Fluch des Tigers - Eine unsterbliche Liebe: Kuss des Tigers 3: Roman (German Edition)
die Gelegenheit an dir vorbeiziehen lässt, wirst du dich immer fragen, was wäre gewesen, wenn.«
Ich blieb bei Wes sitzen, bis der Mond aufgegangen war. Kurz nachdem ich ins Bett geklettert war, hörte ich ein leises Kratzen an der Verbindungstür. Ich öffnete sie und schlang die Arme um den Hals des weißen Tigers.
»Ich liebe dich«, murmelte ich und schlüpfte zurück ins Bett. Er sprang neben mich auf die Matratze und schmiegte sich an meinen Rücken.
Am nächsten Tag ließ uns Wes den ganzen Morgen über Tauchvideos ansehen. Wir lernten alles über Tauchsicherheit, Techniken, die Wartung der Ausrüstung, die Planung eines Tauchgangs und wie das Tauchen den Körper beeinflusst. Er listete uns ebenfalls die gängigsten Gefahren auf und erzählte uns von sämtlichen Anfängerfehlern, die Taucher so begehen konnten.
»Ein Dekompressionsunfall, auch Taucherkrankheit genannt, tritt auf, wenn man zu schnell wieder aufsteigt. Winzige Gasblasen bilden sich in eurem Körper, wenn ihr in tiefen Gewässern taucht, und sie brauchen Zeit, sich aufzulösen. Wenn man die Regeln des Auftauchens befolgt, minimiert man das Risiko ungemein.
Hyperkapnie oder CO 2 -Narkose kommt viel häufiger vor, und es ist schwer vorherzusagen, bei welcher Tiefe sie eintritt. Der Schlüssel liegt darin, nach Symptomen Ausschau zu halten und gegebenenfalls in seichteres Gewässer aufzusteigen, wenn man die ersten Anzeichen verspürt. Diese ähneln denen einer Alkoholvergiftung. Am Anfang befällt einen ein Gefühl von Gelassenheit und leichter Euphorie. Später folgen eine verlangsamte Reaktionszeit, eine Bewusstseinsänderung, Verwirrtheit, Benommenheit und Halluzinationen. Man kann es mit der Höhenkrankheit vergleichen. Ich habe von Sportlern gehört, die zu tief getaucht sind, eine CO 2 -Narkose hatten, ihren Atemregler abnahmen und ihn an vorbeischwimmende Fische weiterreichten, vermutlich weil die Fische ebenfalls Luft brauchten. Das ist einer der Gründe, weshalb wir immer mit einem Partner tauchen.«
»Ich werde leicht höhenkrank. Bedeutet das, dass ich anfälliger für Hyperkapnie bin?«, fragte ich.
»Hm, vielleicht. Bei den ersten Tauchgängen werden wir gut auf dich aufpassen.«
Den Rest des Vormittags drillte er uns, die Ausrüstung zusammenzubauen und dann wieder auseinanderzumontieren. Nach dem Mittagessen waren wir wieder im Pool, aber diesmal mit unserer Ausrüstung.
Die Deschen legte am Nachmittag an einem Ort mit dem Namen Betul Beach an, und Mr. Kadam gab der Crew den Abend frei. Wir erklärten dem Koch, dass wir uns das Abendessen liefern lassen würden. Als niemand in der Nähe war, benutzten wir die Goldene Frucht, um ein texanisches Barbecue-Büfett vorzubereiten.
Als die drei Männer später zum Abendessen erschienen, grinsten Mr. Kadam und ich vor Vorfreude und hoben die Servierhauben mit schwungvoller Geste hoch. Ein verzücktes Lächeln breitete sich auf Wes’ Gesicht aus, als ihn der Geruch von texanischem Barbecue in die Nase stieg. Er packte mich, küsste mich fest auf die Lippen und wirbelte mich herum.
»Lass … sie … los!«, drohte Ren.
»Verdammt, tut mir leid, dass ich deine Freundin geküsst habe, aber das ist das Netteste, was jemand für mich getan hat, seit Miss Louellen Leighton, die Zweitplatzierte im Schönheitswettbewerb für die Miss Austin, Texas, tausend Dollar bei der jährlichen Highschool-Football-Fundraising-Aktion bezahlt hat, um ein Date mit mir zu gewinnen.«
Ich lachte. »Das muss ja ein tolles Date gewesen sein!«
»Ein Südstaatengentleman genießt und schweigt«, sagte der Cowboy ernst.
Wes häufte sich gebratene Okra, gegartes Schweinefleisch, saftige Spareribs und Hühnchen, geräuchertes Rindfleisch, Knoblauchbrot und Maiskolben auf. Dann schnappte er sich einen zweiten Teller für seine Barbecue-Bohnen, den frischen Krautsalat, warme Brötchen, gemischten Salat und in Butter geschwenkte grüne Bohnen mit Zwiebeln und Speck. Mr. Kadam hielt sich ans Hühnchen und das Gemüse, während Ren und Kishan sich von fast allem nahmen.
»Verdammt noch mal! Das schmeckt nach Heimat.«
Als Ren und Kishan ihren zweiten Teller mit Essen holten, hielt Wes einen Moment inne und sah ihnen zu. »Ihr beide seid irgendwie anders, nicht wahr?«
Jeder am Tisch erstarrte. Nervös nippte ich an meinem Zitronenwasser, während sich eine angespannte Stille ausbreitete. »Was meinst du damit, Wes?«
Wes fuchtelte mit der Gabel in der Luft. »Die meisten Inder würden ein Barbecue mit
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