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Fluch, Der: Roman

Fluch, Der: Roman

Titel: Fluch, Der: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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ausgesprochen hat. Dadurch wird er den psychischen Angelpunkt zerstören, um den meine ›fixe Idee‹ sich dreht. Oder aber, dieser Lemke wird seine Chance sehen, daraus Kapital zu schlagen, mir etwas vorlügen und mir versichern, daß er mich tatsächlich verflucht hat. Dann wird er mir für eine ›Wunderkur‹ Geld abknöpfen - was, so mögen sie denken, genau das Richtige für mich sein könnte. Eine Wunderkur gegen einen wundersamen Fluch kann äußerst wirkungsvoll sein!
    Ich habe durch Kirk Penschley ein paar Detektive engagiert, die für mich herausgefunden haben, daß die Zigeuner immer an der Interstate 95 entlang nach Norden weitergezogen sind. Ich hoffe, daß ich sie in Maine erwischen werde. Sollte sich etwas Entscheidendes ereignen, werde ich Dich sofort benachrichtigen. In der Zwischenzeit werde ich versuchen, Dich nicht weiter in Versuchung zu führen. Aber glaube mir bitte, daß ich Dich von ganzem Herzen liebe.
    Billy

    Er steckte den Brief in einen Umschlag, schrieb Heidis Namen auf die Vorderseite und lehnte ihn gegen das Früh-stückstablett auf dem Küchentisch. Danach bestellte er ein Taxi, das ihn zum Hertz-Autovermietungsbüro nach Westport brachte. Als er auf den Haustürstufen stand und auf das Taxi wartete, hoffte er immer noch im stillen, daß Heidi nach Hause käme, damit sie noch einmal über die Dinge, die er ihr im Brief geschrieben hatte, reden könnten.
    Erst, nachdem das Taxi in die Auffahrt eingebogen war und er endlich auf dem Rücksitz saß, gestand er sich ein, daß ein Gespräch mit Heidi zu diesem Zeitpunkt sicher nicht sehr gut verlaufen wäre - seine Fähigkeit, mit Heidi zu reden, gehörte jetzt der Vergangenheit an, gehörte zu der Zeit, in der er in dieser fetten Stadt gelebt hatte ... und das in mehr als einer Hinsicht, und ohne sich dessen bewußt zu sein. All das gehörte jetzt der Vergangenheit an. Wenn es für ihn eine Zukunft gab, dann lag diese im Norden, eine ganze Strecke die Autobahn hinauf irgendwo in Maine, und er sollte sich lieber beeilen, die Zigeuner noch zu erwischen, bevor er zu einem Nichts zusammengeschrumpft war.

17. Kapitel: 137
    Er übernachtete in Providence. Vom Hotel aus rief er im Büro an, erreichte aber nur den Auftragsdienst und hinterließ eine Nachricht für Kirk Penschley: Ob Penschley ihm bitte alle erhältlichen Unterlagen einschließlich aller Fotografien der Zigeuner und der Zulassungsnummern ihrer Fahrzeuge ins Sheraton Hotel nach South Portland, Maine, schicken könne.
    Der Auftragsdienst wiederholte die Nachricht korrekt - für Billy ein kleines Wunder. Danach ging er auf sein Zimmer. Die Fahrt von Fairview nach Providence hatte zwar weniger als hundert Meilen gedauert, aber er war doch ziemlich erschöpft. Zum erstenmal seit Wochen schlief er eine Nacht tief und traumlos. Am nächsten Morgen bemerkte er als erstes, daß im Hotelbadezimmer keine Waage stand. Gott sei gedankt, dachte er, für die kleinen Dinge.
    Er zog sich rasch an und unterbrach sich nur einmal erstaunt, als er feststellte, daß er beim Schuhezubinden fröhlich vor sich hinpfiff. Um halb neun befand er sich schon wieder auf der 195, und abends gegen halb sieben betrat er das Sheraton, das einem riesigen Einkaufszentrum gegenüberlag.
    Dort erwartete ihn eine Nachricht von Penschley: Informationen unterwegs, aber es ist etwas schwierig. Kann noch ein oder zwei Tage dauern.
    Na großartig, dachte er. Zwei Pfund pro Tag, Kirk, was, zum Teufel, soll's? Innerhalb von drei Tagen kann ich das Gewicht eines normalen Bierkastens verlieren. Gib mir fünf Tage, und ich bin um das Gewicht eines mittelgroßen Mehlsacks erleichtert. Laß dir ruhig Zeit, mein Freund, warum auch nicht?
    Das South Portland Sheraton war rund gebaut, und Billys Zimmer hatte die Form eines Tortenstücks. Seinem überstrapazierten Geist, der soweit mit allem ganz gut fertig geworden war, war es plötzlich unmöglich sich in einem abgerundeten, spitz zulaufenden Schlafzimmer zurechtzufinden. Er war autobähnmüde und hatte Kopfschmerzen. Ein Restaurant war im Augenblick mehr, als er ertragen konnte ... besonders, wenn es spitz zulief. Er bestellte sich also sein Dinner beim Zimmerservice.
    Er war gerade aus der Dusche getreten, als der Kellner an die Tür klopfte. Schnell warf er sich den Bademantel über, den das Hotelmanagement rücksichtsvollerweise zur Verfügung stellte (in der Tasche steckte eine Karte mit der Aufschrift: Du SOLLST NICHT STEHLEN!) und rief: »Einen Augenblick!«, während er

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