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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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kommt. Sonst bleibe ich das, was ich bin, und überlasse es anderen, Orelat zu regieren.«
    Gerran wirkte zermürbt. Ebenso wie einige andere konnte er nicht begreifen, dass nach dem überraschenden Ende der Bedrohung die bisherige Einigkeit unter Revolhs Gegnern wie vom Wind weggeblasen war.
    »Ich wäre bereit, mich mit Whilairan als Entschädigung zufriedenzugeben, und würde sogar schwören, dass es weiß bleiben kann«, erklärte Schaldh.
    Laisa merkte ihm an, dass sein Anspruch auf einen Teil Orelats nur ein Vorgeplänkel gewesen war und er es von vorneherein darauf angelegt hatte, das Bergland zu erhalten. Doch während Fürst Gerran nur den Kopf schüttelte, brauste Greon auf.
    »Ich lasse nicht zu, dass Whilairan zu Arustar kommt! Es ist seit alten Zeiten so bestimmt, dass es für immer unabhängig bleiben soll. Daran halte ich mich. Wer es anders will, ist mein Feind.«
    »Wenn Ihr es nicht anders haben wollt, soll es so sein«, schrie Schaldh den Ildhier an.
    Für Augenblicke hatte Laisa das Gefühl, als wollten die beiden Könige mit den Fäusten aufeinander losgehen. Doch sie hatte nicht das Heer des Eroberers zerstreut, damit sich dessen einstige Feinde um Whilairan balgten, als wären sie Hunde und das Fürstentum ein Knochen.
    »Halt!«, fauchte sie die beiden Streithähne an. »Whilairan ist ein weißes Land. Da Fürst Gerran es weder behalten noch an einen seiner Söhne vererben kann und eine Herrschaft fremdfarbiger Reiche wie Ildhis und Arustar undenkbar ist, übernehme ich dieses Fürstentum im Namen Khatons, des Evari!«
    Einige Augenblicke lang herrschte Stille. Dann klatschte Greon von Ildhis in die Hände. »Das ist die Lösung!«, rief er. »Wir alle sind der Dame Laisa zu höchstem Dank verpflichtet, hat sie uns doch von Revolh und dessen Zauberwaffen befreit. Nur ihr ist es zu verdanken, dass ich wieder in mein Reich und König Schaldh in das seine zurückkehren kann. Ich wüsste nicht, wie wir dies besser belohnen könnten als mit der Herrschaft über Whilairan, zumal damit alle Streitpunkte zwischen uns aus dem Weg geräumt werden. Die Dame Laisa steht uns allen neutral gegenüber und besitzt keine Ambitionen, den bestehenden Zustand zu verändern. Ich unterstützte ihre Forderung.«
    Königin Yahlin lächelte Laisa zu und nickte. »Eldelinda ist dafür!«
    »Edania ebenfalls!«, erklärte König Matara.
    Gerran sah Laisa fragend an. »Ihr lasst meine guten Leute in Whilairan so leben, wie sie es gewohnt sind?«
    Als Laisa nickte, atmete er sichtlich auf. »Dann soll es so geschehen!«
    Alle blickten nun auf Schaldh von Arustar. In diesem kochte es, aber er wusste, dass er allein gegen die anderen stand und eine Weigerung ihm zudem den Ruf der Undankbarkeit eintragen würde. Daher würgte er schließlich ein »Von mir aus!« hervor.
    »Dann ist es bestimmt! Ihr, Dame Laisa, seid von diesem Augenblick an die Fürstin der Winterkrone«, sagte König Greon feierlich.
    »Winterkrone?«, fragte Laisa verwundert.
    »So lautet der Beiname von Whilairan«, erklärte Gerran. »Es ist ein Hochtal, das in einem Kranz höherer Berge liegt. Wenn diese im Winter von Schnee bedeckt sind, sehen sie aus der Ferne durch ihre Form aus wie eine weiße Krone. Es ist ein wunderschöner Anblick.«
    Tränen traten ihm aus den Augen, denn der Verzicht auf seine Heimat schmerzte ihn. Er wusste jedoch, dass ihm kein anderer Weg blieb, als das kleine Land aufzugeben und Orelat zu übernehmen. Jede andere Lösung würde entweder an Greon von Ildhis oder Schaldh von Arustar scheitern.
    »König Greon und König Schaldh werden ebenso wie Königin Samaso und Königin Yahlin mit ihrem Zeugnis dafür bürgen, dass Ihr und Gerran als neue Herrscher in den Stammtafeln des weißen Tempels eingetragen werdet. Aber Ihr müsst für einen fähigen Verwalter in Whilairan sorgen, und das darf niemand aus den beteiligten Ländern sein«, erklärte Tensei Laisa.
    Diese stieß ein Fauchen aus. Woher sollte sie einen Verwalter nehmen?, fragte sie sich. Da fiel ihr Borlon ein. Er war ein guter Mann und würde seine Pflichten mit Hingabe erfüllen. Außerdem war es für ihn sicher leichter, wenn er eine Aufgabe bekam und nicht als kranker Mann in seine heimatlichen Wälder zurückkehren musste. Von Whilairan aus konnte er Borain jederzeit besuchen, wenn ihm danach war.
    »Also gut, machen wir es so! Doch nun muss ich mich einer anderen, noch dringenderen Sache widmen. Ich wünsche den Herrschaften einen guten Tag.«
    Froh, den

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