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Fluch des Magiers

Fluch des Magiers

Titel: Fluch des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Melli
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die Anwesenheit dreier Männer. Sofort suchte er Deckung und spitzte die Ohren, um zu lauschen.
    »Jetzt sind wir schon zwanzig Meilen tief in das Ödland eingedrungen und haben noch immer nichts gefunden«, beschwerte sich gerade ein Mann bei seinen Kameraden.
    »Jetzt mach dir nicht in die Hose, Toron ! So nahe an der Grenze ist natürlich schon alles abgesucht worden. Wir müssen noch knapp eine Meile weitergehen, dann kommen wir zu der Stelle, die mein Vetter mir genannt hat. Er war nur ganz kurz dort, hat aber ein Eirun-Schmuckstück und einen dazugehörigen Dolch gefunden. Der Aufkäufer hat ihm zwölf Goldfirin in die Hand gedrückt, ohne um den Preis zu feilschen. Damit konnte mein Vetter sich einen großen Bauernhof kaufen und ist nun sein eigener Herr. Das will ich auch werden!«
    »Ich auch!«, stimmte der Dritte dem Sprecher zu.
    Schatzsucher, dachte N’ghar und wartete, bis die drei an ihm vorbeigegangen waren. Er wollte schon weiterlaufen, als ihn doch die Neugier packte, sich die Stelle, an der die Kerle suchen wollten, selbst anzusehen. Er folgte ihnen in einem Abstand von etwa hundert Schritt in ein Gebiet, in dem kleine Krater und herumliegende Felsbrocken von den Kräften kündeten, die hier einmal gewütet hatten.
    N’ghar spürte nun selbst die Magie, die diesen Ort erfüllte. Tatsächlich lagen ein paar Gegenstände im Boden, die einmal Eirun gehört hatten, doch vor allem aber befand sich hier ein hässliches, violettes Artefakt, das seiner Ausstrahlung nach defekt war, aber einem gelben Menschen immer noch schweren Schaden zufügen oder ihn sogar töten konnte. Die drei Schatzsucher waren gelb, und sie steuerten genau auf diese Stelle zu.
    »Hier muss es sein!«, rief der Anführer und hob einen kleinen, heftig blinkenden Kristall so, dass seine Kameraden es sehen konnten.
    Es war ein Warnartefakt, wie es sie in den Dämmerlanden noch gelegentlich gab. N’ghar kannte solche Dinger aus dem Blauen Land und wusste, dass das Blinken höchste Gefahr andeutete. Die drei Kerle schienen hingegen zu glauben, dass dort, wo es am heftigsten reagierte, die meiste Beute auf sie wartete.
    Der Anführer steckte das Artefakt wieder in die Westentasche und begann mit einem Spaten zu graben. »Los! Helft mir, wenn ihr am Gewinn beteiligt werden wollt.«
    Einer seiner Freunde folgte seiner Aufforderung, während der andere zögerte. »Ich weiß nicht, ob das wirklich so gut ist. Was ist, wenn wir an etwas Schreckliches geraten?«
    »Angsthase!«, verspottete ihn der Anführer. »Mein Vetter ist auch nicht auf etwas Gefährliches gestoßen, und der war weiß Talien oft genug hier in den Ödlanden.«
    »Ich habe so ein komisches Gefühl«, fuhr der andere fort.
    N’ghar musterte ihn genauer und spürte einen Hauch von magischem Talent an ihm. Obwohl der Mann nicht im Geringsten ausgebildet war, erkannte er instinktiv, dass an dieser Stelle nichts Gutes im Boden lag.
    »Hört auf euren Kumpel«, murmelte N’ghar leise vor sich hin.
    Doch die beiden Männer gruben weiter, so rasch sie konnten, und schon bald brachte einer von ihnen einen Gegenstand zum Vorschein. »Schaut her«, rief er aus. »Da habe ich etwas gefunden. Aber von den Eirun ist es sicher nicht!«
    Der Anführer nahm ihm das Ding aus der Hand, rieb es an seinem Hosenbein sauber und begann zu grinsen. »Leute, wir haben Glück. Das ist ein Kristalldolch von drüben. Dafür allein zahlt der Aufkäufer mindestens zehn Goldfirin. Los, wir graben weiter. Wo ein solches Stück ist, können noch mehr sein.«
    Der Mann war zu unmagisch, um zu merken, dass der Dolch noch immer eine leichte, violette Strahlung aussandte. Im Gegensatz zu ihm wandte Toron, den die anderen einen Feigling genannt hatten, sein Gesicht ab.
    »Ich mag das Ding gar nicht ansehen.«
    »Musst du auch nicht!«, sagte der Dritte lachend. »Allerdings werden Sebal und ich uns den Preis dafür teilen, und du kriegst nichts.«
    Toron schüttelte erregt den Kopf. »Davon will ich auch nichts. Ich sage euch, hier ist es nicht geheuer. Lasst uns von hier verschwinden.«
    »Idiot! Gerade weil wir dieses Ding gefunden haben, graben wir weiter«, fuhr Sebal ihn an.
    »Ich glaube, ich habe schon wieder etwas«, rief da der Dritte aus und bückte sich, um den Gegenstand weiter mit der Hand auszugraben. Genau darunter war die violette Magiequelle, die bereits stärker als vorhin strahlte.
    N’ghar machte violette Magie nichts aus, doch die drei Narren würden es nicht überleben, wenn sie das

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