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Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Hand ergriff.
    »Ich verstehe nicht, was sie damit meinte, dass Mikhail ihr folgen wird«, flüsterte Lara Natalya zu.
    »Seelengefährten können nicht ohne einander sein. Falls Raven also beschließen sollte, ihr Kind ins nächste Leben zu begleiten, bliebe Mikhail keine andere Wahl, als ihr zu folgen, denn sonst würde er zum Vampir. Das kann nicht Ravens Wille sein, schon gar nicht als Frau des Prinzen. Er ist unser Anführer. Und wenn Savannah nicht seinen Platz einnehmen kann, haben unsere Feinde gewonnen, und unsere Spezies wird aussterben.«
    Lara erstarrte. Still wie eine Statue stand sie plötzlich da, und kalte Angst lief ihr den Rücken hinunter. Nicolas hätte zum Vampir werden können. Sie war drauf und dran gewesen, diese Welt aus freiem Willen zu verlassen, ohne auch nur zu ahnen, welch grausame Konsequenzen das für ihn oder sein Umfeld hätte haben können. Er hatte nie darüber gesprochen und ihr keine Vorwürfe gemacht. Nicolas war ein erfahrener Jäger. Hätte er die furchtbare Verwandlung vollzogen, wären viele durch seine Hand gestorben, bevor er selbst vernichtet worden wäre.
    Den Blick auf Ravens tränenüberströmtes Gesicht gerichtet, nahm sie noch mehr von der fruchtbaren Erde in die Hände. »Du darfst das Leben deines Mannes nicht riskieren.« So wie sie selbst es getan hatte, selbstsüchtig und ohne einen Gedanken an die Folgen für alle anderen.
    Als sie die anderen Frauen betrachtete, die sich hier versammelt hatten, um die Kraft der Erde wiederherzustellen und das Leben von drei Kindern zu retten, erkannte sie, dass jede von ihnen auf ihre eigene Weise wertvoll war und sie alle zu dem größeren Guten beitrugen. Sie war ebenso ein Teil dieses Lebenskreises, wie Nicolas, Raven und die ungeborenen Kinder es waren. Jeder von ihnen war etwas Besonderes und konnte einen wichtigen Beitrag leisten. Vielleicht wusste keiner, was es war, aber sie mussten das Leben achten, dafür kämpfen und jeden Einzelnen für wichtig erachten.
    »Du wirst hier von so vielen gebraucht, Raven«, murmelte sie, als sie zum ersten Mal ganz klar erkannte, dass das große Ganze sich aus Einzelnen zusammensetzte. »Wir würden alle schwächer durch dein Ende.«
    »Ich brauche dich, Mutter«, sagte nun auch Savannah und ergriff beschwörend Ravens Arm. »Ich brauche dich hier bei mir. Ich bin deine Tochter. Selbst wenn du nur mich hättest – wäre ich es dir nicht wert, für mich zu bleiben?« Ihr Gesicht war angsterfüllt und sehr weiß vor dem Hintergrund der schwarzen Erde. »Du kannst mich nicht verlassen, Mutter!«
    »Das weiß ich, Kind.« Raven legte die Arme um ihre Tochter. »Ich ertrage es nur nicht, noch ein Baby zu verlieren. Er ist noch so klein, und er will leben. Aber er ist so weit entfernt ...«
    Francesca packte Raven an den Armen und schüttelte sie ein bisschen. »Sieh mich an!«, befahl sie und wartete, bis Raven ihr gehorchte. »Du bist in Panik. Doch du musst ruhig sein, damit der Kleine ruhig sein kann. Du musst daran glauben, dass wir ihn retten können, damit auch er darauf vertraut.«
    »Aber er hat Schmerzen und ist sehr verängstigt«, wandte Raven ein.
    »Das weiß ich, Liebes. Und du spürst seinen Schmerz und seine Angst, und sie vergrößert deine, doch das wird ihm nicht helfen. Wir jedoch können helfen. Wir alle. Sieh dich um. Wir sind alle bei dir, und wir werden dir und deinem Jungen helfen.«
    Savannah nickte. »Auch ich werde helfen und die Zwillinge auch.«
    Lara suchte im Geiste wieder nach dem Faden. »Hier ist eine dunkle Macht am Werk. Ich spüre sie, wenn ich mit dir und deinem Kind verbunden bin. Sie versucht, dich und deinen Sohn zu beeinflussen, damit ihr aufgebt. Du musst dich wehren, Raven. Lass nicht zu, dass Xavier dieses Kind bekommt! Lass nicht zu, dass er uns dich und deinen Jungen nimmt! Erkauf mir etwas Zeit!«
    Francesca und Shea fuhren zu ihr herum und starrten sie mit großen Augen an. »Bist du sicher, Lara?«, fragte Francesca. »Wirklich sicher?«
    »Sie ist kaum wahrzunehmen, die dunkle Macht, aber sie ist da. Ihr könnt mir glauben, dass ich Xaviers Einfluss überall erkennen kann, egal, wie leicht seine Berührung ist.«
    »Ich muss wissen, was du spürst«, meinte Francesca. »Was ist mit dir, Natalya? Fühlst du es auch?«
    Natalya wurde ganz still und lauschte in sich hinein. Dann nickte sie bedächtig. »Ja, Lara hat recht. Und Savannah steht unter dem gleichen Einfluss. Bei ihr ist er noch nicht so stark, weil die Zwillinge ihre Energie

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