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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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zur Grenzstation hatte Laisa sich die Umgebung angesehen und eine kleine Senke entdeckt, die sie auf allen vieren kriechend unbemerkt passieren konnten. Als sie schließlich die Grenzstation hinter sich gelassen und in einem kleinen Wald Deckung gesucht hatten, lächelte Reolan zufrieden.
    »Diese Grenzwächter sind Narren, sich nur auf ihre Artefakte zu verlassen. Ein kleines Kind hätte uns sehen können, wäre es in unserer Nähe gewesen.«
    »Es war aber keines da«, antwortete Laisa grinsend und wies auf einen Baum. »Da oben spüre ich das erste Artefakt. Mal sehen, wie es zu behandeln ist!« Sie schlich hin, sah, dass es mit einer Schnur an einem Ast in doppelter Mannshöhe angebracht war, und kletterte hoch. Das Gerät war von einfacher Machart, aber wirksam, wenn es richtig eingesetzt wurde. Aber Revolhs Männer hatten offensichtlich keine Übung im Umgang mit Artefakten, und so war es für Laisa ein Leichtes, das Gerät so umzuschalten, dass es erst ab fünfhundert Reitern oder eintausend Mann zu Fuß ansprang.
    Als sie fertig war, kletterte sie wieder hinunter und erklärte Reolan, was sie getan hatte.
    »Das müsste ich auch können«, antwortete dieser und ging zu einer Stelle, die etwa fünfhundert Schritt entfernt lag. Dort hing das Wachartefakt an einem Busch, so dass der Eirun es in die Hand nehmen und so verändern konnte, wie Laisa es ihm beschrieben hatte.
    »Wie viele von den Dingern wird es hier geben?«, fragte er, als er fertig war.
    Laisa schloss die Augen und konzentrierte sich auf ihre magischen Sinne. Linker Hand entdeckte sie noch sechs weitere Artefakte, in der anderen Richtung reichte die Kette über ihren magischen Horizont hinaus. Sie deutete nach rechts. »Dorthin werde ich gehen. Du übernimmst die sechs Artefakte da drüben. Riskiere aber nichts!«
    Die Miene des Eirun verriet für einen Augenblick verletzten Stolz. Doch dann hatte Reolan sich wieder in der Gewalt und nickte. »Ich werde achtgeben, weniger wegen der Narren in ihrer Wachhütte als vielmehr aus dem Grund, dass Erulim hinter alledem stecken dürfte. Immerhin sind es grüne Artefakte, und die gibt es nicht einfach zu kaufen.«
    »Irgendwann werden wir diesen Unruhestifter erwischen«, erklärte Laisa mit einem Fauchen und lief los, um die Warnartefakte auf ihrer Seite zu suchen und so umzuschalten, dass sie vielleicht noch die Annäherung von König Revolhs Eroberungsheer anzeigen würden, aber gewiss nicht die kleine Schar, die Greon von Ildhis um sich versammelt haben dürfte.
    ☀ ☀ ☀
    Die Artefaktkette überwachte gut zwanzig Meilen, darunter die drei Straßen, die zu dem Grenzpunkt führten, den Laisa entdeckt hatte. Daher benötigten sie und Reolan fast einen ganzen Tag, um die Geräte neu einzustellen. Danach war der Fluchtweg für König Greon frei. Jetzt galt es nur noch, diesen zu finden.
    Laisa überlegte, ob sie und Reolan sich trennen sollten, um ein größeres Gebiet absuchen zu können, verwarf diesen Gedanken aber wieder. Dafür hätten sie Rongi als Boten gebraucht. Da sie die Zeit nutzen wollte, kehrten sie zu ihren Pferden zurück, warteten die Nacht ab und passierten im Schein des Blaumondes unbemerkt die Grenze. Nach einer Weile bekam Laisa den Geruch von Pferden und Reitern in die Nase und stieß einen leisen Warnlaut aus.
    »Was ist los?«, fragte Reolan.
    »Es sind Leute vor uns. Wenn es nicht Greons Trupp ist, sondern eine Verstärkung für die Grenzwachen, bekommen die mit, dass an ihren Wachartefakten herumgebastelt worden ist.« Laisa fragte sich, ob sie zu sorglos vorgegangen war, konnte aber im Augenblick nur hoffen, dass die Sache gutging. Um zu sehen, wer da des Weges kam, sprang sie aus dem Sattel, reichte Reolan die Zügel ihrer Stute und spurtete los.
    Sie musste etwa eine Meile laufen, bis sie die Reiter dicht vor sich wahrnahm. Rasch kletterte sie auf einen Baum und nahm ihren Bogen zur Hand. Notfalls musste sie die Kerle verjagen, bevor sie die Linie der Wachartefakte erreichten. Als sie sich auf die magischen Farben der Leute konzentrierte, waren die meisten grün, eine kleinere Anzahl gelb und nur zwei Leute weiß. Dies und die Tatsache, dass die Gruppe recht leise durch die Nacht ritt, deutete darauf hin, dass sie sich nicht offen sehen lassen konnte. Laisa spitzte die Ohren, um zu lauschen, was gesagt wurde. Die meisten Männer und die wenigen Frauen saßen jedoch nur stumm auf ihren Pferden. Nur zwei Reiter, ein Gelber und ein Grüner, flüsterten miteinander.
    »Ich

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