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Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)

Titel: Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen Houck
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bedrohlichen Faust geballt, doch die andere zeigte hinter den Brunnen, wo Shiva und Parvati standen. Vielleicht bedeutet das etwas. Dort hinten könnte noch etwas anderes versteckt sein. Eine weitere Statue? Ich stieg die Brunnenstufen hinab, schritt die lange Mauer ab und keuchte dann vor Entsetzen auf. Ein riesiger Hai lag tot auf dem Boden.
    »Das kann nicht sein«, flüsterte ich.
    Seine spitze Nase ragte in die Luft, sein Maul war weit aufgerissen. Obwohl aus Marmor gefertigt, zitterte ich bei der Vorstellung, wie er sich auf mich stürzte. Sein Maul war groß genug, um selbst einen Drachen entzweizubeißen, ganz zu schweigen von einem mickrigen Menschen wie mir. Wie hypnotisiert streckte ich einen Finger aus, um einen seiner scharfen, gezackten Zähne zu berühren, zog die Hand jedoch im allerletzten Moment zurück. »Das ist unmöglich«, murmelte ich zu mir selbst. »So etwas Großes habe ich noch nie auf Shark Week gesehen.« Vielleicht stammt er aus der Urzeit.
    Ich räusperte mich. »Ren?« Keine Antwort. Ich rief noch ein klitzekleines bisschen lauter. »Ren? Kannst du hochkommen? Bitte!«
    »Einen Augenblick noch, Kelsey. Hab die hier fast offen.«
    Langsam wich ich von dem albtraumhaften Geschöpf zurück, bis mein Rücken gegen das Alabastergeländer stieß. Wie festgefroren starrte ich das gewaltige Ungeheuer an, das mir mehr Angst einjagte als alles, was mir jemals begegnet war. Im Vergleich zu diesem Ding waren die Kappa harmlose Kätzchen. Die Eisenvögel? Wellensittiche. Ich begann zu zittern, als Wellen der Angst über mich hinwegrollten und alles außer der Kreatur, von der ich den Blick nicht abwenden konnte, in einen dicken Nebel hüllten.
    Ich schüttelte den Kopf, und leise, wimmernde Geräusche lösten sich von meinen Lippen. Verzweifelt taumelte ich die Treppe hinab, blieb beim Brunnen stehen und erstarrte erneut. Alles, woran ich denken konnte, war das Wort nein . In meinem Kopf schrie ich es immer und immer wieder – nein-nein-nein-nein – und bemerkte erst, dass ich es laut rief, als das Wort von einer anderen Stimme wiederholt wurde.
    Wie von Zauberhand erschien Ren vor mir, legte mir die Arme um die Schultern und drückte mich fest an sich. Er massierte mir leicht den Nacken und fragte: » Nein … was, Kelsey?«
    »Das ist unmöglich«, flüsterte ich wie ein Zombie gegen sein Hemd.
    »Komm schon. Zeig mir, was du gefunden hast.«
    Ein Teil meines Gehirns nahm Kishan wahr, der rief: »He! Wo steckt ihr denn? Dann muss ich wohl alles allein tun.« Ich hörte, wie er die Austern aufstemmte. Da ich wusste, dass er in keinerlei Gefahr schwebte, barg ich das Gesicht weiter an Rens Hemd.
    »Alles ist gut«, beruhigte er mich mit sanfter Stimme. »Lass uns einen Blick darauf werfen. Ich komme mit dir.«
    Flüchtig berührten seine Lippen meine Schläfe, bevor wir gemeinsam die Treppe hinaufstiegen, wobei ich seine Hand mit meinen beiden umklammert hielt und mich an ihn drängte. Wir kamen an dem Wasserfall vorbei. Als meine Blicke auf die erste Statue fielen, begann ich wieder zu zittern.
    Er blieb oben stehen und betrachtete die Gestalten. »Das verstehe ich nicht. Was ist los, Strimani? «
    Ich hob eine bebende Hand und zeigte in dieselbe Richtung wie Indra. »Er ist …« Meine Stimme überschlug sich. »So groß.«
    Da er erkannte, dass ich keinen weiteren Schritt gehen würde, ließ er meine Hand los und eilte an der Marmorwand entlang. Ich beobachtete, wie sich auf seinem Gesicht erst Entsetzen und dann unerbittliche Entschlossenheit spiegelten. Er ging neben dem Kopf des Ungeheuers in die Knie und untersuchte ihn.
    Ren kam zurück und begutachtete rasch die Statuen, bevor er sich wieder zu mir umwandte. »Alles wird gut ausgehen, Kelsey. Mach dir keine Sorgen.«
    »Ich soll mir keine Sorgen machen? Es ist ein riesiger Hai!«
    »Ja, aber …«
    Er wurde von einem verärgerten Kishan eine Etage unter uns unterbrochen. »Wo seid ihr?«
    Ich marschierte zum Geländer und winkte zu ihm hinunter. »Wir sind hier oben. Kommen aber gleich runter.«
    »Na schön.« Verstimmt machte er sich wieder ans Öffnen der Austern, während ich mich zu Ren umdrehte.
    »Verstehst du denn nicht? Das ist der große Jäger, der weder schläft noch isst – das Ding, von dem die Meerjungfrau uns erzählt hat. Sein einziger Lebenssinn besteht darin, uns davon abzuhalten, die Wasseroberfläche zu erreichen!«
    »Wir wissen doch gar nicht, ob dieses Geschöpf und das, von dem die Meerjungfrau gesprochen hat,

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