Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
das mit Malereien verzierte, gewölbte Kuppeldach. Dicke, bogenförmige Fenster stellten das Meer derart geschickt zur Schau, dass ich das Gefühl hatte, in eine Vielzahl herrlicher, wunderschöner Aquarien zu blicken. Detailreiche Verzierungen und Wandgemälde schmückten einen Teil der Wände, während der Rest und die Decke rot gestrichen und mit glänzenden, farbenfrohen Drachen bemalt war, die Feuer spuckten.
Der Boden war mit glänzenden schwarzen Fliesen bedeckt. Ein kleiner Springbrunnen rieselte in ein breites Bassin, das fast den gesamten Saal einnahm. Das Wasser war weiß wie das im Becken der Meerjungfrau, trübe und mit den Augen nicht zu durchdringen. Ich rief mir in Erinnerung, dass ich es keinesfalls berühren durfte, egal wie wunderschön es war. Kishan und ich gesellten uns zu Ren, der eines der Wandgemälde betrachtete.
»Da ist sie. Die Halskette. Seht her, sie liegt in einer Auster!«, rief Ren aufgeregt, als er ein Wandbild bemerkte, das Durgas Halskette darstellte, die in einem Meer aus Hunderten von Austern lag.
»Hm … Ja, aber wir können im Wasser nichts sehen. Es ist zu trübe. Wie soll Kishan sie nur finden? Und was lauert sonst noch dort unten?«
»Laut dem Wandgemälde nichts. Abgesehen von dem Austernbett. Wir müssen wohl oder übel alle Austernschalen öffnen, um sie zu finden.« Ren klopfte Kishan auf die Schulter. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie froh ich bin, dass du statt meiner Wenigkeit von dem Soma getrunken hast.«
»Vielen Dank. Und was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen. Ihr zwei macht es euch am Beckenrand bequem, und ich werfe sie zu euch raus.« Er schälte sich aus seinem Hemd und streifte sich die Schuhe ab.
Als ich mich wieder dem Wandgemälde zuwandte, schlang Kishan mir von hinten die Arme um die Taille. »Lust zu schwimmen, meine Schöne?«
»Das Wasser würde sie umbringen«, knurrte Ren.
Ich funkelte Ren wütend an, drehte mich um und umarmte Kishan, der mit entblößtem Oberkörper vor mir stand. »Vielleicht später.« Ich tätschelte ihm die Brust und strich mit der Hand zu seiner Hüfte hinab. Mit einem Zwinkern bohrte ich ihm einen Finger in seine eindrucksvoll modellierten Bauchmuskeln. »Ich denke, du müsstest ein bisschen mehr trainieren, Kishan. Auf deine alten Tage wirst du ganz schön schwabbelig.«
»Wo?«, wollte er wissen, während er erschrocken versuchte, die Haut an seiner Taille zusammenzudrücken.
Lachend erwiderte ich: »Das war doch nur ein Scherz. Mit deinen Bauchmuskeln könnte man Käse reiben. Ich habe nur Glück, dass es hier keine anderen Mädchen gibt. Bei deinem Anblick würden sie dahinschmelzen.«
Er grinste. » Ein Mädchen, das dahinschmilzt, reicht mir völlig. Außerdem muss ein Mann stark sein, um seine Angebetete aus den Fängen fieser Drachen zu retten, oder?«
Stirnrunzelnd unterbrach uns Ren. »Was willst du als Messer benutzen?«
»Die Chakram . Und womit werden wir die Austern aufstemmen?«
»Da lassen wir uns etwas einfallen.« Er gab Kishan einen wenig freundschaftlichen Stoß in Richtung des milchigen Beckens. Kishan drückte ein letztes Mal meine Hand und glitt vorsichtig ins Wasser. Ein paar Sekunden später war ein feuchter Schlag zu hören, als eine Auster von der Größe eines Pfannkuchens auf die Kacheln knallte. Ich ließ Ren allein, um nach etwas zu suchen, womit wir sie aufstemmen konnten, und schlenderte um das Becken.
Der Springbrunnen war wunderschön. Das milchige Wasser ergoss sich über schwarze Fliesen in ein darunterliegendes Becken. Eine Treppe führte zur Spitze des Springbrunnens, und ich stieg hinauf. Oben angekommen, bemerkte ich einen Alkoven mit einem weiteren Brunnen und mehreren Marmorstatuen.
Ich blickte zu Ren hinab, der gerade Kishan auftrug, ihm weitere Austern zu liefern. Er benutzte den Dreizack, um die Austern zu öffnen, und da ich keine eigene Waffe besaß, um ihnen zu helfen, entschied ich, mir stattdessen die Statuen genauer anzusehen.
Die Statuen aus Marmor und Gold stellten drei Menschen dar: zwei Männer und eine Frau. Die Frau schmiegte den Arm um einen der Männer, der ihr eine prächtige, detailgetreue Halskette darbot. Der andere Mann sah ihnen neidisch zu. Hinter dem Brunnen erstreckte sich zu beiden Seiten eine dicke, gekrümmte Marmormauer.
»Ren? Ich glaube, ich habe Parvati und Shiva gefunden! Indra ist auch hier!«
»Ich komme gleich hoch und schau es mir an«, rief er.
Da war noch etwas. Indras eine Hand war zu einer
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