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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Öllampen. Außer Jeannet Harris befanden sich nur noch drei Männer an Bord der WITCH BURNING. Keiner dieser Männer war glücklich darüber und das Versprechen der Kapitänin, sie hätten dafür garantiert in der nächsten Nacht Gelegenheit für einen Landgang, konnte sie nicht wirklich entschädigen. Die erste Nacht im Heimathafen war einfach etwas, was man mit nichts vergleichen konnte.
    Jeannet war nie ein Kind von Traurigkeit gewesen und hatte gerne mit den Männern am Feuer gesessen.
    Aber im Moment stand ihr einfach nicht der Sinn danach.
    Darüberhinaus musste in dieser Nacht noch etwas sehr Wichtiges erledigt werden. Etwas, was den Schutz der Dunkelheit erforderte. Jeannet hatte vor, den Großteil der Schätze von Bord bringen zu lassen. Jeannet dachte an die Zukunft. Die Beute von der Galeone ihrer königlichen Majestät Prinzessin Carla von Spanien sollte zumindest zum Teil in die Schatzkammer gebracht werden, die Jeannet angelegt hatte. Eine Schatzkammer, die eine Versicherung für schlechtere Zeiten darstellte. Schließlich würde sie ihre Männer auch dann bei Laune halten müssen, wenn die Aussicht auf Beute einmal geringer war. Und irgendwann ---auch wenn es ihr im Moment noch sehr schwer fiel, sich das vorzustellen ---gab es ja vielleicht auch einmal ein Leben, dass nicht auf den rutschigen Planken der WITCH BURNING und unter schwarzer Totenkopfflagge geführt wurde.
    Es war eigenartig.
    Seit sie Lord Cooper begegnet war, hatte sie zum ersten Mal seit langer Zeit überhaupt an diese Möglichkeit gedacht. Das konnte kein Zufall sein. Du machst dir nur dumme Illusionen!, schalt sie sich. Wir hatten eine kurze, heftige Begegnung, aber was wird sein, wenn er wieder in England ist und all diese wohlkultivierten Frauen ihn umgeben? Frauen, die wissen, wie man sich schön macht, wie man sich nach der Mode kleidet oder wie man eine interessante Konversation führt...
    Jeannet seufzte.
    Aber hatte er ihr gegenüber nicht gestanden, ebenso wie sie zu empfinden? Konnte ein derartiger Gefühlsblitz wirklich vollkommen einseitig gewesen sein? Jeannet hielt das für unwahrscheinlich. Das hätte ich gemerkt!, dachte sie.
    Außerdem gehörte zur Liebe auch Vertrauen.
    Wir werden es sehen, dachte sie.
    Wenn wir uns das nächste Mal treffen...
    Jeannet lehnte gegen die Reling und ein sanfter Wind strich über die Bucht. Das Meeresrauschen betäubte die Sinne und entführte ihre Gedanken in das Reich ihrer Träume. Sie konnte Lord Coopers Stimme hören, wie er ihren Namen flüsterte. Eine Ahnung jenes prickelnden Gefühls durchflutete ihren Körper, das sie bei ihrer ersten Berührung empfunden hatte.
    "Es ist Wahnsinn, Donald!", flüsterte sie.
    "Ein Wahn, dem ich mich gerne hingebe, Jeannet", war seine Antwort. Sie sah seine Augen vor sich, die sie mit einem warmen Blick betrachteten. In diesem Blick lag allerdings noch mehr. Ein Blitzen, ein Glühen, eine Ahnung von loderndem Feuer, das unter der gelackten Oberfläche dieses Mannes verborgen lag. Urgewalten, wie sie bisweilen aus Vulkaninseln hervorbrachen und sich dann unaufhaltsam ihren Weg bahnten. Wer sollte sich diesem Lavastrom zu widersetzen vermögen?
    Nicht einmal das Schicksal selbst, geschweige denn irgendwelche Konventionen von Standesdünkel und Politik.
    Nebel war im Verlauf der Nacht aufgezogen. Wie eine Wand umgaben sie die Insel und hatten sich wie ein immer enger werdender Ring um New Antikythera herumgelegt. Inzwischen war auch die Bucht davon betroffen.
    Der Wind ließ nach, trieb nach die ersten dicken Schwaden auf den Strand vor dem Hafen zu, ehe er fast vollkommen aufhörte. Der Mond wurde zu einem verwaschenen Fleck.
    Jeannet hatte kaum bemerkt, wie die Zeit vergangen war.
    Zu sehr war sie in ihrer Traumwelt gefangen gewesen.
    In ihren Gedanken war sie weit entfernt. Bei Lord Cooper, dem Mann, von dem sie wusste, dass sie ihn bis an ihr Lebensende niemals würde vergessen können, was auch geschah und welche Barrieren sie auch immer trennen mochten.
    Die Männer, die an Bord geblieben waren, bemerkten recht rasch ihre innere Verfassung und dass es besser war, sie jetzt nicht anzusprechen. Am Heck des Schiffes hatten sie sich neben das Ruder gesetzt und spielten Karten. Jeannet nahm ihre Stimmen kaum noch wahr, aber ein einziges Geräusch aus dem Nebel heraus genügte, um sie aus ihren Gedanken herauszureißen. Von einer Sekunde zur nächsten war sie wieder vollkommen gegenwärtig.
    Ihre Hand ergriff instinktiv den Griff des

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