Ihr Atem stockte.
Er kam wieder ins Bett, deckte sich zu und zog sie einfach an sich. Sie versuchte, sich zu wehren, aber ebenso gut hätte sie versuchen können, eiserne Fesseln zu sprengen. Das Ding drückte an ihren Schenkel wie ein Eichenstab. Sie hielt mit aller Kraft dagegen, doch
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