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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Wunder, verspürte Nicolas wieder Hoffnung. Und selbst sein Herz, das seit Jahrhunderten verloren war – länger noch als seine Seele –, hatte Lara wiederhergestellt und ihm zurückgegeben. Ihr allein hatte er zu verdanken, dass er wieder weich sein konnte, sanft, auch wenn er vergessen hatte, ob er es überhaupt schon mal gewesen war.
    Ein leises Stöhnen entrang sich ihm, und er setzte sich noch heftiger gegen den Dämon zur Wehr und drängte ihn, sich zu beruhigen, Geduld zu haben und abzuwarten – weil Lara es wert war abzuwarten. Und was er letzten Endes wirklich wollte, war, dass sie freiwillig zu ihm kam. Dass sie ihn begehrte, sich ihm schenkte und aus eigenem Antrieb eine Bindung zu ihm einging, weil sie ihm aufrichtige Gefühle entgegenbrachte. All diese Gedanken bewirkten, dass seine Zähne sich wieder verkürzten und auch der rote Nebel aus seiner Sicht verschwand.
    Die Musik verklang. Noch immer eng an ihn geschmiegt, wiegte Lara sich in seinen Armen, und er konnte ihr Herz in genau dem gleichen Rhythmus wie sein eigenes schlagen hören. Langsam hob er den Kopf, weil es ihm widerstrebte, sie aus seinen Armen zu entlassen. »Du musst etwas essen.« Das war banal, aber wahr – und so weit entfernt von dem, was er wirklich wollte, dass er die Worte fast nicht hatte aussprechen können.
    Sie nickte, rührte sich aber nicht und blieb so dicht bei ihm stehen, dass ihr weicher Körper wie verschmolzen mit dem seinen war. Den Kopf ein wenig schief gelegt, schaute sie zu ihm auf. Ihr Blick war schüchtern, doch ihre Augen glühten von einem inneren Feuer, das Nicolas wieder sehr intensiv an seine Erregung erinnerte. Ihre Haut schimmerte, ihre Augen strahlten, ihr Körper war wie warme Seide unter seinen umherwandernden Fingern.
    »Lara?«
    Sie hob die Hand und berührte sanft, fast zärtlich sein Gesicht. »Ich möchte mich immer an diesen Moment zurückerinnern. Ich habe nicht viele schöne Erinnerungen, aber mit dir zu tanzen war ein wundervolles Erlebnis, und ich möchte diese Nacht genießen.«
    Als er ihren Geist anrührte, konnte er dort die Wahrheit sehen. Sie wollte die Zeit mit ihm in ihrem Herzen verschließen, sie dort verwahren, um sie später wieder hervorzuholen und Moment für Moment Revue passieren zu lassen, was immer in der Zukunft auch geschah. Die Erkenntnis brachte sein Blut wieder so in Wallung, dass er seine hart erkämpfte Beherrschung fast verlor, doch auch sein Herz reagierte, und eine schmerzliche Sehnsucht, von dieser Frau geliebt zu werden, erfasste ihn.
    Er räusperte sich und legte seine Hand an den Ansatz ihres Rückens, um sie zum Speisesaal zu führen. »Ich hoffe, dass wir noch viele solcher Erinnerungen zusammen erzeugen. Und ich werde jede einzelne genießen.«
    »Zunächst einmal muss ich aber nach Terry sehen und Gerald Hallo sagen«, meinte Lara.
    Nicolas’ männlicher Instinkt lehnte sich prompt gegen den Gedanken auf, Lara allein zu ihren männlichen Freunden gehen zu lassen. Er musste sich zwingen zu lächeln, als er nickte. »Warum rufst du sie nicht vorher von der Rezeption aus an? Nur um sicherzugehen, dass sie Besuch empfangen können?«
    Sein Magen entkrampfte sich, als Gerald Lara sagte, er habe Terry eben erst dazu gebracht zu schlafen und gehe nun auch selbst zu Bett. Nach gegenseitigen Versicherungen, dass alles in Ordnung sei, versprach Lara, am nächsten Abend früher vorbeizukommen, um sie zu besuchen.
    Nicolas benutzte schamlos seinen Einfluss, um ihnen einen Tisch in der dunkelsten, abgelegensten Ecke des Speisesaals zu sichern. Eine einzelne Kerze erhellte mit ihrem sanften Schein den Tisch, doch selbst den dämpfte Nicolas noch, so wie er auch sein und Laras Bild verschwimmen ließ, um zu verhindern, dass sie von irgendjemandem gestört wurden. Er schob Lara einen Stuhl zurecht und setzte sich dicht neben sie, um allen neugierigen Augen, denen es gelingen könnte, seinen dünnen Schutzschild zu durchbrechen, die Sicht auf ihren Körper zu versperren.
    Lara fühlte sich wunderbar geborgen in Nicolas’ Wärme. Es war, als wäre sie in einem sinnlichen Netz verstrickt, das sich immer mehr zu verdichten schien, selbst als er mit einer Handbewegung die Bedienung herbeirief.
    »Was würdest du gern essen?«, fragte er und ließ langsam und wie absichtslos seine Fingerspitzen streichelnd über ihre nackten Arme gleiten.
    Allein das Timbre seiner Stimme sandte eine Woge der Hitze durch ihren Körper, und Flammen schienen unter seiner zärtlichen Berührung

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