Fluch des Wolfes: Alpha & Omega 3 - Roman (German Edition)
Stange mit einer daran befestigten Waffe, mit der man unter Wasser Kugeln auf Haie abfeuern konnte. Das hatte Anna einmal in einer Naturdoku gesehen. Sie hatte die Haie angefeuert.
Benedict ging in das Büro am anderen Ende der Scheune und kam mit einem vielleicht zwei Meter langen Stab zurück, an dessen Ende mit Klebeband etwas befestigt war, das aussah wie eine Spritze. Es handelte sich nicht um einen Bang-Stick, aber es schien, als hätte diese Waffe die Inspiration für das Gerät geliefert.
Anna zog sich wachsam zurück. Sie hatte nicht die Absicht, noch einmal das Bewusstsein zu verlieren, wenn sie es vermeiden konnte. Drogen mochten ja bei Werwölfen nicht richtig wirken, aber eine große Menge davon konnte sie trotzdem für ein paar Minuten ausschalten. Sie wollte in der Nähe dieser Männer nicht hilflos sein.
Isaac war ziemlich überrascht, dass der hochwohlgeborene Feenlord immer noch nicht verstanden hatte, wie viel Angst er inzwischen empfinden sollte. Schließlich saßen sie alle zusammengezwängt in einem Auto mit Charles, während dessen Gefährtin sich in der Gewalt einer Gruppe Serienkiller befand.
Dass die FBI -Agenten es noch nicht kapiert hatten, war Charles’ fantastischem Pokerface zu verdanken, aber Isaac hätte gedacht, dass der Feenmann, der so viel älter und den Märchen und Sagen zufolge viel weiser war, es inzwischen begriffen hätte. Er hätte wissen sollen, dass der Wolfskiller des Marrok kurz davor stand, total die Kontrolle zu verlieren, und dass jede Menge Leute sterben würden.
Natürlich hatte Isaac in der Nacht, in der sie zusammen gegen den Gehörnten gekämpft hatten, den Eindruck bekommen, dass Beauclaire ein richtig zäher Bastard war. Ein unsichtbares Monster nur mit einem langen Messer anzugreifen, erforderte jede Menge Mut und vielleicht ein wenig Wahnsinn– obwohl der Feenmann noch lebte, was bedeuten könnte, dass er so verrückt nun auch wieder nicht war. Nicht dass einer von ihnen, ob nun Isaac oder Beauclaire, auch nur ein Zehntel des Schadens erahnen konnte, den der schwarze Mann der Werwölfe schon angerichtet hatte. Isaac war beeindruckt gewesen, obwohl er gedacht hatte, Charles hätte das Monster sehen können. Aber diese Idee hatte ihm Hally schnell ausgeredet.
» Vielleicht hat er ein Flackern bemerkt«, hatte sie ihm erklärt, als sie darauf gewartet hatten, dass die Polizei und das FBI ihre Säuberungsteams nach Gallops Island brachten. » Aber es ist fast eine Woche her, seit sie Jacob umgebracht haben. Magie verblasst schnell, wenn man sie so verschwendet, wie diese Kerle es tun. Die Magie von Jacobs Tod hat vielleicht ein wenig aufgeleuchtet– genug, um ihm zu verraten, dass etwas im Raum war, besonders im Dunkeln. Aber auf keinen Fall genug, um ihn erkennen zu lassen, wie das Wesen genau aussah.«
Doch Charles hatte angegriffen, als wüsste er genau, mit wem er es zu tun hatte. Schnell. Unglaublich schnell und voller Kraft. Isaac hatte den Aufprall gehört, als der andere Wolf auf dem Biest gelandet war, hatte beobachtet, wie er es festgehalten hatte, selbst als die Kreatur ein paarmal über ihn hinweggerollt war. Zu diesem Zeitpunkt hatte Isaac schon sein Fett weggehabt, also erinnerte er sich nur noch bruchstückhaftan das Ende des Kampfes – aber das reichte ihm, um tief beeindruckt zu sein.
Isaac hatte schon einige Kämpfe ausgefochten, sowohl vor als auch nach seiner Verwandlung. Ohne jede Überheblichkeit war ihm klar, dass er verdammt gut war. Die fünf Jahre Karate vor seiner Verwandlung– ein Sport, den er angefangen hatte, weil er fest entschlossen gewesen war, sich nie wieder in einen Spind stopfen zu lassen– hatten sich bei seiner Aufgabe als Alpha als sehr hilfreich erwiesen. Aber falls er je gegen Charles in den Ring steigen müsste, könnte er sich gleich auf den Rücken rollen und seine Kehle darbieten, noch bevor die erste Runde eingeläutet wurde. Kein Wunder, dass der Marrok Charles als seinen Vollstrecker einsetzte! Wer sollte sich ihm schon widersetzen?
Isaac fuhr den Lieferwagen. Horatio, der Wolf, dem der Wagen eigentlich gehörte, hatte einen Blick auf Charles geworfen, um dann Isaac die Schlüssel auszuhändigen. Horatio war nicht sein richtiger Name, aber nachdem er Schauspieler werden wollte und wirklich gut Shakespeare deklamieren konnte, war dieser Spitzname hängen geblieben. Dann hatte er vorgeschlagen, dass er irgendwann morgens bei Isaacs Haus vorbeikommen würde, um sich seinen Lieferwagen abzuholen. Er
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