Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
Angst vor dem Meer hat.«
Nach Der weiße Hai sahen wir uns Der weiße Hai 2 an. Ren und Kishan waren der Meinung, dass der erste besser sei, trotz der veralteten Spezialeffekte. Zu meinem Leidwesen machten sie sich weiterhin über meine Bedenken lustig. Wahrscheinlich hatten Raubtiere einfach weniger Angst vor anderen blutrünstigen Raubtieren.
Wir gesellten uns im komfortablen Außen-Essbereich zu Mr. Kadam und Nilima, wo uns ein Meeresfrüchtebüfett erwartete: kandierter, mit Schalottenbutter bestrichener Teriyaki-Lachs, Jakobsmuscheln in Honig-Orange, knusprige Shrimps, mit Hummer gefüllte Champignons, Krabben-Quiche mit Zitronen-Sahne-Soße, knackige Salate, pikante Dips, warme Brötchen und alkoholfreie Mango-Beeren-Daiquiris. Ich nahm an dem wunderschönen, auf Hochglanz polierten Tisch Platz. Die Sonne brannte heiß, und ich wusste die schattige Markise zu schätzen, die uns vor der größten Hitze schützte.
Ich war schnell satt, doch die Brüder langten mehrmals kräftig zu. Nachdem ich sie aufgezogen hatte, dass sie zumindest eine Kleinigkeit für die Crewmitglieder übrig lassen sollten, eilte ich in meine Kabine zurück und aalte mich in dem Whirlpool, bis meine Finger schrumpelig waren. Als ich aus der Wanne stieg, hüllte ich meinen Körper in die Robe, die Kishan mir zum Geburtstag geschenkt hatte, und bürstete mir das Haar. Auf meinem Bett fand ich ein Gedicht vor.
Nachts in der Kajüte
Heinrich Heine
Das Meer hat seine Perlen,
Der Himmel hat seine Sterne,
Aber mein Herz, mein Herz
Mein Herz hat seine Liebe.
Groß ist das Meer und der Himmel,
Doch größer ist mein Herz,
Und schöner als Perlen und Sterne
Leuchtet und strahlt meine Liebe.
Du kleines, junges Mädchen,
Komm an mein großes Herz;
Mein Herz und das Meer und der Himmel
Vergehn vor lauter Liebe.
Ein Geräusch schreckte mich auf, gerade als ich das Gedicht ein zweites Mal lesen wollte. Ich sprang vom Bett und starrte in Rens Gesicht, der grinsend im Rahmen einer Tür lehnte, die ich bisher noch nicht geöffnet hatte.
»Wie lange stehst du schon da?«
»Lange genug, um die Aussicht zu genießen.« Er trat näher und nahm mir das Gedicht aus der Hand. »Gefällt es dir?«
»Ja.«
Er legte mir einen Arm um die Hüfte und zog mich an sich. Dann küsste er meine stoffbedeckte Schulter und sog meinen Duft in sich ein. »Du riechst köstlich.«
»Vielen Dank. Du riechst aber auch nicht schlecht. Wohin geht es dort? Wo bist du auf einmal hergekommen?«
»Aus meinem Zimmer. Willst du es sehen?«
Ich nickte, und, eine Hand an meinem Kreuz, geleitete er mich in sein Zimmer. Seine Kabine ähnelte der von Kishan.
»Wir haben eine Verbindungstür?«
Er grinste. »Ja.«
»Wusste Kishan davon, als ihr die Zimmerverteilung besprochen habt?«
»Ja.«
»Huch. Ich bin überrascht, dass er dir die Kabine überlassen hat.«
Ren runzelte die Stirn. »Anfangs wollten wir Nilima oder Mr. Kadam die Kabine geben, aber wir hatten beide das Gefühl, es ist besser, wenn du einen Tiger in der Nähe hast. Wir haben um das Zimmer gekämpft, und ich habe gewonnen.« Er blickte finster drein und murmelte: »Außerdem weiß Kishan, dass ich dich sowieso nicht berühren kann.«
Ich verbiss mir ein Lachen und sagte: »Bei der Unterhaltung hätte ich gerne Mäuschen gespielt.«
»Mein Zimmer ist hübsch, aber ich hatte gehofft, dass ich es nicht benutzen müsste.«
»Wie meinst du das?«
»Ich habe mir überlegt, dass ich bei dir schlafen könnte. Als Tiger.«
Ich hob lachend eine Augenbraue. »Du kriegst wohl nicht genug von meinem Schnarchen?«
»Du schnarchst nicht, und ich bin gerne bei dir. Außerdem liebe ich es, morgens neben dir aufzuwachen.« Ren zog mich an seine Brust. »Habe ich dir eigentlich in letzter Zeit gesagt, wie wunderschön du bist?«
Ich lächelte, hob die Hand und strich ihm das Haar aus den Augen. Seine seidigen Strähnen wanden sich um meine Finger. Ren senkte die Stirn, um meine zu berühren, doch nach wenigen Sekunden wich er zurück. Sein Gesicht wurde aschfahl, und er schloss die Augen. Ich legte ihm kurz die Hand auf den Arm, bevor ich einen Schritt zurückging.
»Mir geht’s gut, gib mir nur eine Minute.«
»Du erholst dich, während ich mich umziehe«, sagte ich, schob ihn zurück in sein Zimmer und schloss die Tür. Ich zog meinen indischen Seidenpyjama an und öffnete ihm dann wieder.
Genüsslich ließ Ren den Blick über meinen Körper gleiten und schnaubte anerkennend. »Der Pyjama ist nett, aber
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