Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
sah mir tief in die Augen. »Da ist noch ein Punkt, den ich gerne offen ansprechen würde.«
»Nämlich?«, fragte ich.
» Liebst du mich … immer noch?«
Ich blickte in sein wunderschönes Gesicht und wurde von zärtlichen Gefühlen überwältigt. Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich zögerte nur einen Herzschlag, bevor ich einmal nickte. »Ja, ich liebe dich noch immer.«
»Dann können mich die Konsequenzen mal.« Mit zitternder Hand umschloss er mein Kinn und berührte meine Lippen mit seinen, schlang seinen Arm um meine Taille und zog mich zu sich, sodass ich regelrecht auf ihm lag. Bei jedem Kuss murmelte er zärtliche Worte gegen meine Lippen, drückte seine Hände auf meinen Rücken. »Wenn ich … deine Haut nicht berühre … ist es überhaupt nicht schlimm.« Er hauchte sanfte Küsse von meinem Mund bis zu meinem Ohr.
Zögerlich fuhr ich ihm durchs Haar. »Tut es weh, wenn ich dein Haar berühre?«
»Nein.« Er lächelte und presste seine Lippen auf meine Schulter, die von einem T-Shirt bedeckt war.
»Ist es schlimmer, wenn ich dich küsse?«
Ich küsste seinen Scheitel, dann glitten meine Lippen zu seiner Stirn, um sie mit hauchzarten Küssen zu liebkosen.
»Wenn du mein Haar küsst, tut es überhaupt nicht weh, aber wenn dein Mund meine Haut berührt, brennt es. Jedoch auf eine fast angenehme Art.« Er warf mir ein schiefes Grinsen zu.
Ich senkte den Blick auf seine Lippen, da presste er mich stürmisch an seine Brust und küsste mich wieder. Es war zugleich leidenschaftlich und süß, und ich erwiderte sein glutvolles Verlangen. Aber schon viel zu bald begann sein Körper zu beben. Er riss seine Lippen von meinen, stöhnte schmerzgepeinigt auf.
»Es tut mir leid, Kelsey«, keuchte Ren. »Ich kann nicht. In deiner Nähe bleiben.«
Ich drückte mich von ihm weg und rutschte zum äußersten Kopfende. Ren sprang auf und hastete zur Verandatür, wo er mehrmals tief Luft holte. Dann lächelte er mich schwach an, mit blassem Gesicht und zitterndem Körper.
»Kommst du klar?«
Er nickte. »Es tut mir leid. Ich kann jetzt nicht bei dir bleiben.« Im nächsten Moment war er verschwunden.
Ich saß noch eine Weile auf seinem Bett, drückte meine Nase in sein Kissen und sog seinen Geruch in mich auf. Den restlichen Tag über bekam ich Ren nicht zu Gesicht, doch ich fand eine Notiz auf meinem Bett. Sie lautete: »›Wer könnte sich da zügeln, der ein Herz voll Liebe hat und in dem Herzen Mut, die Liebe zu beweisen?‹«
Wahrlich, wer könnte das?
Mr. Kadam war fest entschlossen, Rens Gedächtnistrigger aufzuspüren, und verbrachte unzählige Stunden mit ihm, um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen. Ren widmete sich der Sache mit einer Inbrunst, die er vorher nicht an den Tag gelegt hatte. Kishan nutzte diese Gelegenheiten stets, um mich wegzulocken. Entweder sahen wir uns einen Film an oder gingen spazieren oder zum Pool.
Wenn ich Zeit mit Ren verbrachte, redeten wir einfach oder lasen gemeinsam. Er beobachtete mich häufig, und er strahlte mich an, sobald ich aufblickte, um zu sehen, was er gerade tat. Meistens verwandelte er sich später in einen Tiger und saß bei mir oder hielt nachmittags ein kleines Schläfchen, und ich konnte ihn umarmen. Er legte dann den Kopf in meinen Schoß, während ich ihm das Fell kraulte, aber er versuchte kein einziges Mal mehr, mich zu küssen. Die Erfahrung musste so qualvoll gewesen sein, dass er nicht wagte, sie zu wiederholen. Verbissen überging ich die nagende Stimme in meinem Kopf, die pausenlos fragte, was ich tun würde, falls sein Schmerz niemals enden sollte.
Die nächsten paar Wochen half ich Mr. Kadam bei den Recherchearbeiten zur dritten Prophezeiung. Wir fanden heraus, dass wir einem weiteren Tempel Durgas einen Besuch abstatten müssten und zwei neue Waffen erhalten würden – diesmal einen Dreizack und ein Kamandal . Mr. Kadam und ich lasen uns ein paar der Stellen mehrmals laut vor, und ich machte mir von den wichtigen Ergebnissen Notizen. Während einer unserer Sitzungen fiel mir etwas Interessantes auf.
»Mr. Kadam, in diesem Buch heißt es, ein Kamandal ist ein Gefäß, in dem normalerweise Wasser transportiert wird, aber gemäß einiger Mythen soll dort das Lebenselixier oder eine Art geheiligtes Wasser aufbewahrt sein. Außerdem symbolisiert es Fruchtbarkeit. Der Ganges soll angeblich aus einem Kamandal entsprungen sein. Huch. Haben Sie eigentlich Wasser vom Ganges im Haus? Hier heißt es, dass in fast allen indischen Haushalten
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