Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
ebenso großem Enthusiasmus essen wie eine Klapperschlange. Sie würden sich wie Mr. Kadam dort an das Hühnchen und das Gemüse halten.«
Ren und Kishan tauschten einen raschen Blick aus.
Dann antwortete Kishan bedächtig, während er Fleisch von einer Rippe zupfte. »Ich habe Wildschweine und Büffel gejagt. Vom Geschmack her ähneln sie Schweinefleisch. Auch wenn das hier ein bisschen länger gebraten wurde.«
Wes lehnte sich vor. »Du bist Jäger? Welches Gewehr besitzt du?«
»Ich besitze keines.«
»Wie hast du dann ohne Gewehr gejagt?«
»Ren und ich jagen eher … auf primitive Art.«
Wes nickte, als würde er verstehen. »Ah, mit Pfeil und Bogen. Das wollte ich auch schon immer mal ausprobieren. Meine Cousins jagen so Rotwild und Pekaris. Es ist viel gefährlicher und erfordert mehr Geschick.«
Kishan nickte und aß weiter.
»Mann, wer hätte das gedacht!«, fuhr Wes fort. »Dass ich zwei Raubtieren in Indien das Tauchen beibringe?«
Bei der Bemerkung musste ich husten und hätte mich fast an meinem Wasser verschluckt. Kishan versuchte mir zu helfen, indem er mir auf den Rücken klopfte.
»Wenn uns die Zeit bleibt, könnte ich euch die Unterwasserjagd beibringen«, bot Wes an.
»Die Unterwasserjagd?«, fragte ich.
»Ja. Speerfischen. Mit Harpunen.«
»Das Speerfischen würde uns beide sehr interessieren«, sagte Ren hastig und sah Kishan fest an.
»Ja. Ich hätte auch nichts dagegen, das zu erlernen«, fügte ich hinzu.
»Wirklich? Du steckst voller Überraschungen, Kelsey!«
Ich lachte, und die beiden Brüder tauten endlich auf. Sie verbrachten zwei Stunden damit, übers Speerfischen zu reden und stellten unzählige Fragen über die gebräuchlichen Arten von Waffen und wie sie unter Wasser funktionierten.
Den nächsten Tag verbrachten wir wieder am Pool, um uns für unser Training auf offener See vorzubereiten, das Wes für den folgenden Morgen angesetzt hatte. Wir übten verschiedene Arten, ins Wasser zu kommen: mit einem riesigen Schritt, sitzend vom Beckenrand und mit der Rückwärtsrolle. Wir tauchten abwechselnd mit Atemregler und Schnorchel, trainierten, unsere Taucherbekleidung unter Wasser auszuziehen und zu wechseln und uns kräftesparend treiben zu lassen. Dann übten wir, einen verletzten oder bewusstlosen Taucher abzuschleppen. Für Kishan reichten ein paar rasche Züge, und er hatte mich auf der andern Poolseite, während ich mich dreimal so hart abkämpfen musste, um ihn in Sicherheit zu bringen.
Nachdem wir uns abgetrocknet und unsere Ausrüstung verstaut hatten, verkündete Wes, dass wir am nächsten Morgen am Strand schnorcheln würden und anschließend in die Tiefe tauchen. Augenblicklich stieg Panik in mir auf.
»Moment mal, Wes. Sind wir denn wirklich schon bereit? Ich meine, haben wir genug gelernt? Ich denke, ich brauche noch ein paar Tauchstunden.«
»Die wirst du auch bekommen, allerdings draußen im Wasser.«
»Okay. Aber ich glaube, ich brauche noch ein paar hier im Pool.«
»Tut mir leid, Süße, doch das, was ich euch im Pool beibringen kann, hat seine Grenzen. Es ist an der Zeit, sich den Tiefen des Salzwassers zu stellen.«
Mir wurde übel.
Während Ren mich betrachtete, sagte Kishan: »Wir sind bei dir, Kells. Mit uns kann dir nichts passieren.«
Und Wes fügte hinzu: »Wenn jemand die Angst vor dem Meer überwinden kann, dann du, kleine Lady. Wie John Wayne so schön sagte: Mut bedeutet, zu Tode verängstigt zu sein und sich dennoch in den Sattel zu schwingen.«
Ich nickte und konnte den restlichen Tag über an nichts anderes denken. Meine Nerven brannten mir ein Loch in den Magen, weshalb ich das Abendessen ausfallen ließ. Am nächsten Morgen schlüpfte ich in meinen Tauchanzug und folgte Mr. Kadam bedrückt zum Unterdeck, um unsere Ausrüstung in das Sieben-Meter-Boot zu verfrachten. Er drückte auf mehrere Knöpfe, und die Seitenluke öffnete sich, während hydraulische Kabel das Schiff ins Wasser ließen. Kishan sprang als Erster ins Boot, gefolgt von Mr. Kadam und Wes. Dann nahm Ren meinen Arm, gab mir einen Kuss auf den Scheitel und hob mich zu Kishan hinab, der mich an der Taille umfasste.
Ren folgte mir, seufzte und setzte sich ans andere Ende vom Boot. Dann fuhr Mr. Kadam das Schiff nahe an die Stelle am Strand, wo Wes uns üben lassen wollte. Wir sollten uns in Zweiergruppen aufteilen, und ich nahm wieder Kishan als Partner. Wir gingen ins Wasser, glichen den Druck im Ohr aus, setzten die Masken auf und zogen unsere Flossen über.
Wir
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