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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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laufen, vor der Zeit das Missfallen Spaniens zu erregen... Ja, bevor dies geschah, würde alles längst in die Wege geleitet sein, ohne dass es noch aufzuhalten war.
    Jedenfalls war er davon gänzlich überzeugt! Nun, die Zukunft würde es erweisen...
    *
    Die Überraschung war auch für die Besatzung der SWORD FISH
    groß, als ihr eigener Captain als Kurier der örtlichen Zollbehörde von Vigo an Bord kam. Nur die beiden Eingeweihten, John Kane und Geoffrey Naismith, ahnten, wie ihr Captain das geschafft hatte. Die Prinzessin bekam sowieso zunächst nichts davon mit, weil sie sich in ihrer Kabine versteckt hielt.
    Bis Lord Cooper sich umgezogen hatte und an ihrer Tür klopfte.
    "Ja?", rief sie bang.
    Er trat lächelnd ein und verbeugte sich artig. Damit niemand mithören konnte, schloss er hinter sich die Tür.
    "Ich habe mit Eurem Verbindungsmann sprechen können und er hatte einen großartigen Plan: Ich gelte als der Sonderbotschafter Ihrer Majestät, der Königin von England, der in dringender Angelegenheit auf dem Weg zu König Philipp II. ist und Ihr werdet mich als meine holde Gattin nach Madrid begleiten! Inzwischen ist bereits ein Kurier unterwegs, um Euren Vater in Kenntnis über Euer Kommen zu setzen. Niemand in Vigo wird auf die Idee kmmen, dass Ihr in Wahrheit die Prinzessin seid!"
    "Das ist wahrlich genial!", rief die Prinzessin gut gelaunt und entließ
    den Lord sogleich wieder, damit sie sich in aller Eile zurecht machen konnte.
    Sie als holde Gattin des Sonderbotschafters? Die Vorstellung gefiel ihr außerordentlich gut und sie genoss es jetzt schon. Deshalb war sie gewissermaßen in Rekordzeit bereit und verließ ihre Kabine, um nur wenig später am Arm ihres angeblichen Gatten über das Reep an Land zu gehen.
    Zwar wurde alles weiträumig abgeriegelt wie bei einem
    Staatsempfang, aber es hatten sich dennoch genügend Schaulustige eingefunden, die aus sicherem Abstand den beiden begeistert zu jubelten. Es kam ja schließlich nicht alle Tage vor, dass ein so hoher Würdenträger der englischen Krone gemeinsam mit seiner Gattin spanischen Boden betrat - dachten sich die Menschen.
    Ach, am liebsten hätte Carla den Arm des Lord niemals mehr los gelassen. Sie fühlte sich an seiner Seite nicht nur sicher und geborgen, sondern einfach rundherum... glücklich!
    Als sie in seinem Gesicht forschte, konnte sie allerdings keinerlei Gefülsregung erkennen. Offensichtlich, weil er sich meisterlich zu beherrschen wusste, wie sie sich einbildete.
    Eine große Kutsche wartete auf sie beide. Noch während sie einstiegen, wurde bereits eine zweite Kutsche mit allem beladen, was der Prinzessin gehörte. Aber diese Kutsche musste auch Dinge aufnehmen, die Lord Cooper auf seiner Mission benötigte.
    Sie mussten mit der Abfahrt warten, bis alles verladen war und da erschien Comandante Fernando Garcia auch noch persönlich, um sich ehrerbietend vor dem Lord und seiner angeblichen Gattin zu verbeugen und ihnen gute Reise zu wünschen.
    Prinzessin Carla lächelte flüchtig, als sie ihn sah und nickte ihm kaum merklich zu, um ihn ihres Wohlwollens zu versichern, während Lord Cooper mit den Gedanken nicht ganz dabei war.
    Er dachte nämlich an Jeannet: Alles wird gut!, redete er sich ein. Wir werden immer wieder voneinander getrennt sein, teilweise wahrscheinlich für Monate, aber es wird danach jedesmal ein glückliches Wiedersehen geben. Ja, alles wird gut! Und dann dachte er an die Dokumente und Karten, die ihm der Comandante überlassen und die er an Naismith und Kane weiter gegeben hatte. Das Leuchten in deren Augen war ihm nicht entgangen. Sie hatten begriffen, was für eine großartige Sache das war. Jetzt ließen sie sich allerdings nicht blicken, weil ihnen der Lord befohlen hatte, zurückhaltend zu bleiben. Es durften in der Zeit seiner Abwesenheit immer nur wenige der Besatzung das Schiff verlassen, stets abwechselnd. Er legte Wert darauf, dass die SWORD FISH sofort startklar war, sobald er zurückkehrte. Egal, wie lange er unterwegs sein würde.
    Die beiden Offiziere hatten vollstes Verständnis dafür. Sie würden alles Nötige überwachen und die Besatzung war diszipliniert genug, dass keinerlei Zwischenfälle zu befürchten waren. Nicht auszudenken, wenn nur einer der Besatzung sich außerhalb des Schiffes beispielsweise in einen Streit verwickeln ließe und man deshalb vielleicht das Schiff überprüfte, ohne dass der Comandante dies rechtzeitig verhindern konnte. Wenn dabei die geheimen Dokumente und Karten

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