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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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mich hier so haben abfahren lassen? Nein, so mag ich Hannez, Marfa und Rhynn nicht unter die Augen treten.« Rogon schüttelte den Kopf und wollte das Tempelgelände verlassen.
    Da sprang Jade mit einer eleganten Bewegung von seiner Schulter und verschwand. »Ich habe das Gefühl, das war noch nicht alles«, vernahm er ihre lautlose Stimme im Kopf. »Ich sehe mal nach. Ihr könnt euch inzwischen die Statuen in den Kolonnaden ansehen. Die sehen so aus, als wären es lauter Versteinerte.«
    »Wenn es welche sind, sollte man die Priesterinnen dazustellen«, antwortete Rogon missgelaunt und setzte sich auf eine Bank. Sein Zorn über die Art und Weise, mit der man ihn hier behandelt hatte, mischte sich mit einer gewissen Hoffnungslosigkeit. Zwar hatte er nicht genau gelesen, an welche Bedingungen die Priesterinnen eine mögliche Übertragung der Fürstentümer geknüpft hatten, aber er war sicher, dass er sie unmöglich erfüllen konnte.
    ☀ ☀ ☀
    Jades Gespür trog nicht. Kaum hatten sie die Halle der Stammtafeln verlassen, eilte Temasin erneut zu ihrem Oberhaupt. Diesmal gelang es Jade noch leichter, ihr zu folgen, denn von überall her strebten Priesterinnen den Gemächern ihrer Oberin zu. Da sich viele davon Katzen hielten, die ihre Herrinnen begleiteten, fiel Jade nicht auf und gelangte ohne weiteres in den kleinen Saal, in dem sich die Damen versammelten. Die Oberpriesterin wartete, bis alle Platz genommen hatten, und ergriff dann das Wort.
    »Heute kam die Nachricht, dass es dem schwarzen Evari mit Hilfe eines blauen Abenteurers gelungen ist, den Fluch von Rhyallun zu brechen.«
    »Das war gewiss ein Abgesandter des Herrn Frong«, rief eine Priesterin dazwischen.
    Ihr Oberhaupt bedachte sie mit einem vernichtenden Blick. »Herr Frong würde niemals den schwarzen Evari unterstützen. Ich halte den Abenteurer für eine von Yahyehs Kreaturen.«
    »Dann wäre unsere Evari doch nicht so unfähig, wie immer behauptet wurde«, wandte eine Priesterin ein, die trotz ihrer Jugend eine Plakette trug, die sie als zweite in den Rängen des Tempels auswies.
    Temasin schüttelte den Kopf. »Yahyeh ist nichts und kann nichts, Engara ! Außerdem war sie selbst nicht dabei, sonst hätte der schwarze Evari ihr nicht einen Brief schreiben müssen, den wir ihr zukommen lassen sollen.«
    »Einen Brief für Yahyeh, sagst du? Gib her!« Die Oberpriesterin streckte die Hand aus, nahm das Schreiben entgegen und legte es vor sich auf den Tisch.
    »Tharons Kreatur hat zwei Fürstentümer des Südens als Belohnung für sich gefordert, nämlich Velghan, das die Schwarzen ihm überlassen wollen, und Lhirus!«, fuhr sie fort.
    »Was spricht dagegen?«, fragte ihre Stellvertreterin. »Wenn der Mann mitgeholfen hat, den Fluch zu brechen, steht ihm eine solche Belohnung zu, umso mehr, da er Velghan wieder in die blaue Stammtafel eintragen lassen will.«
    »Dies widerspricht massiv unseren eigenen Plänen für den Süden, die wir mit Herrn Frong ausgearbeitet haben. Ich gebe diese nicht wegen eines dahergelaufenen Abenteurers auf.«
    »Der Kerl ist ein ganz eigenartiger Mensch«, eilte Temasin ihrer Oberin zu Hilfe. »Seine Begleitung bestand aus einer violetten Frau, einer Schlangenmenschenfrau und zwei Wesen, wie ich sie noch nie gesehen habe. Sie sind etwa so groß«, die Wächterin der Stammtafeln hielt ihre rechte Hand in der Höhe des Brustansatzes, »und sehen aus wie eine Mischung aus kleinen Menschen und Ottern.«
    »Von solchen Leuten habe ich noch nie etwas gehört«, erklärte die Oberpriesterin.
    »Und noch etwas gibt es zu sagen: Ich vermochte dem Mann nicht in die Augen zu schauen, denn sie waren weiß mit kleinen, silbernen Sternen, so wie man es sich von den Eirun-Dämonen des Westens erzählt.« Temasin schüttelte sich bei dieser Erinnerung.
    Die Oberpriesterin winkte mit einem überheblichen Lächeln ab. »Von so einem Subjekt lassen wir uns nichts aus der Hand nehmen. Da wir aber die Forderung dieses Abenteurers nicht einfach abschlagen konnten, haben wir ihm Bedingungen gestellt. Nun müssen wir dafür sorgen, dass er sie nicht erfüllen kann. Aus diesem Grund werde ich einen Erlass an alle blauen Reiche und die gesamte Priesterschaft der großen Ilyna senden, dass man diesem Rogon a’Gree nicht die geringste Hilfe zukommen lassen darf und alle Menschen davor gewarnt werden, seinem Ruf nach Süden zu folgen.«
    »Dies ist gegen das Gesetz!«, rief ihre Stellvertreterin empört.
    »Es wird in diesem Augenblick zum Gesetz

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