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Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition)

Titel: Fluch der Meere (Historischer Roman) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Harry Davis zu. "Nichts gegen dich, Harry. Aber wenn wir in die Bucht von New Antikythera einfahren, möchte ich, dass der Portugiese am Ruder steht!"
    "Aye!", nickte der Ire.
    Es war ihm zwar deutlich anzusehen, dass er alles andere als begeistert von dem Gedanken war, für den Portugiesen das Ruder räumen zu müssen, aber Joao war nun einmal der deutlich erfahrenere Steuermann und die Bucht hatte ihre Tücken. Einige Felsenriffe warteten nur darauf, einfahrende Schiffe längsseits mit ihren scharfen Felskanten aufzuschlitzen. Keine Macht der Welt konnte ein Schiff dann noch retten.
    Jeannet bemerkte, das Harry Davis mit einigen der anderen Männer leise redete. Davis verstummte sofot, als er den Blick seiner Kapitänin bemerkte. Jeannets untrüglicher Instinkt sagte ihr, dass hier irgend etwas nicht so war, wie es hätte sein sollen.
    Harry Davis verzog das Gesicht zu einer Grimasse.
    Ein verkrampftes Lächeln, das ebenso als Zähneblecken eines Raubtiers gesehen werden konnte.
    Rider war inzwischen auch an Deck getreten.
    Er blickte schweigend zur Insel.
    Ein ganz besonderer Ausdruck zeigte sich nun in seinen Zügen. Einen Ausdruck, den Jeannet nur selten bei ihm bemerkt hatte. Traurigkeit lag darin. Und Wehmut. Er hadert immer noch mit der Vergangenheit , wurde es Jeannet klar. Seine große Liebe hatte der Erste Offizier der WITCH BURNING nie vergessen können. Auch wenn er sich noch so sehr darum bemühte, die Vergangenheit endlich für immer hinter sich zu lassen.
    Sie würde ihm wie ein Schatten überall dorthin folgen, wo es ihn hinzog.
    Jeannet fragte sich, ob Lord Cooper für sie vielleicht irgendwann einmal eine ähnliche Rolle spielen würde.
    Alles in ihr sträubte sich gegen diesen Gedanken.
    Aber er ließ sich nicht so einfach hinwegwischen, wie sie sich das gewünscht hätte.
    Joao kam jetzt an Deck.
    Er wirkte etwas verschlafen.
    Harry Davis machte aber bereitwillig für ihn Platz.
    "Komm her, Portugiese. Ich will mir ansehen, wie du in die Bucht hineinkommst, damit ich es endlich auch so gut kann wie du!", sagte er voll ehrlicher Bewunderung für die seemännischen Fähigkeiten des anderen.
    Über das Gesicht des Portugiesen glitt nur ein mattes Lächeln. Er wusste genau, wie wichtig seine Rolle an Bord war.
    Manchmal ließ er das die anderen spüren.
    Jeannet sorgte allerdings dafür, dass er dies nicht übertrieb und damit die anderen unnötigerweise provozierte.
    Die WITCH BURNING erreichte nach kurzer Zeit die Bucht von New Antikythera. Es handelte sich um einen natürlichen Hafen. Allerdings musste man die Tücken kennen, die in der Einfahrt auf den unbedachten Seefahrt lauerten. Riffe und Sandbänke, die für den unbedachten Seefahrer zur Todesfalle werden konnten. Aber der Portugiese kannte den sicheren Weg und wusste genau, wie weit er von den Uferregionen Abstand halten musste. Sicher lenkte er die WITCH BURNING
    zwischen den schroff aufragenden Felsmassiven hindurch, die den Eingang des Naturhafens bildeten. Erst danach war der Blick auf die namenlose Ortschaft frei, die von den meisten einfach nur der Hafen genannt wurde. Am Strand und an einigen weit in die Bucht hinausragenden Landungsstegen lagen Dutzende von Fischerbooten. Manche von ihnen waren notfalls seetüchtig genug, um damit die Küsten Frankreichs oder Südenglands zu erreichen. Allerdings galt das nur bei gutem Wetter. Und die Verhältnisse im Kanal waren für ihre Launenhaftigkeit berüchtigt.
    Die Häuser waren zum großen Teil aus Holz. Ein nicht
    unbeträchtlicher Teil der Pinienwälder der Insel waren dem Bau diese wilden Siedlung bereits zum Opfer gefallen. Schnell hochgezogene Bretterbuden waren kennzeichnend für diesen Ort der Ausgestoßenen und außerhalb der Gesetze zweier Länder stehender Menschen, die hier versuchten, ihr Dasein zu fristen.
    Es waren Bauten, denen man ansah, dass sie ausschließlich unter praktischen Gesichtspunkten gestaltet worden waren. Für die Feinheiten bürgerlicher oder adeliger Architektur war auf New Antikythera kein Platz.
    Aber das galt auch für Dutzende von kleinen Hafenstädten an den Küsten der Normandie oder der englischen Südküste. In vieler Hinsicht glich der Hafen diesen Ortschaften, von denen die Einwohner manch abgelegenen Küstennestes sich unter Umständen sogar ein Zubrot durch Strandpiraterie verdiente.
    All das verband New Antikythera mit viele anderen Orten an den Kanalküsten.
    Allerdings gab es keine Kirche in diesem Hafen .
    Und das war tatsächlich ein

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