Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
zähflüssige Gel bedeckte jeden Quadratzentimeter von Rens Schädel. Schließlich verkündete Phet, dass er fertig sei.
»Jetzt Zeit zu schlafen.«
»Sie wollen, dass ich so schlafe?«
»Ja. Ganze Nacht schlafen. Dann Zeuge werden, was am Morgen passieren.«
Kishan brach in schallendes Gelächter aus. Phet ging zum Spülbecken, um sich die Hände zu waschen. Ren starrte mich mit mürrischer Verdrossenheit an, wie ein nasser Hund mit Seife im Fell, der in einer Wanne saß und sein Frauchen beleidigt ansah. Ich unterdrückte ein Kichern und bat das Göttliche Tuch um ein Handtuch, während Ren weiterhin mit verschränkten Armen und missmutigem Gesichtsausdruck dasaß. Ich hatte ihn fast mit dem Handtuch in Händen erreicht, als ein riesiger Glibberklecks auf seine Nase tropfte und seine Wange hinabglitt.
»Hier, lass mich dir helfen. Ich versuche auch, dich nicht zu berühren.«
Er nickte, was einen weiteren dicken Tropfen veranlasste, sich einen Weg seinen Hals hinabzubahnen. Ich schnappte mir meinen Kamm und fuhr damit durch sein schwarzes Haar, klatschte es aus seinem Gesicht und sammelte das überschüssige klebrige Zeug mit dem Handtuch auf. Als das getan war, zauberte ich ein weiteres Handtuch herbei, befeuchtete es und machte ihm den Nacken, die Ohren und schließlich sein Gesicht sauber, wobei ich am Haaransatz begann und mich dann zu seiner Nase und seinen Wangen vorarbeitete. Ein zärtliches Verlangen keimte in mir und durchbrach die Oberfläche meines Bewusstseins. Meine Hand zitterte, und ich erstarrte. Im Zimmer war es still geworden. Alles, was ich hörte, war das Stocken meines Atems, während mein Herz schneller zu schlagen begann.
Ich spürte, wie Ren mein Handgelenk umfasste, und ganz langsam glitt mein Blick zu seinem Gesicht. Er sah mich mit einem zärtlichen Lächeln an. Ich verlor mich in seinen Augen, bis mich ein leises Flüstern aus der Starre riss: »Vielen Dank.«
Abrupt zog ich das Handtuch weg, und er ließ mein Handgelenk los. Es entging mir nicht, dass er sich mit dem Daumen die Finger rieb. Wie lange habe ich ihn wie eine Idiotin angestarrt? Die Berührung muss ihn schrecklich verbrannt haben. Hastig senkte ich den Blick und trat zur Seite. Alle beobachteten mich. Da drehte ich ihnen den Rücken zu und klopfte mein Bett aus. Als ich mich wieder zu ihnen umdrehte, hatte ich mich gesammelt.
»Phet hat recht«, sagte ich mit einem fröhlichen Lächeln. »Es ist Zeit, ins Bett zu gehen.«
Phet klatschte in die Hände. »Kahl-see in Haus. Tigers draußen. Phet«, grinste er, »mit Tuch.« Er kicherte vor Entzücken über die Idee in einem Zelt zu schlafen. Dann öffnete er die Tür und wartete starrköpfig, bis die Tiger verschwunden waren.
Kishan strich mir über die Wange, wünschte mir eine gute Nacht und duckte sich unter dem Vordach hindurch.
Ren folgte seinem Bruder, blieb jedoch an der Tür stehen und warf mir ein Lächeln zu, das jeden Verkehr zum Erlahmen gebracht hätte. Mein Herz brannte voll hoffnungsvoller Pein. Er neigte spitzbübisch den Kopf in meine Richtung und trat ins Freie. Ich hörte, wie Phet ihnen Anweisungen gab, während sich die beiden zum Schlafen hinlegten.
Am nächsten Morgen erwachte ich zu Phets Summen in der Küche.
»Kahl-see! Wach. Essen!«
Sein kleiner Tisch war mit den verschiedensten Speisen überladen. Ich gesellte mich zu ihm und schaufelte mir Fruchtsalat auf den Teller sowie etwas, das wie Hüttenkäse aussah. »Wo sind die anderen?«
»Tigers nehmen Bad in Fluss.«
»Oh.«
Wir aßen schweigend. Phet betrachtete mich und nahm zärtlich meine Hand in seine beiden. Er drehte sie und streichelte sie an verschiedenen Stellen. Als er die Haut berührte, trat die Hennazeichnung hervor, die er mir bei unserem ersten Treffen aufgemalt hatte, und glühte kurz rot auf, bevor sie wieder verschwand.
»Hm. Ah. Hm.« Er nahm sich ein Stück Apfel und biss genüsslich hinein, wobei seine Blicke weiterhin auf meine Hand geheftet waren, während er freudig schmatzte. »Oh, Kahl-see, du haben gesehen viele Dinge, seien weit weg an ferne Orten gewesen.«
»Ja.«
Er starrte in meine Augen.
»Blicken Sie in meine Seele?«
»Huh-uh-huh. Kahl-see schrecklich traurig. Was kaputt?«
»Was bei mir kaputt ist?« Ich lachte trocken. »Es ist eine emotionale Sache. Ich liebe Ren, aber er erinnert sich nicht an mich. Kishan liebt mich, und ich weiß nicht, was ich tun soll. Es ist eine dieser schrecklichen Dreiecksbeziehungen, bei der niemand glücklich
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