Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Fluch der Nacht: Roman

Fluch der Nacht: Roman

Titel: Fluch der Nacht: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
zu denken. »Es war nur eine Geschichte, die meine Tanten mir erzählt haben. Vielleicht war sie ja nicht mal wahr.«
    »Doch, das ist sie. Wie hätte ich dich denn an mich binden können, wenn es das Ritual nicht schon lange vor meiner Geburt gegeben hätte? Wir Karpatianer ›heiraten‹ eine Frau sofort, um unsere Spezies vor dem Aussterben zu bewahren.«
    »Wie schön für die Frau!« Laras Stimme triefte förmlich vor Sarkasmus. Als sie einen Blick über die Schulter warf, sah sie Nicolas’ leises Lächeln. Es erreichte seine Augen nicht, aber es genügte, um sie wieder einmal gründlich zu verärgern. »Findest du es nicht falsch, dass ihr nur ein paar Worte zu sagen braucht und das Leben einer Frau damit für immer verändern könnt, ob dies ihr Wunsch ist oder nicht?«
    »Nein. Warum sollte eine Frau mit einem Mann wie mir denn sonst zusammen sein wollen? Es ist der einzige Weg, um unsere Spezies vor dem sicheren Aussterben zu bewahren. Wärst du nicht schon an mich gebunden, wärst du bestimmt nicht so einfach mit mir mitgekommen.«
    »Ich habe dir gesagt, dass ich keine Gefangene sein würde.« Sie ging schneller. Nicolas hielt mühelos Schritt mit ihr. »Und das bist ja auch nicht.« Sie schüttelte den Kopf. »Wir sprechen nicht einmal dieselbe Sprache.« Es war unmöglich, ihn nicht ... einzuatmen. Er war ihr zu nahe, viel zu nahe, und bewegte sich so lautlos, dass sie immer wieder den Kopf wandte, um zu sehen, ob er noch da war. Aber das war er. Real. Solide. Beängstigend. Faszinierend. Ungeheuer männlich. Sehr, sehr attraktiv. Fast zu gut aussehend, um real zu sein. Doch seine Augen verrieten ihn. Er war auch hungrig. Schlau. Intelligent. Ein Jäger. Er brachte ihren Puls zum Rasen und ließ alle Alarmglocken in ihr losschrillen. Er machte ihr bewusst, dass er ein Mann war und sie eine Frau. Und er lenkte sie ab, ließ sie ihre Ziele aus dem Blick verlieren. Sie hatte keine Ahnung, wie sie mit ihm umgehen sollte – aber sie wusste mit absoluter Sicherheit, dass sie ihm nicht erlauben würde, sie in die Marionette zu verwandeln, die ihr Vater aus ihr hatte machen wollen.
    Nicolas’ Hand berührte sie an ihrem Rücken, seine Finger glitten sanft an ihrer Wirbelsäule hoch. »Ich glaube, wir schaffen das schon, Lara. Mit der Zeit.«

7. Kapitel
    D er Raum, in dem sich der Teich befand, war noch schöner, als Lara ihn in Erinnerung hatte, mit seinen verschiedenfarbigen Edelsteinen und Kristallen und dem glitzernden Wasserfall, dessen Tropfen wie Tausende vom Himmel fallender Diamanten waren. Aber die Schönheit und Wärme der Höhle gaben ihr nicht mehr das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Ein Käfig war ein Käfig, egal wie schön er war. Da waren ihr die gletscherblauen, kalten und öden Eishöhlen noch lieber, weil sie dort zumindest wusste, was sie erwarten konnte.
    Sie befeuchtete die Lippen und nahm sich zusammen. Ja, sie hatte viel karpatianisches Blut in ihren Adern und bekam höllische Sonnenbrände – was ein großer genetischer Nachteil war -, aber sie war keine reinblütige Karpatianerin wie Nicolas. Sie war keine Jägerin, die seit Jahrhunderten getötet hatte, und sie lief auch nicht Gefahr, zu einem Vampir zu werden, wie er. Was bedeutete, dass sie nur noch etwas länger ausharren und warten musste. Die Schutzzauber am Eingang bereiteten ihr keine Sorgen, denn sie war eine hochbegabte Magierin und hatte sehr gut aufgepasst, als er die Fäden für seine Schutzzauber gewoben hatte.
    Nun suchte sie nach einem ungefährlichen Gesprächsthema, das ihn davon abhalten würde, ihr Bewusstsein anzurühren und ihre Pläne zu entdecken. »Hast du den Prinzen gesehen? Hat er dir gesagt, wie es Terry geht?«
    »Ich habe mit Gregori, dem Heiler, gesprochen, und er sagte, dein Freund habe eine gute Überlebenschance. Das würde er nicht sagen, wenn es nicht so wäre.«
    »Gregori schaut weniger wie ein Heiler aus als jeder andere, den ich mir vorstellen könnte.«
    »Das kann schon sein. Du hattest solche Parasiten offenbar schon mal gesehen.«
    Sie hatte diese Erinnerung mit Nicolas geteilt, sodass ihr keine andere Wahl blieb, als es zuzugeben. Lara nickte. »Xavier hat viel experimentiert und nach Möglichkeiten gesucht, seine Fähigkeit, anderen seinen Willen aufzuzwingen, zu verbessern.« Sie konnte nicht vermeiden, dass es sie kalt überlief. »Seine Kreaturen waren so ausgehungert, dass sie sich oft über seine Befehle hinwegsetzten und Menschenfleisch fraßen.«
    »Deine Mutter?«,

Weitere Kostenlose Bücher