Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
kosten, hätten sie alle fettige Finger und mit würziger Soße beschmierte Gesichter.«
Ich lachte. »Mir geht es so mit Cheeseburgern.«
»Es ist jetzt schon, o mein Gott, drei Jahre her, seit ich ein gutes Barbecue hatte. Drei lange Jahre mit Reis und Curry.«
»Ich bin auch kein Curry-Fan. Vielleicht können wir den Koch bitten, dir etwas Besonderes zuzubereiten.«
»Mannomann, du bist süß wie Honig. Das würde ich wahrlich begrüßen, Ma’am.« Er zwinkerte mir zu. »Würde es dir gefallen, mit mir einen kleinen Spaziergang auf diesem wunderbaren Schiff zu machen und den Sonnenuntergang zu betrachten? Ich brauche ein hilfsbereites Mädchen, das einen Arm um die Schultern eines einsamen Cowboys legt und ihm hilft, seetüchtig zu werden.«
Ich hob eine Augenbraue und versuchte mich ebenfalls an einem Südstaatenakzent: »Nun, ich glaube, du nimmst mich auf den Arm, mein lieber Texaner. Du warst schon seetüchtig, da lag ich noch in den Windeln.«
Wes rieb sich über die Stoppeln an seinem Kinn. »Da magst du womöglich recht haben. Nun, wie wäre es, wenn du mir Gesellschaft leistest, um mich warmzuhalten?«
»Wir haben sechsundzwanzig Grad.«
»Mist, du bist ein cleveres Mädchen. Wie wäre es dann damit: Ein Kerl kann ganz schön einsam sein in einem fremden Land, und er fände es sehr schön, etwas mehr Zeit mit dir zu verbringen?«
Wes bot mir mit einem charmanten Grinsen seinen Arm. Ich wollte ihn gerade nehmen, als sich Kishan zwischen uns drängte und Wes derart grimmig ansah, dass dieser den Blick abwendete.
»Wenn Kelsey auf dem Deck spazieren gehen möchte, werde ich sie begleiten. Warum verziehst du dich nicht in deine miefige Koje?«
Wes hatte sich schnell gefangen und verschränkte die Arme vor der Brust. »Einem Mann zu sagen, er soll sich verziehen, und dafür zu sorgen, dass er sich verzieht, sind zwei Paar Stiefel.«
»Ich sage es dir gerne und wäre noch erfreuter, auch dafür zu sorgen . Deine Wahl.«
»Kishan, reiß dich zusammen. Ich mache morgen Abend einen Spaziergang mit dir. Wes ist unser Gast, und er wird nicht sehr lange hier sein«, wetterte ich und wandte mich dann Wes zu: »Du weißt dich hoffentlich zu benehmen?«
»Natürlich, Ma’am. Ich bin der perfekte Südstaatengentleman. Ich habe noch nie ein Mädchen unzüchtig berührt, wenn es das nicht wollte, auch wenn ich bisher sehr selten einen Korb bekommen habe.« Er grinste verschmitzt.
Wes’ Worte ließen Kishan nur noch grimmiger dreinblicken.
»Da, siehst du, Kishan? Wes wird der perfekte Gentleman sein, und du weißt ganz genau, dass ich mich durchaus selbst verteidigen kann.« Ich hob die Augenbrauen, damit er meine unterschwellige Botschaft verstand. Dann drehte ich mich zu Wes um und sagte: »Ich würde liebend gerne mit dir den Sonnenuntergang betrachten.«
Wir ließen Kishan stehen und schlenderten zur Reling am Bug des Schiffs. Ich stieß einen Seufzer aus.
»Wie lange hast du noch vor, auf beiden Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen?«
»Keine Ahnung.« Ich strahlte ihn an. »Du bist ganz schön scharfsinnig für einen tölpelhaften Hinterwäldler.«
»Ein Hinterwäldler mag ich sein, aber kein Tölpel«, sagte er mit einem Lächeln. »Aber mal im Ernst, du wirkst in die Enge getrieben wie ein Ferkel am Schlachttag. Willst du darüber reden?«
»Sie haben sich vor langer Zeit um ein Mädchen gestritten, und sie hatte einen tödlichen Unfall. Sie haben sich gegenseitig die Schuld gegeben, bis sie das Unglück endlich überwunden haben. Die beiden haben mit der Vergangenheit abgeschlossen und einander vergeben.«
»Und jetzt wiederholt sich die Geschichte … aber diesmal mit dir.«
»Ja.«
»Wie fühlst du dich dabei?«
»Ich liebe beide und will keinem von ihnen wehtun. Ren war immer derjenige, den ich gewollt habe, aber es ist gut möglich, dass wir nicht zusammen sein können.«
»Warum nicht?«
»Es ist … hm … kompliziert. Unsere Beziehung hatte ihre Höhen und Tiefen. Und Kishan ist ein weiterer Stolperstein.«
»Es gab nie ein Pferd, das nicht zugeritten, keinen Reiter, der nie abgeworfen wurde.«
Ich lachte. »Was soll das bedeuten?«
»Ist eine Cowboy-Weisheit. Es bedeutet, dass es keine unüberwindlichen Hindernisse gibt. Wenn du – mir fällt keine bessere Umschreibung ein – das Pferd zureiten willst, dann tu es. Vielleicht wirst du abgeworfen, aber zumindest hast du es versucht. Es ist die blauen Flecken am Hintern wert, wenn es das ist, was du wirklich willst. Denn wenn du
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